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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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weil sie den Geruch der Menschen nicht mögen, der immer noch in der Luft liegt.«
    »Vielen Dank für das Wasser.« Teela nahm die Flasche entgegen und umarmte das kleine Mädchen. »An so was hatte ich nicht gedacht.«
    »Unterwegs finden Sie überall Wasser, aber in den Flüssen tummeln sich viele Tiere. Wenn Sie die Krokodile in Ruhe lassen, tun Sie Ihnen nichts. Aber hüten Sie sich vor den Schlangen. Die dürfen sie nicht aufscheuchen.«
    »Natürlich, ich werde mich in acht nehmen.« Teela führte die Stute aus der Box. »Vielleicht komme ich zurück.«
    »Ganz bestimmt. Ich werde behaupten, Sie wären zu Onkel Roberts Haus geritten.«
    »Danke«, erwiderte Teela und schwang sich in den Sattel.
    »Vergessen Sie's nicht. Reiten Sie immer nach links. In ein paar Stunden erreichen Sie das Dorf.«
    »Nochmals vielen Dank.« Teela lächelte das kleine Mädchen an, das voller Sorge zu ihr aufschaute. So viel hatte Jennifer schon gesehen, nichts konnte sie überraschen. Und sie war noch nicht einmal sechs Jahre alt.
    Teela lenkte das Pferd am Haus vorbei. Inständig hoffte sie, niemand würde sie beobachten. Wenn ein Dienstbote durchs Fenster schaute — oder einer von Warrens Soldaten in der Nähe patrouillierte ... Aber sie erreichte ungehindert den Waldrand, die Grenze von Cimarron. Hier begann die Wildnis. Hohe Zypressen verdunkelten den Nachmittagshimmel. Nach links — immer nach links ... Auf dem weichen Nadelteppich waren die Hufschläge kaum zu hören. Plötzlich kreischte ein Vogel. Vor Schreck fiel Teela beinahe aus dem Sattel. Schlangen ... Krokodile ... Indianer ...
    Hinter ihr erklang ein Schrei. Entschlossen spornte sie die Stute an und galoppierte den schmalen Weg entlang.

9
    Tara rannte in die Bibliothek zurück, wo ihr Mann nachdenklich am Schreibtisch saß. »O Jarrett, sie ist verschwunden!«
    »Was?« Erschrocken sprang er auf. »Sicher ist sie nicht an Bord des Schiffs gegangen. Ich werde draußen nach ihr suchen.«
    »Und ich sehe in den Nebengebäuden nach, in der Räucherkammer, im Stall ...«
    »Im Stall!«
    Beide stürmten aus dem Haus und in den Stall. Dort stellten sie fest, daß die Stute Heidi nicht mehr in der Box stand. Jennifer lehnte an der Holzwand.
    »Komm her zu mir, Liebes!« rief Tara, und das kleine Mädchen gehorchte. »Ist Teela weggeritten?«
    »Ja, auf Heidi.«
    »Um Himmels willen, sie ist in einer großen Stadt aufgewachsen und kennt sich in der Wildnis nicht aus. Wenn ich mir vorstelle, was ihr alles zustoßen könnte ...«
    »Vielleicht ist sie zu Onkel Robert geflohen.«
    »Hast du ihr den Weg beschrieben?«
    »Ja ...«
    Jarrett kniete vor seiner Nichte nieder. »Ist sie in diese Richtung geritten?« »Das weiß ich nicht. Ich bin im Stall geblieben.«
    »Am besten reite ich in den Wald ...«
    »Nein«, unterbrach Tara ihren Mann. »Inzwischen ist die Frist abgelaufen, die Warren seiner Tochter gesetzt hat. Er wollte ihr eine Stunde Zeit geben. Jeden Augenblick wird er hierherkommen. Wenn du verschwindest, folgt er dir, und du führst ihn womöglich zu Teela.«
    »Und wenn ich ihr nicht nachreite, könnte das dumme Mädchen den Tod finden.«
    »Sollen wir zulassen, daß er sie einfängt und halb zu Tode prügelt? Es ist besser, wenn wir erst mal abwarten. Sobald es dunkel wird, suchen wir sie ...«
    »Onkel Jarrett!« rief Jennifer leise.
    Er stand auf und drehte sich um. Ja, die Galgenfrist war tatsächlich abgelaufen. Warren stand im breiten Stalltor, zwischen zwei Offizieren. Mühsam bekämpfte Jarrett seinen Zorn und straffte die Schultern. Wenn der Colonel glaubte, er könnte ihm drohen, irrte er sich ganz gewaltig.
    »Wo ist meine Tochter, Mr. McKenzie?«
    »Ich wünschte von ganzem Herzen, ich wüßte es, Sir. Offensichtlich hat sie sich eins unserer Pferde ausgeliehen.«
    »Also haben Sie Teela entkommen lassen?« rief Warren erbost.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß ich sie gefangenhalten sollte. Vermutlich ist sie zu einem Nachbarn geritten.«
    »Zeigen Sie meinen Männern den Weg, und ich bitte Sie, beeilen Sie sich! Inzwischen kehre ich an Bord zurück und informiere unseren Priester über Teelas Verschwinden. Er soll für sie beten. Geben Sie mir sofort Bescheid, wenn sie gefunden wird!«
    »Gewiß, ich werde meinen Hengst satteln und Pferde für Ihre Leute bereitstellen.« Während Jarrett zu der Box lief, in der sein Brauner stand, rief Tara zwei Stallknechte zu sich und befahl ihnen, Pferde für die Offiziere zu satteln. Den Kopf hoch erhoben, ging sie

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