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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich gern Kaffee. Das Flußwasser ist frisch und sauber. Da drüben findest du die Feuerstelle und in meiner Satteltasche alles andere, was du brauchst.«
    »Tatsächlich?« fauchte sie. Nicht nur vor Kälte zitterte sie am ganzen Körper. Gestern hatte sie geglaubt, sie würde ihn nie Wiedersehen. Und nun spürte sie seine nackte Brust auf ihrer, seinen kraftvollen Herzschlag. Vergeblich redete sie sich ein, sie würde ihn hassen wegen seiner höhnischen Verachtung. Aber er hatte sie nicht im Stich gelassen, als ihr Leben in Gefahr gewesen war. Wie auch immer — die widersprüchlichen Gefühle spielten keine Rolle, weil seine Nähe sie so verwirrte. »Ich werde deinen verdammten Kaffee nicht kochen ...«
    »Jetzt will ich gar keinen mehr.« Ein heißer Kuß verschloß ihr den Mund, seine Hände glitten zu ihren Hüften hinab. »Jetzt nicht mehr.«
    »Warte ...«, flüsterte sie und stemmte ihre Fäuste gegen seine Brust. »Ich mache Kaffee ...«
    »Zu spät. Du läufst zu spät weg — und du beschließt zu spät, mir zu gehorchen.«
    Zu spät ...
    In so vielen einsamen Nächten hatte sie von James geträumt und sich nach ihm gesehnt. Aber sie hatte nicht geahnt, wie schön es wäre, ihn mitten in der paradiesischen Wildnis zu lieben, auf der weichen, moosbewachsenen, mit Kiefernnadeln bestreuten Erde, unter den goldenen Strahlen der Morgensonne, an diesem abgeschiedenen Flußufer, wo sie nur das leise Plätschern der Wellen hörte und den Atem des geliebten Mannes.
    Trotzdem versuchte sie ihm auszuweichen, wollte nicht vollends kapitulieren. Vergeblich. Als seine Zunge eine ihrer Brustwarzen umkreiste, stöhnte sie leise. »Ich — ich mache sehr guten Kaffee«, stammelte sie und schlang ihre Finger in sein dichtes Haar, um ihn wegzuschieben
    — oder um noch mehr von ihm zu spüren.
    »Aber das kannst du noch besser.«
    »Nein«, wisperte sie.
    Doch er hörte es nicht. Und sie meinte es auch gar nicht ernst. Sie öffnete die Schenkel, und er drang in sie ein. Erhitzt von der aufgehenden Sonne und der Leidenschaft ihres Liebhabers, glaubte sie, ihr Fleisch müßte verbrennen. So viele verschiedenartige Eindrücke stürmten auf sie ein. Der rauschende Flug einer Vogelschar, hoch über ihren Köpfen. James' drängende Hände auf ihren Hüften, seine Küsse, die duftenden Kiefernnadeln. Und dann verschmolz alles miteinander. In ihrem Innern schienen Sonnenstrahlen zu bersten, in flüssigem Gold zu zerfließen, ihren ganzen Körper auszufüllen.
    Später lag James eine kleine Weile neben ihr, dann stand er abrupt auf, ging nackt zum Fluß und tauchte unter. Teela starrte zwischen den Kohlpalmenblättern zum leuchtendblauen Himmel hinauf. Wie war es nur möglich, ein so übermächtiges Glück und gleichzeitig so tiefe Verzweiflung zu empfinden?
    Als er zu ihr zurückkam, bemerkte er: »Du brauchst was zum Anziehen.«
    »Daran hättest du letzte Nacht denken sollen, statt meine Sachen zu zerreißen.«
    »Natürlich, wie dumm von mir ... Aber wir hatten uns so lange nicht gesehen.« Lächelnd zog er sie auf die Beine. »Jetzt koche ich Kaffee.«
    »Nein, ich ...«
    »Dann mache ich Feuer.«
    »Und ich hole Wasser.«
    Nach ein paar Minuten war der Kaffee fertig. James hatte in einem kleinen Kreis aus Steinen ein Feuer entfacht und einen Rost darüber gelegt, auf den er den Wasserkessel stellte. Sein Zichorienkaffee schmeckte stark und bitter.
    Während Teela an ihrem Becher nippte, schaute sie sehnsüchtig zum Fluß hinab.
    »Möchtest du baden?« fragte er.
    »Ist das nicht gefährlich?«
    »Nun, du könntest ein paar Alligatoren treffen.«
    »O Gott!« rief sie schaudernd, und James lachte.
    »Überall in Florida gibt's Krokodile. Aber hierher kommen sie nur selten. Außerdem bevorzugen sie Vögel und kleine Säugetiere. Die meisten wilden Geschöpfe lassen einen in Ruhe, wenn man sich nicht zu nahe heranwagt.« James legte den Kopf schief. »Das müßtest du inzwischen wissen.«
    Sie lächelte. »Also bist du auch ein wildes Geschöpf?«
    »Ist's dir noch nicht aufgefallen?«
    »Darüber kann ich mir noch kein Urteil bilden, weil ich immer wieder neue Wesenszüge an dir entdecke. Ich werde einfach nicht schlau aus dir.«
    »Sicher wirst du mich während deiner Gefangenschaft besser kennenlernen.«
    Teela verdrehte seufzend die Augen. »Würdest du mich vor wilden Tieren beschützen, wenn ich bade?«
    »Möchtest du das?«
    »O ja.«
    »Dann komm!« Er führte sie zum Ufer, und sie wateten ins klare, erfrischende Wasser.

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