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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Cole Wright
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Mündung.”
    Sam konnte seine Anspannung spüren und drängte ihn nicht weiterzusprechen.
    Verloren in seinen Erinnerungen, holte Jake zitternd Atem. „Ich war vor Schreck wie gelähmt. Sie schoss wieder und traf mich am Bein.”
    „Oh, mein Gott”, keuchte Sam. Sie hatte bemerkt, dass er das linke Bein ganz leicht nachzog, aber ihr war nie in den Sinn gekommen, dass eine Schussverletzung die Ursache sein könnte. Am Abend zuvor war sie so von dem Augenblick gefangen genommen gewesen, dass sie seine Verletzung nicht registriert hatte.
    „Ich zog meine Pistole und warnte die Kleine. Sie weinte und beschimpfte mich.
    Dann feuerte sie wieder, und ich schoss zurück. Sie starb im Krankenhaus.”
    Sam umklammerte ihren Sitz, bis ihre Finger schmerzten, weil sie befürchtete, Jake
    würde sie zurückstoßen, wenn sie jetzt versuchte ihn zu berühren. „Es war nicht deine Schuld.”
    „Du warst nicht dabei.” Er stieß die Worte zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    „Wenn ich nicht durchgedreht wäre …”
    Endlich streckte Sam die Hand aus und legte sie ihm sanft über die Faust auf seinem Knie.
    „Es war ein schrecklicher Unfall. Aber es war nicht deine Schuld.” Sie betonte sorgfältig jedes Wort, wobei sie sich sehnlichst wünschte, er möge die Wahrheit sehen, die sie selbst so klar sah.
    „Darüber werde ich mich mit dir nicht streiten”, sagte er und zog seine Hand weg. Er stand auf, rammte seine Hände in seine Hosentaschen.
    „Jake …”
    „Bitte nicht, Sam”, flehte er. Die Qual in seiner Stimme traf sie bis ins Mark.
    Die angespannten Muskeln in Jakes breitem Rücken zeichneten sich unter seinem T-Shirt ab, und Sam kämpfte gegen den Drang an, ihm mit den Händen über die
    Schulterblätter zu fahren, um ihm ein bisschen von seiner Anspannung zu nehmen. Er war nicht bereit, ihr zuzuhören, war nicht bereit, sich selbst zu vergeben. Sie seufzte hilflos und zwang sich das Thema zu wechseln.
    „Was passiert morgen?”
    Sie konnte sehen, wie er umschaltete, aus der Vergangenheit in die Gegenwart
    zurückkehrte. „Ich weiß es nicht.” Er stand noch immer mit dem Rücken zu ihr und schüttelte den Kopf. „Ich hoffe, dass Joe uns wirklich helfen kann. Ich glaube gern, dass er ein aufrechter Kerl ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob er uns unsere Geschichte abnimmt.”
    Sam erschauerte und schaute sich in der zunehmenden Dunkelheit um. Sie hatte sich so von Jakes Gefühlen einfangen lassen, dass sie ganz vergessen hatte, in welcher Gefahr sie schwebten. Diesmal waren sie noch davongekommen. Beim nächsten Mal hatten sie vielleicht nicht mehr so viel Glück.
    „Was ist, wenn er es nicht tut?”
    „Ich weiß nicht.” Er wandte sich zu ihr um und schenkte ihr ein schwaches Lächeln. „Ich wünschte, ich wüsste es, Sam. Aber ich weiß es nicht.”
    Sie suchte verzweifelt nach einem Hoffnungsschimmer. Irgendetwas mussten sie doch
    tun können. „Vielleicht sollten wir an die Öffentlichkeit gehen.”
    „Eine Pressekonferenz vor der Villa des Gouverneurs vielleicht?” Obwohl der
    Sarkasmus in seiner Stimme nicht zu überhören war, konnte Sam sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
    „Warum nicht? Sie würden es nicht wagen, uns vor aller Leute Augen zu töten.”
    „Nein, aber man würde uns ohne viel Federlesens verhaften. Ich werde wegen Mordes
    gesucht, schon vergessen?”
    Das Hoffnungsfünkchen erlosch. Sie konnten nicht gewinnen, egal was sie taten.
    „Richtig.”
    „Aber dir könnte es vielleicht nützen”, sagte Jake. „Sie haben eine falsche Meldung über deinen Tod lanciert. Das können wir beweisen. Wenn du deine Geschichte erzählst und die Beweise dafür vorlegst, können sie dir nichts tun. Sherry könnte dir helfen, den besten Anwalt im ganzen Bundesstaat zu finden.”
    Seine Art zu reden gefiel ihr nicht. Als ob er sich von ihr distanzieren wollte. „Und was wird aus dir?”
    Er zuckte die Schultern. „Ich könnte für eine Weile untertauchen. Bis Gras über die Sache gewachsen ist.”
    Sam stockte der Atem. „Nein, Jake. Du hast dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt. Ich lasse dich nicht allein. Wir stecken zusammen in der Sache drin, erinnerst du dich?”
    „Du hast von Anfang an versucht, von mir wegzukommen. Aber so langsam scheinen
    wir uns aneinander zu gewöhnen.”
    „So könnte man es ausdrücken.” Ihre sanften Worte klangen gequält. „Bleib bei mir.”
    „Lass uns eine Nacht darüber schlafen”, schlug er vor. „Morgen ist ein neuer

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