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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Beobachtung.«
    »Hören Sie auf, mich ständig anzufassen.«
    »Das ist eine Angewohnheit von mir. Ich mag Ihr Haar, Eden. Es ist weich, aber es tut, was es will.«
    »Noch mehr Komplimente.« Für einen winzigen Schritt zurück hatte sie Platz, also machte sie ihn auch. Chase hatte ihren Puls wieder zum Rasen gebracht. Sie wollte aber nicht berührt werden. Sie wollte niemanden an sich heranlassen, weder physisch noch emotional. Ihr Instinkt warnte sie, wie leicht es Chase Elliot gelingen würde, beides zu erreichen. »Mr. Elliot …«
    »Chase.«
    »Dann Chase.« Sie bestätigte es mit einem würdevollen Nicken. »Meine Nacht ist um sechs Uhr morgen früh zu Ende, und ich habe heute Abend noch einiges zu tun. Also – wenn es einen bestimmten Grund für Ihre Anwesenheit gibt, könnten wir uns dem dann widmen?«
    »Ich wollte Ihnen Ihre Kappe zurückbringen.« Er griff an seine hintere Hosentasche und zog Robertas Kappe hervor.
    »Ich verstehe.« Eden starrte auf den Phillies-Schriftzug. »Sie gehört nicht mir, aber ich werde sie gerne ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Vielen Dank für Ihre Mühe.«
    »Sie haben sie getragen, als Sie aus meinem Baum gefallen sind.« Chase ignorierte ihre ausgestreckte Hand und setzte ihr die Kappe stattdessen auf den Kopf. »Passt doch.«
    »Wie ich Ihnen bereits erklärte …«
    Edens eisige Erwiderung wurde von dem Getrappel kleiner Füße unterbrochen. »Miss Carlbough! Miss Carlbough!« Roberta, in einem herzallerliebsten pinkfarbenen Nachthemd, kam schlitternd vor der offenen Stalltür zum Stehen. Ihr Teenagerherz schmolz sofort dahin. »Hi.«
    »Hi.«
    »Roberta.« Mit ihrer strengsten Stimme und zusammengebissenen Zähnen trat Eden vor. »Es ist schon eine Stunde über die Schlafenszeit hinaus.«
    »Ich weiß, Miss Carlbough, und es tut mir auch wirklich sehr leid.« Bei dem engelsgleichen Lächeln könnte man ihr das tatsächlich fast abnehmen. »Ich konnte nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit an meine Kappe denken musste. Sie haben doch versprochen, sie mir wiederzugeben. Ich habe Mrs. Petrie geholfen, ganz ehrlich, Sie können sie fragen. Da waren mindestens eine Million Pfannen und Töpfe. Ich habe auch Kartoffeln geschält, und …«
    »Roberta!« Der scharfe Ton reichte aus, um den Redefluss zu stoppen. »Mr. Elliot war so freundlich und hat deine Kappe zurückgebracht.« Sie zog sich die Mütze vom Kopf und drückte sie dem Mädchen in die Hand. »Ich denke, du solltest dich bei ihm bedanken und dich gleichzeitig für das unbefugte Eindringen entschuldigen.«
    »Oh, danke.« Die Kleine lächelte ihn strahlend an. »Und das sind alles Ihre Bäume?«
    »Genau.« Chase tippte den Schirm ihrer geliebten Kappe nach unten. Er hatte nun mal eine Schwäche für schwarze Schafe, und in Roberta erkannte er eine verwandte Seele.
    »Die sind toll. Ihre Äpfel schmecken viel besser als die, die wir zu Hause kriegen.«
    »Roberta.«
    Bei der Ermahnung rollte das Mädchen mit den Augen, aber Eden konnte es nicht sehen, nur Chase. »Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht genügend Respekt für Ihren Besitz gezeigt habe.« Sie sah erwartungsvoll zu Eden, ob die Entschuldigung ausreichen würde.
    »Gut, Roberta. Und jetzt marsch, zurück ins Bett.«
    »Ja, Ma’am.« Sie warf einen letzten Blick auf Chase, und ihr kleines Herz machte einen Hüpfer. Die Hand auf ihrer heiß geliebten Kappe, rannte sie zum Stalltor.
    »Roberta.«
    Kaum dass sie Chases Stimme hörte, wirbelte sie herum. Er grinste ihr zu. »Bis dann.«
    »Ja, bis dann.« Bis über beide Ohren verliebt, schwebte Roberta im siebten Himmel zum Stall hinaus. Als das Tor zufiel, stieß Eden einen Seufzer aus.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Chase.
    »Was hat keinen Zweck?«
    »So zu tun, als hätten Sie keinen Spaß an der Göre. Bei so einem Kind kann man einfach nicht anders.«
    »Sie würden anders urteilen, wenn Sie gesehen hätten, was Roberta alles mit Kartoffelpüree machen kann.« Dennoch konnte Eden sich das Grinsen nicht verkneifen. »Sie ist ein Biest, aber ein erfrischendes. Allerdings … hätten wir diesen Sommer siebenundzwanzig Robertas im Camp, würde ich in der Anstalt landen.«
    »Manche Leute stiften eben Unruhe.«
    Eden dachte an das Abendessen zurück. »Unruhe ist zu harmlos. Chaos beschreibt es genauer.«
    »Ohne ein bisschen Chaos wird das Leben schnell langweilig.«
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Da hatte sie doch ihre Achtsamkeit so weit fahren lassen, dass sie sich

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