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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beruht auf Gegenseitigkeit, Eden.«
    »Und genau aus dem Grund werde ich nicht faul herumsitzen, während du die Miete zahlst und das Essen auf den Tisch stellst. Es ist mehr als anständig von dir, dass ich bei dir wohnen kann.«
    »Eden, du weißt doch, dass ich viel lieber mit dir zusammenwohne als allein. Wenn du es als einen Gefallen ansiehst, dann übt das nur Druck auf dich aus, und das ist absolut albern. Außerdem hast du in den letzten Monaten dafür gesorgt, dass Essen auf dem Tisch stand.«
    »Aber nur der geringste Teil davon war genießbar.«
    »Stimmt auch wieder.« Candy grinste. »Immerhin, ich brauchte nicht zu kochen. Hör zu, lass dir noch ein wenig Zeit, um überhaupt herauszufinden, was du tun willst.«
    »Was ich will, ist arbeiten.« Lachend legte Eden sich auf das Bett zurück. »Erstaunlich, nicht? Ich will wirklich arbeiten und meinen Lebensunterhalt verdienen. Die letzten Wochen haben mir klargemacht, was für ein gutes Gefühl es ist, sich auf sich selbst verlassen zu können und für sich selbst sorgen zu können. Ich spiele mit dem Gedanken, vielleicht eine Anstellung in irgendeinem Reitstall zu bekommen, vielleicht sogar in dem, wo ich früher mein Pferd untergestellt habe. Und falls das nicht klappt …« Sie zuckte mit den Schultern. »Dann finde ich etwas anderes.«
    »Das wirst du.« Candy legte das Klemmbrett ab. »Nächsten Sommer haben wir mehr Mädchen, mehr Betreuer und machen vielleicht sogar einen kleinen Gewinn.«
    »Nächsten Sommer weiß ich dann auch, wie man eine Sturmlampe aus einer Tunfischdose bastelt.«
    »Und ein Kissen aus zwei Waschlappen.«
    »Und Topflappen.«
    Candy dachte an Edens einzigen kläglich misslungenen Versuch zurück. »Na, vielleicht solltest du es langsam angehen lassen.«
    »Nichts kann mich aufhalten!«, feixte Eden. »Und in der Zwischenzeit setze ich mich mit dem Leiter des Jungscamps in Verbindung. Wie hieß es noch? Habichtnest?«
    »Adlerhorst«, berichtigte Candy lachend. »Wir werden uns prächtig amüsieren, Eden. Bei den Jungs gibt es Betreuer. Männliche Betreuer.« Sie reckte sich und seufzte laut. »Weißt du eigentlich, wie lange es her ist, dass ich mich mit einem Mann unterhalten habe?«
    »Letzte Woche. Mit dem Elektriker.«
    »Der ist mindestens hundertundzwei! Nein, ich meine einen Mann, der noch alle Zähne im Mund und Haare auf dem Kopf hat.« Candy zog die Nase kraus. »Wir verbringen schließlich nicht alle unsere Abende Händchen haltend in den Ställen.«
    Eden plusterte sich sofort auf. »Ich habe nicht Händchen gehalten!«, verteidigte sie sich. »Ich habe dir doch erklärt, was passiert ist.«
    »Roberta Snow, ihres Zeichens Meisterspionin, hat da aber etwas völlig anderes erzählt. Bei ihr klang es eher nach Liebe auf den ersten Blick.«
    »Ich bin sicher, sie wird es überleben.«
    »Und du?«
    »Ich auch.«
    »Nein! Ich meinte: Bist du denn gar nicht interessiert, nicht einmal ein winziges bisschen?« Candy zog die Beine unter und beugte sich verschwörerisch vor. »Du darfst nicht vergessen, dass ich ihn mir genau ansehen konnte, als ich mit ihm über die Nutzung des Sees verhandelt habe. Also, es gibt bestimmt keine Frau auf diesem Erdboden, die bei einem Blick in diese unsagbar grünen Augen nicht ein wenig ins Schwitzen gerät.«
    »Ich schwitze nie.«
    Mit einem wissenden Schmunzeln stützte Candy die Arme hinter sich auf und lehnte sich zurück. »Eden, du sprichst hier mit dem Menschen, der dich durch und durch kennt. Der Mann war interessiert genug, um abends zu dir in die Ställe zu kommen. Denk doch mal an die Möglichkeiten.«
    »Möglich ist, dass er lediglich Robertas Kappe zurückbringen wollte.«
    »Sicher, es ist auch möglich, dass Schweine fliegen lernen. Warst du nicht einmal versucht, allein zu der Plantage zu gehen? Wenigstens ein- oder zweimal?«
    »Nein.« Ungefähr hundertmal. »Hast du einen Apfelbaum gesehen, hast du alle Apfelbäume gesehen.«
    »Das gilt aber nicht für die Besitzer von Apfelbäumen. Vor allem nicht, wenn sie fast zwei Meter groß und so ein Schnittchen sind …« Bei allem Augenzwinkern, schwang doch ein sorgenvoller Unterton in Candys Stimme mit. Sie hatte ihre Freundin leiden sehen. Sich hilflos gefühlt, weil sie nicht mehr für sie hatte tun können, als Trost zu spenden. »Du solltest mehr Spaß haben, Eden. Du hast es verdient.«
    »Ich glaube nicht, dass Chase Elliot in die Kategorie Spaß fällt.« Eher: Gefahr. Erregung, Sinnlichkeit und, oh ja, Versuchung.

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