Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zwischen ihnen groß genug war und jede Menge Menschen um sie herum standen, erlaubte Eden es sich, sich zu entspannen. »Wir hatten keine Besucher erwartet.«
    »Ich sah den Rauch.«
    Sie schaute auf. Erst jetzt erkannte sie, wie weit der Rauch zog. »Hoffentlich haben wir dich nicht beunruhigt. Wir haben bei der Feuerwehr Bescheid gegeben.«
    Drei Mädchen schlenderten heran und stellten sich hinter die beiden. Chase grinste ihnen zu, und die drei kicherten prompt.
    Eden kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Wie lange hast du gebraucht, bis du ihn so perfekt beherrschtest?«
    Das Grinsen noch immer auf dem Gesicht, drehte er sich wieder zu ihr. »Wovon sprichst du?«
    »Diesen tödlichen Charme, bei dem dir alle weiblichen Wesen zu Füßen sinken.«
    »Oh, den.« Das Grinsen wurde noch breiter. »Damit bin ich geboren worden.«
    Das Lachen bahnte sich einen Weg, bevor Eden es aufhalten konnte. Um dieses unverzeihliche Versäumnis zu überspielen, verschränkte sie die Arme vor der Brust und trat einen Schritt zurück. »Das Feuer ist ziemlich warm.«
    »Wir haben an jedem Halloween ein Lagerfeuer auf der Farm gemacht. Mein Vater hat immer den größten Kürbis ausgehöhlt, den er auftreiben konnte, und dann einen ausgedienten Arbeitsoverall und ein altes Flanellhemd mit Stroh ausgestopft. In einem Jahr hat er sich als der kopflose Reiter kostümiert und die Kinder in der Nachbarschaft fast zu Tode erschreckt.«
    Chase schaute den Flammen zu und fragte sich, wieso er bisher nicht auf die Idee gekommen war, diese Tradition fortzusetzen. »Meine Mutter gab jedem Kind einen Paradiesapfel, und dann setzten wir uns ums Lagerfeuer und erzählten Gruselgeschichten, bis wir alle vor Angst schlotterten. Wenn ich heute daran zurückdenke, glaube ich, meinem Vater hatte es mehr Spaß gemacht als uns Kindern.«
    Eden konnte das Bild genau vor sich sehen. Sie lächelte. Für sie hatte Halloween immer aus gesitteten Kostümfesten bestanden, auf denen sie als Prinzessin oder Ballerina verkleidet gewesen war. Sie erinnerte sich gerne daran, aber sie hätte auch gern die Gruselgeschichten am Lagerfeuer und den kopflosen Reiter miterlebt.
    »Seit wir den Abend geplant hatten, freue ich mich schon genau wie die Mädchen voller Aufregung auf heute. Vermutlich hört sich das albern an, nicht wahr?«
    »Nein, es klingt vielversprechend.« Eine Hand an ihrer Wange, drehte er sie sanft zu sich herum. Sie versteifte sich leicht, doch ihre Haut fühlte sich warm und weich an. »Hast du an mich gedacht?«
    Da war es wieder – dieses Gefühl zu ertrinken, zu treiben, ein drittes Mal unterzugehen. »Ich war beschäftigt.«
    Sie ermahnte sich, von ihm wegzutreten, doch ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. Der Gesang der Mädchen und das Gitarrenspiel schienen plötzlich nur noch wie aus weiter Ferne zu kommen, die Melodie und die Worte des Liedes waren ihr mit einem Mal entfallen. Das Einzige, das sie noch wahrnahm und dessen sie sich bewusst war, war seine Hand an ihrer Wange.
    »Es … es ist nett, dass du vorbeigeschaut hast.« Sie bemühte sich verzweifelt, wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen.
    »Heißt das, ich bin entlassen?« Wie selbstverständlich fuhr er mit der Hand von ihrer Wange in ihr Haar.
    »Du hast doch sicher wichtigere Dinge zu tun.« Jetzt lagen seine Finger an ihrem Nacken und strichen leicht über ihre Haut. Jede Faser ihres Körpers vibrierte. »Hör auf damit!«
    Der Rauch stieg in die Nachtluft auf, das Feuer knisterte. Licht und Schatten tanzten auf ihrem Gesicht, spiegelten sich in ihren Augen. Er hatte an sie gedacht. Viel zu oft. Und jetzt konnte er nur daran denken, wie es sein musste, sie am warmen Feuer zu lieben, in der hereinbrechenden Nacht. »Du bist lange nicht mehr am See spazieren gegangen.«
    »Wie ich schon sagte: Ich habe viel zu tun.« Warum gelang es ihr nicht, ihre Stimme kühl und beherrscht zu halten? »Ich trage die Verantwortung für die Mädchen und das Camp, und …«
    »Ganz allein?« Wie sehr er sich wünschte, mit ihr ein Stück zu laufen! Zu reden und sich die Sterne anzusehen. Sie zu küssen … und noch einmal ihre Leidenschaft und ihre Unschuld zu schmecken. »Ich bin ein sehr geduldiger Mann, Eden. Du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen.«
    »Länger, als du glaubst«, murmelte sie und stieß leise einen erleichterten Seufzer aus, als Roberta direkt auf sie zusteuerte.
    »Hi!« Verzückt über den Hüpfer, den ihr kleines Herz machte, strahlte Roberta Chase

Weitere Kostenlose Bücher