Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Flammen stehenden Zuckerball an ihrem Stock auszupusten.
    Eden hatte um Regen gefleht, doch ihre inbrünstige Hoffnung wurde enttäuscht. Der Morgen kündigte sich mit strahlendem Sonnenschein an. Sie hatte auch auf Candys Unterstützung gehofft, sah sich jedoch nur deren überschwänglicher Begeisterung für den Ausflug auf eine der bekanntesten Apfelplantagen des Landes gegenüber. Die Mädchen waren natürlich allesamt begeistert von der Abwechslung. Und so fand sich Eden auf dem kurzen Weg zur Elliot-Plantage, den sie zu Fuß gingen, als Einzige von der allgemeinen Begeisterung ausgeschlossen.
    »Du könntest dir ein wenig mehr Mühe geben.« Candy pflückte eine kleine blaue Blume vom Wegrand und steckte sie sich ins Haar. »Du siehst aus, als müsstest du den Gang zur Guillotine antreten. Das ist doch ein tolles Erlebnis! Für die Mädchen«, fügte sie hastig hinzu.
    »Davon hast du mich ja überzeugt, sonst wäre ich gar nicht hier«, brummte Eden.
    »Hm, miesepetrig.«
    »Ich bin nicht miesepetrig«, bestritt Eden. »Ich mag es nur nicht, wenn ich manipuliert werde.«
    »Lass dir einen Rat geben.« Candy pflückte noch eine Blume und drehte den Stiel zwischen den Fingern. »Wäre ich von einem Mann manipuliert worden, dann würde ich dafür sorgen, dass es von Anfang an so aussieht, als wäre es meine Idee gewesen. Stell dir nur sein verdattertes Gesicht vor, wenn du mit einem strahlenden Lächeln durch sein Tor wanderst und vor Begeisterung geradezu überschäumst.«
    »Vielleicht.« Eden ließ sich das durch den Kopf gehen, bis ihre Lippen schließlich zu zucken begannen. »Ja, vielleicht.«
    »Na siehst du! Noch etwas mehr Übung, und du wirst erkennen, dass man mit List in manchen Fällen viel weiter kommt als mit Würde.«
    »Beides wäre nicht nötig, wenn ich im Camp hätte bleiben können.«
    »Herzchen, wenn mich nicht alles täuscht, hätte ein gewisser Apfelbaron jeden Stein nach dir umgedreht. Und dann hätte er dich über seine wundervollen breiten Schultern geworfen, nur damit du an unserem kleinen Ausflug teilnimmst – ob dir das nun passt oder nicht.«
    Mit einem Seufzer blieb Candy stehen. »Weißt du, wenn ich jetzt so darüber nachdenke … Das wäre eigentlich viel aufregender gewesen.«
    Da Eden sich die Szene sehr genau vorstellen konnte, erstarb das Lächeln auf ihrem Gesicht. »Von meiner besten Freundin hätte ich mehr Unterstützung erwartet. Ich hätte angenommen, dass ich mich auf sie verlassen kann.«
    »Das kannst du auch, hundertprozentig.« Freundschaftlich schlang Candy den Arm um Edens Schulter. »Aber so ganz klar ist mir das, ehrlich gesagt, nicht. Wieso solltest du meine Unterstützung brauchen, wenn du da einen umwerfenden Mann hast, der dich heiß und leidenschaftlich küsst?«
    »Genau das ist es doch!« Mehrere Köpfe drehten sich, als sie laut wurde, und so nahm Eden sich schnell zusammen. »Er hat kein Recht, so etwas vor aller Augen abzuziehen.«
    »Sicher, im Privaten macht es mehr Spaß.«
    »Mach nur weiter so! Dann findest du bald eine Ringelnatter in deiner Unterwäsche!«
    »Frag ihn doch mal, ob er vielleicht einen Bruder hat oder einen Cousin. Ein Onkel würde es auch tun. Ah, da sind wir ja«, wechselte Candy das Thema, bevor Eden Zeit für eine entsprechende Erwiderung hatte. »Jetzt lächle und sei charmant, wie man es dir beigebracht hat.«
    »Dafür wirst du bezahlen, das verspreche ich dir«, murmelte Eden. »Ich weiß noch nicht, wann, und ich weiß noch nicht, wie. Aber du wirst bezahlen.«
    Die Gruppe war vor einer Weggabelung angekommen. Auf dem linken Weg erhoben sich zu beiden Seiten steinerne Pfosten. Zwischen ihnen war in einem schmiedeeisernen Bogen der Name ELLIOT zu lesen. Eine mannshohe Mauer, gut dreißig Zentimeter dick, ging von den Pfeilern ab und schlängelte sich in die Landschaft. Die Mauer war alt und verwittert, ein solider Beweis, dass das Bedürfnis der Familie Elliot nach Privatsphäre nicht erst mit Chase begonnen hatte.
    Die Allee, eben und gepflegt, führte über eine Anhöhe und verschwand dahinter. Mächtige Eichenbäume säumten den Weg, noch älter und noch wuchtiger als die Mauer.
    Es war das Gesamtbild, das Eden fesselte – die gleiche Symmetrie, die sie schon bei den Apfelbäumen bewundert hatte. Alles hier war seit Generationen so, wie es war – die Steine, die Bäume, die Straße. Eden sah sich um und konnte nachvollziehen, warum Chase so stolz darauf war. Auch sie hatte einst ein Erbe gehabt.
    Dann trat er

Weitere Kostenlose Bücher