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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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an.
    »Hi, Roberta«, sagte er, und sie war absolut hingerissen, dass er sich an ihren Namen erinnerte. Er schenkte ihr sein Lächeln und seine Aufmerksamkeit, ohne die Hand von Edens Nacken zu nehmen. »Wie ich sehe, passt du jetzt besser auf deine Kappe auf.«
    Roberta kicherte und schob den Schirm zurück. »Miss Carlbough hat mich gewarnt – sie nimmt sie mir ab, wenn ich mich noch einmal auf Ihre Plantage wage. Aber wenn Sie uns einladen zu einer offiziellen Führung … dann würden wir doch etwas für unsere Bildung tun, nicht wahr?«
    »Roberta!« Dieses Kind schien immer allen einen Schritt voraus zu sein. Eden bedachte sie mit einem strengen Blick.
    »Miss Bartholomew hat doch gesagt, wir sollen uns interessante Dinge überlegen.« Roberta setzte ihr unschuldigstes Gesicht auf. »Und ich finde die Apfelbäume unglaublich interessant.«
    »Danke für den Vorschlag.« Chase konnte Edens Zähne regelrecht knirschen hören. »Wir werden ihn gewiss besprechen.«
    »Fein.« Roberta war zufrieden und streckte Chase den Arm entgegen. In der Hand hielt sie etwas längliches Schwarzes. »Ich habe Ihnen ein Würstchen gegrillt. Bei einem Lagerfeuer muss man wenigstens ein Würstchen essen.«
    »Sieht gut aus.« Roberta war begeistert, als er ein großes Stück abbiss. »Danke.« Und nur Chase und sein Magen wussten, dass das Würstchen außen schwarz und innen kalt war.
    »Ich habe auch Marshmallows mitgebracht.« Sie reichte die Stöcke weiter. »Es ist einfach viel lustiger, wenn man sie selbst ins Feuer hält.« Und da Roberta auf der Schwelle vom Kind zur Frau stand, war es für sie ein Leichtes, zu spüren, was um sie herum in der Luft lag. »Bei den Ställen ist niemand. Ich meine, wenn Sie beide allein sein wollen. Zum Küssen und so.«
    »Roberta!« Eden berief sich auf ihre beste Campleiterinnenstimme. »Das reicht jetzt.«
    »Meine Eltern sind manchmal auch gern allein.« Unbeeindruckt grinste das Mädchen Chase an. »Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.«
    »Bestimmt, Kleine.« Während Roberta zu den anderen zurückhüpfte, drehte Chase sich zu Eden um. Sobald er den ersten Schritt auf sie zumachte, hielt sie ihr aufgespießtes Marshmallow übers Feuer. »Was ist? Hast du Lust auf Küssen – und so?«
    Es lag nur an der Hitze des Feuers, dass ihre Wangen plötzlich brannten, versicherte Eden sich selbst. »Du scheinst es ja sehr amüsant zu finden, dass Roberta zu Hause erzählen wird, wie sich eine der Campleiterinnen die ganze Zeit mit einem Mann in den Ställen herumgetrieben hat. Das wird dem Ruf von Camp Liberty richtig guttun.«
    »Du hast recht. Du solltest mit zu mir kommen.«
    »Geh einfach, Chase.«
    »Ich habe mein Würstchen noch nicht aufgegessen. Komm zu mir zum Dinner.«
    »Ich habe schon gegessen, vielen Dank.«
    »Na schön, dann werde ich dir kein Würstchen servieren. Wir können das morgen besprechen.«
    »Nein, wir besprechen das morgen nicht.« Es war die Wut, die sie atemlos machte, so wie es auch die Wut war, die sie unvorsichtig werden ließ. Sie drehte sich zu ihm. »Wir werden morgen überhaupt nichts besprechen.«
    »Auch gut. Man muss ja nicht immer reden.« Um zu zeigen, wie einsichtig er sein konnte, beendete er das Gespräch damit, dass er seinen Mund auf ihre Lippen presste. Er hielt sie nicht fest; dennoch dauerte es lange, träge Sekunden, bevor Edens Körper dem Befehl ihres Verstandes folgte und von Chase Abstand nahm.
    »Hast du denn überhaupt keine Manieren?«, brachte sie benommen hervor.
    »Nicht besonders viele.« Er blickte in ihre blauen Augen, so blau wie ein See. In diesem Moment entschied er, dass er ein Nein als Antwort nicht akzeptieren würde. »Machen wir es gleich morgen früh! Sagen wir … um neun, am Eingang zur Plantage?«
    »Morgen früh um neun – was?«
    »Die Führung.« Grinsend überreichte er ihr seinen Stock. »Man muss doch was für die Bildung tun.«
    Da stand sie mitten auf einem großen offenen Feld und fühlte sich dennoch in eine Ecke gedrängt. »Wir haben nicht die Absicht, deinen Tagesablauf zu stören.«
    »Das ist kein Problem. Ich sage Miss Bartholomew Bescheid, wenn ich gehe. Dann kann niemand behaupten, ihr wärt nicht beide informiert worden.«
    Eden holte tief Luft. »Du hältst dich für besonders clever, nicht wahr?«
    »Ich bin nur gewissenhaft, mehr nicht, Eden. Ach übrigens … dein Marshmallow brennt.«
    Die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben, schlenderte er davon. Eden versuchte derweil wütend, den in

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