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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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einem
schützenden Wall zusammentaten, um die Zauber abzufangen, die auf Lenn
niederprasselten.
      Auf mich schossen die
Äste ebenfalls zu. Ich versuchte auszuweichen, doch es hatte wenig Sinn. Ich
wurde an den Beinen gepackt und in die Luft gezogen. Schnell rief ich den Lingusta-Zauber
und warf ihn in Banshees Richtung. Die Feuerkugel traf und schnell fraßen sich
die Flammen an dem Holz empor. Der Druck schien nachzulassen und die Dämonin
bekam die Arme frei. Sie hackte mit ihren Messern auf die Schlingen ein und
landete schließlich auf dem Boden. Ich wurde immer weiter nach oben gezogen,
versuchte mich jedoch ebenfalls mit Zaubern zur Wehr zu setzen. Devil bemühte
sich zwar, zu mir zu gelangen, doch die Pflanzen machten es unmöglich. Stattdessen
rannte Banshee mir entgegen, sprang in die Höhe und durchtrennte die Schlingen.
Sie packte mich und wir landeten auf dem Boden.
      „Devil, jetzt!“,
schrie sie und er begann augenblicklich, den Zauber zu wirken, während Banshee
den Schutzschild um uns beide legte. Ein glühend rotes Licht erschien in seiner
Hand, er warf es in die Höhe und ein leuchtender Kreis voll magischer Symbole
schwebte vor ihm in der Luft. Er stieß blitzschnell die Hand hindurch,
woraufhin sogleich mehrere Lichtsäulen auf den Boden herabschossen, die alles,
was sie berührten, in die Luft sprengten. Sie rasten unkontrolliert auf Lenn
zu, die vergeblich versuchte auszuweichen. Ich hörte sie markerschütternd
schreien, dann war alles still. Devil löste den Zauber und die Lichter
verschwanden.
      Um uns herum
herrschte blankes Chaos. Der Boden war verbrannt, Löcher hineingesprengt, Bäume
umgestürzt … Ich hatte noch nie solch ein Schlachtfeld gesehen. Zwischen all
den Trümmern konnte ich Lenn erkennen. Schnell wandte ich den Blick ab …
      Devil eilte zu uns:
„Wir müssen schnellstens von hier weg. Dieser Kampf ist von Averonn garantiert
nicht unbemerkt geblieben.“
      „Aber was ist mit …“,
begann ich. „Wir können sie doch nicht so liegen lassen.“
      „Es geht nicht
anders“, antwortete er. „Wir können unmöglich länger bleiben.“
      Ich wusste, dass er
recht hatte. Dennoch fiel es mir schwer, die tote Dämonin einfach so zurückzulassen.
Sie hatte uns zwar verraten, aber dennoch hatte auch sie eine Beerdigung
verdient. Ich hielt mich an Devils Rücken fest und wir entfernten uns langsam
von ihr.

Lexerus Banshee Elasid
     
    Es dauerte etwa eine
Stunde, bis wir die ersten Verfolger bemerkten.
      „Verdammt!“,
knurrte Devil. „Ich hatte gehofft, Averonns Leute wären nicht in der Nähe. Dann
hätten sie zumindest ein bisschen länger gebraucht, unsere Spur zu finden.“
      „Sie holen immer
weiter auf“, meinte Banshee, nachdem sie erneut einen Blick über die Schulter
geworfen hatte. „Das könnte ganz schön knapp werden. Es ist noch ein ganzes Stück
bis zum Meer. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das schaffen.“
      Auch ich spürte,
wie die Gefahr immer näher kam.
      „Was meinst du, wie
viele es sind?“, fragte Banshee.
      „Zu viele“,
antwortete Devil. „Es ist fraglich, ob wir gegen sie alle ankommen. Vor allem
würden sie uns aber so lange aufhalten, dass Zeit genug wäre, damit Verstärkung
eintreffen kann.“
      Die Dämonin sah
sorgenvoll drein. „Dann haben wir keine andere Wahl, als es rechtzeitig zum
Meer zu schaffen.“
      Er schwieg
nachdenklich. Schließlich blieb er stehen, setzte mich ab und sah mich kurz an.
      „Du gehst mit Lex vor,
ich komme nach.“
      Erschrocken wollte ich
gerade etwas dagegen sagen, als er seine Lippen auf meine legte, mich küsste
und meine Gedanken damit zum Erliegen brachte.   
      „Mach dir keine
Sorgen. Es wird alles gut.“
      Ich sah ihn verwirrt
an und bemerkte Banshee hinter ihm. Zum Glück hatte er mit dem Rücken zu ihr
gestanden, sodass sie den Kuss nicht hatte sehen können. Er wandte sich nun an
sie.
      „Lex, wenn ich bis
Sonnenuntergang nicht da bin, geht ihr ohne mich weiter, klar?“
      Sie zögerte einen
Moment, nickte dann aber.
      „Versprich mir,
dass du sie zum Tor bringst, falls ich zu spät komme“, bat er sie.
      Wieder nickte die
Dämonin.
      Ich sah mich erneut
nach Devil um und wollte etwas sagen. Wir sollten ohne ihn weiter, falls er es
nicht rechtzeitig schaffte?! Das konnte doch nicht sein Ernst sein?! Er
lächelte mich noch einmal an und war schon im nächsten Moment verschwunden.
      „Los, wir müssen
uns beeilen. Er lenkt die Kerle extra

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