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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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paar Tage. Ich verspreche
dir aber, dass ich einen Weg finde, damit wir uns sehen können.“ Er sah mich
mit diesem Blick an, der mich schwindeln ließ. „Ich liebe dich und will dich
nicht noch einmal verlieren.“
      Er küsste mich auf
die Stirn, meine Augenlider, die Wangen, den Mund. Ich schmeckte seinen süßen,
berauschenden Atem, spürte seine Zunge und fühlte das heiße Brennen in mir
lodern. Ich wollte ihn so sehr …
      Es klopfte an der
Tür, doch Devil schien nicht vorzuhaben, darauf zu reagieren. Er war viel zu
sehr damit beschäftigt, mich mit seinen Küssen und Berührungen um den Verstand
zu bringen.
      Es klopfte erneut,
diesmal heftiger.
      „Devil!“, rief
Banshee. „Los, steh auf. Es ist schon verdammt spät!“ Sie wartete kurz und
schrie schließlich erneut seinen Namen: „DEVIL! Bist du taub?!“
      Er beendete den
Kuss und wandte sich der Tür zu.
      „Ich bin gleich da!
Geh ruhig schon mal vor.“
      „Oh Mann, beeil
dich, okay?!“, knurrte sie und entfernte sich.
      „Tja, wir müssen
wohl“, seufzte er an meinen Lippen, küsste mich kurz und stand dann auf.
     
    Nach einem kurzen,
aber sehr guten Frühstück brachen wir schließlich auf. Wir verließen Ugados und
machten uns auf den Weg zum Naran-Meer.
      „Ich bin wirklich
froh, dass wir aus der Stadt raus sind. Da schlafe ich dann doch lieber
draußen, als noch mal in so einem Gasthaus“, sagte Banshee.
      Mich wunderte diese
Aussage, denn ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie sie sich am Vortag
darauf gefreut hatte, endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen zu
können.
      „Woher der
Sinneswandel?“, fragte ich daher.
      „Ganz einfach: In
mein Zimmer ist eingebrochen worden.“ Mit leiserer Stimme fügte sie hinzu: „Ich
wette, der Wirt war es. Der hatte so etwas Hinterhältiges in den Augen.“
      „Was haben sie dir
denn gestohlen?“, wollte Lenn wissen.
      „Nichts. Aber
jemand hat meinen Rucksack durchwühlt. Die Sachen, die ich waschen wollte,
hatte ich nach oben gelegt, doch als ich das nächste Mal hineinsah, waren sie
ganz unten.“
      „Das hast du dir
sicher nur eingebildet“, erwiderte Lenn und wandte sich gelangweilt ab.
      „Von wegen. Ich bin
mir absolut sicher.“
      Banshee warf ihr erst
einen finsteren Blick zu, doch dann hellte sich ihre Miene wieder auf.
      „Es ist wirklich
schade, aber ich glaube, unsere Wege werden sich jetzt bald trennen, oder?
Spätestens am Meer wirst du uns verlassen müssen.“
      Lenn schwieg und
starrte mit seltsam leerem Blick auf den Boden.
      In ihren Augen lag
ein Ausdruck, der so gar nicht zu ihrer Stimmung passen wollte. Ein feuriges
Lodern …
      Devil sah sich um und
fragte: „Wollen wir hier kurz Rast machen? Das wäre eine gute Stelle.“
      Ich sah zu ihm
hinüber und schon erwachten in mir wieder die Erinnerungen an die letzte Nacht.
Ich konnte es eigentlich noch gar nicht richtig glauben, dass wir nach all der Zeit,
all den Erlebnissen nun doch endlich zusammengefunden hatten, aber diesmal gab
es wirklich keinen Zweifel. So glücklich ich auch war, versuchte ich trotzdem,
mir nichts anmerken zu lassen. Ich wusste schließlich, dass Banshee ebenfalls
Gefühle für ihn hatte, und ich wollte ihr nicht wehtun. Aus diesem Grund hatte
ich noch vor dem Frühstück mit ihm gesprochen und vorgeschlagen, den anderen vorerst
nichts von uns zu erzählen. Natürlich war das nicht leicht, doch ich wollte Banshee
nicht verletzen. Auch wenn wir uns nicht immer verstanden, mochte ich sie
irgendwie und sie sollte nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt
werden. Ich wollte versuchen, bei nächster Gelegenheit und vor allem unter vier
Augen mit ihr darüber zu reden, um es ihr so schonend wie möglich beizubringen.
      Devil hatte
zunächst recht überrascht gewirkt und war offensichtlich nicht wirklich
einverstanden. Schließlich hatte er jedoch zugestimmt. Es tat mir noch immer
weh, ihm nicht nahe sein zu können, doch ein Blick von ihm genügte und ich
fühlte mich besser.
      „Hat jemand noch
ein paar von den Keksen, die wir in Laconia gekauft haben?“, fragte Banshee.
      „Ich hab dir
bereits alle gegeben, die ich noch hatte“, antwortete er und nahm einen großen
Schluck aus seiner Wasserflasche.
      „Und was ist mit
dir?“, wollte sie von mir wissen.
      Ich schüttelte entschuldigend
den Kopf und versuchte gleichzeitig, nicht zu grinsen. Es war schon lustig, dass
es ihr auf der einen Seite so wichtig war,

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