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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Doch Banshee zeigte
nicht den geringsten Anflug von Angst, sondern ließ einen Zauber in ihrer Hand
entstehen.   
      „Verschwindet von
hier oder ihr werdet mich kennenlernen.“
  „Das würde ich zu gerne erleben!“, lachte er und die anderen stimmten ein.
      „Du gefällst mir“,
tönte er weiter. „Ich will dich zuerst haben.“
      „Das wirst du mit
dem Chef klären müssen, vielleicht hat er auch Interesse an ihr.“
      „Wir werden sehen.“
      „Was ist?“, fragte
ein anderer. „Kommt ihr nun freiwillig mit oder müssen wir erst nachhelfen?!“
      Banshee sah mit
einem Seitenblick zu Marid, der Devil gerade die Medizin einflößte. Leider
blieb ihr Blick nicht unbemerkt.
      „Hey, was machst du
da?! Hör sofort auf damit!“, rief der Kerl und stürzte auf Marid zu. Dem fiel
die Flasche aus der Hand, sodass sich der restliche Inhalt über den Boden
ergoss.
      „Einen hätten wir
schon mal!“, erklärte er lachend und fesselte Marid so fest, dass dieser außerstande
war, seine Arme zu bewegen.
      Die Dämonin
startete augenblicklich einen Angriff und warf sich den übrigen Kerlen entgegen,
während auch  auf mich einige zukamen. Ich hörte Banshees wütendes Schreien,
als sie von vier Männern überwältigt wurde. Sie hatte dieser Übermacht einfach nichts
entgegensetzen können. Ich war nun also die Einzige von uns, die sie noch nicht
gefangen hatten, und warf einen Zauber nach einem der Kerle, der daraufhin zu
Eis gefror und zersplitterte. Augenblicklich stürzten sich die anderen auf
mich. Ich schlug zwar um mich, biss einem der Kerle sogar in den Arm, doch es
nützte nichts, letztendlich wurde auch ich gefesselt.
      „Und was ist mit
dem da?“, fragte einer. „Sollen wir ihn auch mitnehmen? Sieht ja nicht so aus,
als würde er es noch lange machen.“
      „Nimm ihn mit. Muss
der Chef entscheiden, was mit ihm geschehen soll.“
      Der Mann warf sich
Devil über die Schulter und wartete auf die anderen, die noch schnell unsere
Sachen einsammelten und ihm dann mit uns im Schlepptau folgten.   
      Sie führten uns an
einem Strick, der an unsere Fesseln gebunden war, und legten immer mehr an
Tempo zu, bis sie letztendlich nahezu rannten. Mein Herz blieb vor Angst
beinahe stehen, als ich merkte, dass ich nicht mehr hinterherkam. Ich fühlte Sträucher,
Äste, Steine. All das schlug mir entgegen und riss meine Haut auf, weshalb ich vor
Angst und Schmerz zu schreien anfing. Der Typ würde mich noch zu Tode zerren.
      „Was ist denn mit
dir?“, fragte er mich irritiert.
      Auch die anderen
waren stehen geblieben und sahen mich verwundert an.
      „Sie hat sich vor
einiger Zeit am Bein verletzt, darum kann sie nicht richtig laufen“, erklärte
Banshee.
      „Na dann!“ Der Mann
zögerte nicht lange, sondern packte mich, warf mich über seine Schulter und eilte
weiter.
     
    Nach einer gefühlten Ewigkeit
kamen wir am Fuß eines Berges zu stehen. Wir gingen auf eine Höhle in der Felswand
zu und traten hinein. Über einen langen Korridor führten sie uns immer tiefer
in den Berg, bis wir schließlich in einer dunklen Halle ankamen, wo wir auf
weitere Männer trafen. Einige waren gerade dabei zu essen, andere durchsuchten
Taschen und trugen sie davon.
      „Hey, was habt ihr
denn da Schönes?“, fragte einer und begrüßte die Neuankömmlinge.
      „Nicht schlecht,
was?! Da wird sich der Chef sicher freuen.“
      „Da werdet ihr aber
noch etwas warten müssen. Er ist gerade unterwegs.“
      „Schade.“ Mit
diesen Worten nahm er einen unserer Rucksäcke und warf ihn dem Mann entgegen.
      „Schau schon mal,
ob etwas Brauchbares dabei ist. Wir stecken die Gefangenen schnell in den
Käfig.“
      Er führte uns einen
schmalen Gang entlang zu einem kleinen Raum. Ein Teil war durch ein schweres
Gitter vom Rest der Höhle abgetrennt. Er schloss es auf und stieß mich unsanft
hinein. Die anderen taten es ihm gleich, sodass sich kurz darauf Devil, Marid,
Banshee und ich hinter den Gitterstäben wiederfanden.
      „Ihr werdet sicher
nicht lange warten müssen. Der Chef ist bestimmt bald wieder hier“, verkündete
der, der mich getragen hatte, grinste breit und verließ mit den anderen den
Raum.
      „Das kann doch wohl
nicht wahr sein!“, ächzte Banshee.
      „Allerdings … peinlicher
geht es nicht mehr. Sich von einfachen Räubern gefangen nehmen zu lassen“, murmelte
Marid.
      Ich beugte mich
über Devil und drehte sein Gesicht zu mir. Er war zwar weiterhin

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