Verteufelte Lust - Kinky Munich 1 (German Edition)
diesmal hielt Bane sie nicht auf, als sie den magischen Stein entfernte. Er war flach und so groß wie eine Münze, glitzerte silbern.
Hastig rutschte sie vom Stuhl und schnappte sich ihr Handy. Rasch zog sie sich die Hose an. Ihr Top war nicht mehr zu gebrauchen. Bane stand mit dem Rücken zu ihr, schloss seine Jeans und fuhr sich durchs Haar.
Schnell steckte sie den Stein ein und wollte sich auflösen, aber etwas hielt sie zurück.
Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er fühlte sich mies – und das war ihm bisher kein einziges Mal passiert. War es, weil er einen Engel Scham und Verlangen gelehrt hatte?
Zögerlich drehte er sich um, konnte ihr jedoch kaum in die Augen sehen.
Verflucht! Ariella sah verwirrt und unglücklich aus. Sie würde fallen und eine von ihnen werden: eine Dämonin. Sie wäre für d as Ritual ni cht mehr zu gebrauchen. Allerdings könnte er sie dann zu seiner Sklavin machen und sie ficken, wann und wo er wollte.
Der Gedanke erregte ihn und schreckte ihn zugleich ab. Er war kein Tier!
Doch, er war der Sohn des Teufels, in ihm konnte nichts Gutes stecken.
»Wieso brauchst du einen Engel?«, fragte sie, die Arme vor der Brust verschränkt.
Bane hatte gewusst, dass sie nicht locker lassen würde. Aber er schwieg, weil sie es nicht wissen durfte. Falls der Rat der Engel davon erfuhr, würde ihre Mission scheitern. Natürlich würde es einen Nachfolger geben, denn das Gleichgewicht der Mächte musste gewahrt bleiben, aber die Engel konnten dafür sorgen, dass ihre Seite immer einen Schritt zurück blieb. Sie mussten nur den Nachschub an Seelen blockieren, und Vaters Nachfolger wäre längst nicht so mächtig wie der jetzige Teufel.
Daher schwieg er.
»Ihr braucht also meine Seele. Wozu?«
Das hatte sie gehört, als er mit Mort gesprochen hatte. Verdammt, er hatte den Stein nicht mehr. Sie konnte fliehen. Umso mehr wunderte er sich, dass sie blieb.
»Wer weiß noch, wie man einen Engel seiner Fähigkeiten beraubt?«
»Niemand«, flüsterte er, drehte sich um und zog einen Kreis an die Wand.
»Bane!«, rief sie und klang unglaublich verzweifelt. »Bitte rede mit mir! Ich spüre, dass du nicht so bist wie die anderen. Hilf uns, wechsle die Seiten!«
Schnaubend warf er einen Blick über seine Schulter, während sich das Portal knisternd öffnete. »Du weißt nichts über mich.« Er wusste selbst nicht alles über sich, außer, dass er der Sohn des Teufels war. Und den wollte sie ernsthaft bekehren? Bane wusste nur eines mit Sicherheit: Er musste weg. Weit weg. Aber in die Unterwelt wollte er nicht, sondern an einen Ort, wo ihn niemand, aber auch wirklich niemand störte: eine unbemannte Bohrinsel auf der Nordsee. Die Plattform war vor Kurzem evakuiert worden, seinetwegen. Er hatte für ein ordentliches Gasleck gesorgt. Schließlich gehörte es zu seinen Aufgaben, auf der Erde Unheil zu stiften. Vielleicht sollte er einen Funken zünden und mit dem Scheißding in die Luft fliegen. Dann hätten seine Sorgen ein Ende. Sein Schädel fühlte sich ohnehin an, als würde er gleich explodieren. Un d sch uld daran war nur dieser Engel!
***
Bane saß auf einem der zahlreichen abgerundeten Steinquader, die um den riesigen, kreisförmigen Springbrunnen am Stachus verteilt waren, und starrte, die Ellbogen auf die Knie gestützt, auf den Boden. Die Sonne brannte ihm auf den Rücken und erhitzte sein Gemüt zusätzlich. Die Münchner, die geschäftig über den Karlsplatz eilten, interessierten ihn heute nicht, denn er kämpfte mit seinen Gedanken. Seit er gestern Ariella in dem SM-Klub verlassen hatte, fühlte er sich miserabel. Der mehrstündige Aufenthalt auf der Bohrinsel hatte ihm keine Linderung verschafft, nicht einmal, als er sie doch noch in die Luft gesprengt hatte. Feige, wie er war, hatte er sich in Sicherheit gebracht, bevor die Druckwelle ihn ins Meer geschleudert hätte. Nicht mal seinen Tod bekam er auf die Reihe. Irgendwas stimmte mit ihm nicht mehr.
War er von irgendeiner dämonischen Krankheit befallen? Oder hatte der Engel ihn mit einem Gewissen infiziert? Wo blieb Ariella überhaupt? Seine Geschwister arbeiteten mit Hochdruck daran, genügend Menschen einzuflüstern, bis morgen Mittag in die Frau enkirche zu kommen, und gönnten sich den einen oder anderen Seelensnack. Aber das Engelchen hielt sie nicht auf. Ob sie womöglich gefallen war? Verbannt aus dem Himmel? Oder irgendwo anders eine Strafe ableisten musste?
Nein, er spürte sie, fühlte ein Kribbeln in seinem Nacken, als
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