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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Hotellobby gewesen. Frau Tanaka hatte die Beschreibungen von fünf Mitarbeitern notiert, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Lobby aufhielten. Einer hatte also gefehlt, doch wer?
    Ms. Bingham berührte unmerklich meine Schulter und sagte dann laut: »Juliet, könnten Sie uns einen Moment allein lassen?« Dabei sah sie mich mit eindringlichem Blick an und schielte dann demonstrativ zu den Überwachungskameras an die Zimmerdecke. Ich verstand und verließ augenblicklich das Büro.

    Draußen begab ich mich zu unserer Sicherheitszentrale. Angestellte hatten in diesem Teil des Hotels eigentlich nichts zu suchen, denn hier wurden die Überwachungsvideos und Daten über alle Mitarbeiter, Lieferanten und Fremdfirmen aufbewahrt. Zu meiner Verblüffung war es inzwischen dunkel und meine Armbanduhr zeigte bereits acht Uhr abends an.
    Der diensthabende Manager betrachtete mich von oben bis unten, winkte mir dann aber, mitzukommen. »Ms. Bingham schickt Sie also zu uns? Geht es um den Todesfall?«
    Natürlich war man hier bestens informiert. »Wir haben gerade ein Meeting mit der Nachtschicht, aber irgendetwas verheimlichen die uns. Der Tote befand sich in Zimmer 2316 und die Gäste im Zimmer nebenan haben sich nachts über laute Geräusche beschwert. Aber niemand hat das überprüft. Außerdem waren sie da laut Mr. Pathee zu sechst in der Hotellobby, aber ein paar Minuten vorher waren andere Gäste am Empfang und haben nur fünf Männer dort gesehen.«
    »Vielleicht war ja einer von ihnen auf der Toilette?«, wandte der Mann nachdenklich ein während wir einen schmalen Flur entlanggingen.
    »Die Art, wie sie ihre Geschichte vortragen, wirkt so abgesprochen. So, als ob sie uns irgendetwas nicht sagen wollen. Deshalb möchte Ms. Bingham gern die Aufnahmen der Kameras. Geht das?«
    Der Mann nickte nur. »Wir bewahren hier sämtliche Aufnahmen dreißig Tage lang auf, danach wird ein Teil archiviert und der Rest überspielt. Wenn Sie uns eine ungefähre Zeitspanne nennen, können wir einen Blick darauf werfen.« Er öffnete mir die Tür zu einem großen Raum.
    Die Professionalität und hochmoderne Technik beeindruckten mich. Von hier aus hätte man vermutlich auch ein Raumschiff starten können, so viele Bildschirme blinkten und übertrugen die Geschehnisse aus dem gesamten Hotel. Zwei weitere Wachleute saßen davor und beobachteten die Monitore.
    »Um 23.55 Uhr kam ein Ehepaar namens Tanaka mit zwei Prostituierten in die Lobby. Die waren etwas schwierig und haben längere Zeit mit der Nachtschicht und Security diskutiert. Keine Ahnung wie lange, aber Mrs. Tanaka hatte genug Zeit, Notizen auf einen Bierdeckel zu schreiben und behauptet, es wären nur fünf Mitarbeiter in der Lobby gewesen. Um 00:02 Uhr ging der Anruf aus dem Zimmer 2315 ein. Mr. Pathee behauptet, da hätten sie gerade zu sechst die Buchhaltung gemacht.«
    Ich sah zu, wie der Mann alles notierte. Dann legte er den Stift beiseite. »Gut, das reicht schon, damit können wir etwas anfangen. Sagen Sie Ms. Bingham, dass wir ihr die Ergebnisse in ein paar Stunden zuschicken. Wie lange es genau dauert, wissen wir nicht, aber es sollte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    Ich ging zu Ms. Binghams Büro und gab ihr ein Handzeichen, dass alles geklappt hatte. Dann winkte ich ihr zum Abschied zu und ließ mich danach von Mr. Burton direkt nach Hause bringen.

    Eigentlich fühlte ich mich so müde und abgespannt, dass ich nur noch ins Bett wollte. Doch die Ereignisse ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich brauchte unbedingt jemanden zum Reden.
    Corinne meldete sich und klang überdreht wie immer. Keine Spur von Müdigkeit. »Juliet, das ist ja eine Überraschung. Wie geht es dir? Immer noch Ärger mit dem Nachbarn?«
    »Ja, Stone macht immer noch Ärger, aber das ist jetzt nebensächlich. Ich habe heute im Hotel eine Leiche entdeckt!«
    Corinne sagte einen Moment gar nichts. Es kam selten vor, dass ich meine Schwester sprachlos erlebte. »Igitt. Wo hast du die denn bitte gefunden? Im Keller oder wie?«
    »Nein, die lag in einem leeren Zimmer. Ich musste die Tür öffnen, weil jemand sie von innen verriegelt hatte, und dabei habe ich dann den Toten gefunden.« Meine Stimme war ruhig, doch die Bilder hatten sich in mein Gehirn eingebrannt.
    »Also war es ein Selbstmord?«
    »Nein, die Polizei ermittelt wegen Mordes. Aber wir wissen noch gar nichts. Nicht einmal den Namen des Toten.«
    »Das ist ja richtig aufregend bei dir. Ich habe mir deinen Job immer stinklangweilig

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