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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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sommersprossigen Stellvertreter. Ich erfuhr, dass der junge Mann Taylor hieß, aber er war so schweigsam und abweisend, dass ich nicht einmal herausfinden konnte, ob es sich dabei um seinen Vor- oder Nachnamen handelte.
    »Was suchen Sie eigentlich in diesem Zimmer?«, wollte Ms. Bingham von den Technikern wissen, als diese damit begannen, die Zwischendecke aufzuschrauben.
    »Ma’am, wir sind nicht befugt, über den Stand oder die Methoden unserer Ermittlungen Auskunft zu geben«, erklärte Taylor uns mit ernster Miene.
    »Ich frage ja nur nach, weil wir dieses Zimmer am Sonntag für neue Gäste benötigen. Ich hoffe, bis dahin haben Sie gefunden, was Sie suchen und alles ist wieder in dem Zustand, in dem sie es vorgefunden haben?« Ms. Bingham verfolgte mit kritischem Blick, wie die Techniker einen Teil der Verkleidung abrissen und zu Boden fallen ließen.
    Ich zog meine Chefin zur Seite. »Ich habe mit der Dame gesprochen, die hier übernachtet hat. Sie hat behauptet, sie hätte in der Nacht laute Geräusche aus der Decke kommen gehört.«
    Ms. Bingham betrachtete mich argwöhnisch. »Ist das eine Geistergeschichte? Falls ja, bitte verkneifen Sie sich das in Zukunft, Juliet. Ich finde das überhaupt nicht komisch.«
    Doch ich schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ist es nicht. Und vielleicht finden die Polizisten ja heraus, was in der Decke verborgen ist?«
    Etwas fiel mit einem lautem Knall zu Boden. »Hey, könnt ihr nicht aufpassen? Wenn irgendetwas zu Bruch geht, schicke ich die Rechnung direkt an Santoro!« Ms. Bingham konnte sich auch jetzt Gehör verschaffen und Taylor wies die Techniker erschrocken an, eine Pause zu machen.
    Wir alle betrachten neugierig die Trümmer, die von der Decke übrig waren. Aber bis auf ein paar Gipsplatten und jeder Menge Staub und Glassplittern fanden wir nichts Interessantes.
    Einer der Techniker machte sich daran, das Bett zur Seite zu schieben, denn ein Teil der Zwischendecke war seitlich darunter gerutscht. Taylor hielt uns davon ab, näher zu kommen. Er bückte sich nach etwas, hob dann einen winzigen schwarzen Gegenstand auf. Doch nachdem er ihn einen Moment lang kritisch betrachtet hatte, warf er ihn achtlos auf den Trümmerhaufen.
    »Was war das?«, wollte Ms. Bingham wissen.
    Taylor schien sich unserer Anwesenheit erst jetzt wieder bewusst zu werden. »Sie haben genug gesehen. Wir setzen unsere Untersuchung allein fort und sagen Ihnen Bescheid, falls wir Sie noch einmal brauchen. Bitte gehen Sie jetzt!« Seine Stimme klang schon fast panisch, ich konnte mir gut vorstellen, wie Kommissar Santoro ihn zur Schnecke machte, wenn er erfuhr, dass wir uns während der polizeilichen Untersuchungen am Tatort aufgehalten hatten.
    Als wir den Trümmerhaufen passierten, um das Zimmer zu verlassen, warf Ms. Bingham einen neugierigen Blick darauf. Fraglos suchte sie nach dem Gegenstand, den Taylor dort hingeworfen hatte und fand ihn schließlich tatsächlich. »Das ist ein Knopf. Juliet, bitte nehmen Sie den mit, vielleicht gehört er der Frau, die hier letzte Nacht gewohnt hat.«
    Ich blickte fragend zu Taylor. Der nickte ungeduldig. »Nun machen Sie schon. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Ich steckte den schwarzen Knopf in meine Uniformtasche und nahm mir vor, ihn morgen der Dame zu präsentieren, die hier übernachtet hatte.
    Ms. Bingham ging mit mir zusammen den Flur entlang zurück zum Empfang. »Wissen Sie, was ich seltsam finde?«, meinte sie, als wir uns im Fahrstuhl gegenüberstanden. »Dieser Wallenstein war doch unverheiratet und ungebunden. Wieso ist er dann mitten in der Nacht heimlich in unser Hotel gekommen? Ich arbeite hier schon mehr als zehn Jahre, da bekommt man Einiges mit. Aber so einer wie der Wallenstein hätte doch eine Affäre vor niemandem verstecken müssen?«
    »Vielleicht hat er sich ja nicht mit einer Frau getroffen?«, warf ich ein.
    Ms. Bingham lachte laut auf. »Juliet, glauben Sie mir, Männer sind doch alle gleich. Früher oder später langweilen sie sich mit dem ganzen Alltagskram und suchen nach einem Abenteuer. Und meistens kommt dann eine Frau ins Spiel. Was glauben Sie, wie viele Geschäftsreisende sich bei mir schon nach Prostituierten, Callgirls und Dominas erkundigt haben. Die Türsteher könnten Ihnen da noch viel mehr zu erzählen.«
    Zum Glück hielt unser Fahrstuhl in diesem Moment und ich eilte davon. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie lange es dauern würde, bis sich Daniel mit dem Alltagskram langweilte.

    Auf der Fahrt

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