Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
Vom Netzwerk:
Sonntagnachmittag geöffnet. Dann war die Tür um zehn Minuten nach Mitternacht von innen verriegelt worden. Keine weiteren Daten waren aufgezeichnet, erst die Benutzung des Generalschlüssels am darauffolgenden Tag war vermerkt.
    »Also muss der Täter durch ein Fenster ein- und ausgestiegen sein?«, fragte ich interessiert.
    Kommissar Santoro sah mich skeptisch an. »Alle Fenster waren doch geschlossen, als Sie das Zimmer aufgesperrt haben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich konnte die Tür kaum mehr als zehn Zentimeter aufdrücken, da habe ich das Fenster nicht gesehen.«
    Ms. Bingham mischte sich nun ein. »Der Täter könnte auch durch die Zwischendecke geflohen sein. Die Schächte für die Klimaanlage sind ziemlich groß, aber das Herumlaufen darin verursacht laute Geräusche.«
    Die Polizisten sahen sie beeindruckt an. »Sie kennen sich hier im Hotel wirklich gut aus, Ms. Bingham.«
    »Ich arbeite hier schon fast zehn Jahre, da bekommt man so Einiges mit«, wehrte sie ab.
    »Haben Sie einen Verdacht, wer das gewesen sein könnte? Ich nehme an, der Täter hatte entweder genauste Kenntnisse über den Bauplan des Hotels oder er hat hier selbst gearbeitet?«
    »Für mich stellt sich eher die Frage, wie Mr. Wallenstein in dieses Zimmer gelangt ist. Der wird ja wohl kaum durch die Zwischendecke gestiegen sein, um den Täter zu treffen?« Ms. Bingham schien mit ihren Überlegungen schon wesentlich weiter zu sein, als die beiden Polizisten.
    »Wir haben bereits versucht, seine Ankunft in unserem Hotel mit Hilfe der Aufzeichnungen unserer Überwachungskameras und den Aussagen der Nachtschicht zu rekonstruieren, aber ohne Erfolg. Die Mitarbeiter der Nachtschicht erinnern sich an nichts und die Aufzeichnungen sind aus Versehen gelöscht worden.«
    Santoro sah sie beunruhigt an. »Wie ist das möglich? Passiert das häufiger, dass bei Ihnen wichtige Aufzeichnungen verloren gehen?« Dann fiel sein Blick auf mich. »Miss Walles, Sie dürfen jetzt gehen, wir benötigen Ihre Mithilfe nicht mehr.«
    Der Protest meiner Chefin half nicht. Santoro beharrte darauf, mich von allen weiteren Ermittlungen auszuschließen, da es sein könne, dass ich irgendwie in diesen Fall verwickelt sei, wie er es ausdrückte.

    Kurz vor Ende meiner Vierundzwanzig-Stunden-Schicht kam dann auch noch eine neue Reisegruppe an. Diesmal waren es alles ältere Frauen, die zu einem Klassentreffen verabredet waren. Es gestaltete sich beinahe unmöglich, all die Wünsche zu erfüllen, ohne eine der Frauen zu verprellen.
    Einige wollten partout in zwei aneinandergrenzenden Zimmern schlafen, jedoch ohne Verbindungstür. Die Nächsten wollten möglichst weit weg vom Fahrstuhl untergebracht werden, andere wiederum baten um Zimmer auf dem Nichtraucherflur. Und Jede wachte eifersüchtig darüber, dass niemand ein größeres Zimmer oder eine bessere Aussicht als die anderen bekam. Als am Ende eine einzelne Dame übrig blieb, die sich mit niemandem ein Zimmer teilen musste, brach wieder Tumult los. Ich war der Verzweiflung nahe, als Ms. Bingham endlich an die Rezeption zurückkehrte. Sie sah nachdenklich und ein wenig besorgt aus. »Juliet, sehen Sie zu, dass die Gäste endlich einchecken. Danach will ich Sie in meinem Büro sprechen.«
    Mit autoritärer Stimme wies ich die Gäste an, den Gepäckträgern auf die Zimmer zu folgen. Die einzelne Dame ließ ich warten, bis alle verschwunden waren. Dann übergab ich ihr die Schlüsselkarte für das Zimmer 2316. Ich lächelte ihr professionell entgegen und wünschte einen erholsamen Aufenthalt.

    »Juliet, setzen Sie sich.« Meine Chefin klang müde und erschöpft, so kannte ich sie sonst gar nicht. Ich blickte ihr gespannt entgegen.
    »Ich weiß, dass Sie Mr. Stone über die Ermittlungen auf dem Laufenden halten sollen, darum spreche ich mit Ihnen. Aber bitte behalten Sie das Gesagte für sich und verbreiten Sie das nicht im ganzen Hotel, die Sache könnte sonst ziemlich unangenehm werden.«
    Ich nickte und beugte mich gespannt nach vorn. »Wie Sie wissen, haben die Aufzeichnungen der Türöffnungen nichts ergeben, aber theoretisch gibt es noch eine andere Möglichkeit, in das Zimmer zu gelangen. Wenn das Zimmermädchen die Tür einen spaltbreit offen lässt, kann jeder die Tür problemlos ohne Schlüssel öffnen und es gäbe keinen Eintrag in den Speicher des Türschlosses. Ich hatte seit langer Zeit den Verdacht, dass Pathee ein kleines Nebengeschäft damit betreibt, aber leider nie

Weitere Kostenlose Bücher