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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Menschenansammlungen. Aber ich mag Pick-ups, ruhige Plätze und loyale Freunde. Und Sie. Ich mag Sie. Was müssen Sie sonst noch wissen?“
    Ihr schwirrte der Kopf bei seiner Aufzählung – aber auf eine gute Art.
    „Wofür steht JD?“
    „Juris Doctorate zum Beispiel.“
    „Sehr lustig. Heißt das, Sie sind Anwalt?
    „Nein. Das heißt, ich mache Witze.“
    „Also wofür steht es dann wirklich?“
    „John Deere?“
    „Ah, ich verstehe! Sie sind nach J. D. Salinger benannt.“ Sie krauste die Stirn. „Vielleicht hat Aaron recht. Vielleicht sollte ich Sie wirklich googeln.“
    „Das haben Sie noch nicht? Ich hab Sie schon gegoogelt.“
    „Was?“ Sie spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich und sehr wahrscheinlich nichts als Sommersprossen zurückließ.
    „Sie sind entweder eine Professorin für Semiotik an der Cooper Union Universität oder der Star einer Internet-Pornoseite.“
    „Schuldig im Sinne der Anklage.“ Sie spürte, wie ihr Gesicht langsam wieder Farbe annahm.
    „Und was davon?“
    „Beides“, grinste sie.
    Sein Lächeln verschwand. „Ich habe Sie nicht wirklich gegoogelt, Kate.“
    Sie verspürte eine solche Erleichterung, als sie ihm in die Augen sah. „Ich Sie auch nicht. Suchmaschinen werden vollkommen überbewertet, wenn es darum geht, jemanden kennenzulernen.“ Sie hielt einen Moment inne. „John David.“
    Er schaute sie verwirrt an. „Was?“
    „Ich wette, Ihre Initialen stehen für John und David.“
    Er legte seine Hände auf ihre, und sie hielt den Atem an. Sie konnte nicht glauben, was für eine komplizierte Reaktionskette diese einfache Geste in Gang setzte.
    Es war das erste Mal, dass er sie absichtlich berührte. Seine erste physische Bestätigung der Anziehung, die sie ihm gegenüber seit ihrer ersten Begegnung verspürte. Sie betrachtete ihre miteinander verbundenen Hände. Gab es etwas Erotischeres als die Hand eines Mannes, die ihre umschloss, als wäre sie etwas sehr Kostbares und Zerbrechliches?
    „Geht es dir gut?“, fragte er.
    Sie räusperte sich, versuchte, das alberne Lächeln zu unterdrücken, das sich in ihren Mundwinkel eingenistet hatte. Sie hob ihr Glas. „Wir stimmen heute Abend gut überein.“
    „Dann funktioniert mein Plan“, erwiderte er.
    „Du hast einen Plan?“
    Er antwortete nicht, sondern widmete sich mit großem Enthusiasmus seinem Essen – leckersten Muscheln in einer buttrigen Sauce, noch mehr Wein und eine ganze Menge mehr Flirten. Kate genoss es, dass sie sich in seiner Gegenwart total entspannen konnte.
    Auch wenn sein Blick über ihren Körper glitt und hier und da ein wenig verweilte.
    Zum Glück kam in diesem Augenblick der Kellner an ihren Tisch. „Kann ich noch etwas für Sie tun?“
    JD ließ sie nicht aus den Augen. „Ah, ja.“ Dann blinzelte er und riss sich so offensichtlich aus seinen Träumen, dass Kate lachen musste. „Die Rechnung bitte.“
    An der Tür legte JD ihr die Stola um die Schultern, wobei seine Hände ihre Schultern umfassten und einen Augenblick länger dort liegen blieben, als der Restaurantbesitzer zu ihnen kam, um sich zu verabschieden.
    „Das Essen war einmalig“, sagte Kate.
    „Und es schmeckt umso besser, wenn man es in angenehmer Gesellschaft zu sich nimmt.“
    „Natürlich.“
    „Bonsoir, mes amis.“ Er zwinkerte JD zu. „C’est un hon soirpour sauter la femme. “
    „Was hat er zu dir gesagt?“, wollte Kate wissen, als JD ihr die Tür aufhielt.
    „Er hat uns einen schönen Abend gewünscht.“ Seine Ohren waren knallrot, ein nicht zu übersehender Hinweis darauf, dass er es mit der Übersetzung des Satzes nicht ganz so genau genommen hatte.
    „Lügner! Ich hab dich durchschaut.“
    „Was?“ Mit gänzlich unschuldigem Blick öffnete er die Beifahrertür des Pick-ups.
    Kate weigerte sich einzusteigen. Sie sah ihn herausfordernd an. „Ich will wissen, was er gesagt hat.“
    „Es war sehr ... französisch.“
    „Französisch als Synonym für unhöflich?“
    „Französisch als Synonym für offenherzig.“
    Sie berührte seine Wange. „Oh mein Gott, du wirst ja rot!“
    „Ich werde nicht rot.“
    „Offensichtlich doch. Ich finde das süß.“
    „Ich werde nicht rot, und ich bin nicht süß.“
    „Jetzt muss ich es wissen.“ Kate legte ihren Arm auf die Wagentür. „Ich werde mich nicht von der Stelle rühren, bis du mir gesagt hast, was dieser letzte Satz bedeutet hat.“
    JD atmete tief durch. Dann legte er seine Hände rechts und links von ihr an den Pick-up und

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