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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Blödsinn zu verschwenden. Ich wollte den Traum meines Vaters von einem besseren Leben wahr machen. Und so begann ich, die Schule ernst zu nehmen und mich später neben der Arbeit um meine Bildung zu kümmern.“
    „Dein Vater wäre stolz auf dich.“
    „Ich kann vielleicht nicht unbedingt stolz auf meine Herkunft sein“, erwiderte er mit einem gleichgültigen Schulterzucken. „Aber sie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Und ich kann mich wirklich nicht beklagen. Schließlich hätte ich auch so enden können wie meine Mutter.“
    Nur seine Hand, die zu einer Faust geballt auf dem Tisch lag, verriet Rachel, dass die Wunden der Vergangenheit noch nicht vollständig vernarbt waren. Zu gern hätte sie ihre Hand auf die von Alessandro gelegt, um ihm ein Gefühl der Nähe und Verbundenheit zu vermitteln.
    Aber sie war sich nicht sicher, wie er eine so intime Geste interpretieren würde. Und noch weniger wusste Rachel, wie sie auf den Körperkontakt reagieren würde. Vielleicht würde sie dem unbändigen Drang nicht widerstehen können, langsam über den breiten Handrücken zu streichen. Oder sie würde sich sogar dazu hinreißen lassen, ihre Finger mit den seinen zu verflechten, um seine Kraft und Wärme zu spüren.
    Ich muss meine Fantasie im Zaum halten, dachte Rachel panisch, als sie merkte, dass ihr Herz bereits heftiger schlug und ein süßes, fast quälendes Verlangen in ihr aufstieg. Um ihre heftige Gefühlsaufwallung zu verbergen, umklammerte sie ihre Espressotasse. Doch entweder war die Tasse zu heiß oder sie innerlich zu aufgewühlt – jedenfalls verschüttete sie den Kaffee in hohem Bogen auf der strahlend weißen Tischdecke, und einige Spritzer landeten sogar auf ihrem Top.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Alessandro ehrlich besorgt. „Hast du dich verbrannt?“
    „Nein, nein, es ist nichts passiert“, erwiderte sie hastig und nahm die Serviette, die er ihr zuvorkommend hinhielt. „Tut mir leid. Normalerweise bin ich nicht so tollpatschig“, murmelte Rachel, während sie fieberhaft versuchte, das Malheur zu beseitigen. Als das Missgeschick einigermaßen behoben war, schaute sie ihn mit hochroten Wangen an. „Alessandro, ich wollte dir noch sagen, wie …“
    „Du solltest lieber schlafen gehen“, unterbrach er sie. Er klang, als würde er ein übermüdetes Kind zu Bett schicken. „Deine Arbeit ist für heute beendet. Wir können morgen weiterreden.“
    „Aber ich …“
    „Ich habe keine Lust zu diskutieren, Rachel. Du bist offensichtlich erschöpft. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so lange wach halten dürfen. Mir ist nicht aufgefallen, wie spät es schon ist.“
    Einen Moment hielt sie inne. Dann schmiss sie die Serviette auf den Tisch und marschierte ohne ein Wort aus dem Zimmer. Obwohl sie davon ausging, dass Alessandro es schlicht bereute, so viel über seine Vergangenheit preisgegeben zu haben, und deshalb das Gespräch so abrupt beendet hatte, ging sie mit einer Mischung aus Verwirrung und Ärger in ihr Zimmer.
    Sein wechselhaftes Verhalten brachte sie jedes Mal aufs Neue aus dem Konzept. Aber im Grunde genommen ärgerte sie sich nur über sich selbst. Warum hatte sie sich damals nicht die Mühe gemacht, ihn besser kennenzulernen? Sie hatte sich mit ihren voreingenommenen Ideen ein völlig oberflächliches Bild von ihm gemacht. Dabei hätte sie erkennen können, was schon damals in ihm steckte – ein ehrgeiziger und gradliniger junger Mann, der sich seinen Erfolg ehrlich verdienen wollte. Und jetzt war er ein erfolgreicher Mann.
    Der sich den Luxus leisten konnte, sie herumzukommandieren.
    Erst als Rachel sich das Gesicht wusch, um sich bettfertig zu machen, fiel ihr auf, dass die Kette mit dem kleinen Diamantanhänger nicht mehr an ihrem Hals hing. Von Panik ergriffen rannte sie ins Schlafzimmer und schüttelte ihre Kleider aus. Doch von der Halskette fehlte jede Spur. Sie verfolgte ihre Schritte zurück und suchte jeden Zentimeter der großen Suite ab.
    Nichts.
    Ein verzweifeltes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Sie konnte die Kette nicht verloren haben! Sie war alles, was sie von ihrer Mutter hatte. Es durfte einfach nicht sein. Sie würde diese verdammte Villa Stück für Stück auseinandernehmen, wenn es sein musste. Und wenn es die ganze Nacht dauern würde.
    Schnell zog sie sich den seidenen Hausmantel über, den Lucia ihr am ersten Tag gegeben hatte, und trat barfuß auf den Flur. Im Licht der riesigen Kronleuchter suchte sie mit ihrem Blick jede Fliese

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