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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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“Jetzt kannst du mich anzeigen”, erklärte er hart, “wenn du es wagst.”

9. KAPITEL
    Tara stand am Küchenfenster und wartete ungeduldig darauf, dass man ihr Auto zurückbrachte. Es wäre ihr lieber gewesen, sie hätte das Haus, das sie so sehr liebte, fluchtartig verlassen können.
    Nachdem Adam verschwunden war, hatte sie alles zusammengepackt. Sogar Melusine saß schon in ihrem Transportkorb und beschwerte sich lautstark.
    “Es tut mir leid, es tut mir wahnsinnig leid”, flüsterte Tara immer wieder, während sie die Riemen befestigte. “Aber es muss sein. Ich habe keine Wahl, ich muss weglaufen, weil ich so verdammt dumm gewesen bin.”
    Schließlich wurde ihr Wagen auf den Hof gefahren, gefolgt von dem Pick-up der Werkstatt. Hastig bezahlte Tara die Rechnung, bedankte sich bei den Mechanikern, und noch ehe die Leute wieder weg waren, fing sie an, ihre Sachen im Kofferraum zu verstauen.
    Zuletzt beförderte sie Melusine in ihrem Korb auf den Rücksitz. Plötzlich ertönte fröhliches Hundegebell vom Nachbargrundstück her.
    Buster, schoss es ihr durch den Kopf. Wahrscheinlich war Caroline schon da.
    Obwohl Tara sich wegen ihrer Neugier schämte, eilte sie ins Haus zurück und die Treppe hinauf in das Zimmer, in dem sie geschlafen hatte. Sie stellte sich ans Fenster hinter den Vorhang und blickte hinaus. Eine große, schlanke Gestalt mit blondem Haar, das zu einer eleganten Frisur hochgesteckt war, stand am Fluss. Buster sprang begeistert um die Frau herum, deren Gesicht nicht zu sehen war. Doch Tara ahnte, dass die elegante Frau sehr schön war. Sie verspürte so etwas wie Eifersucht.
    Auf einmal gesellte sich Adam zu Caroline. Er legte ihr den Arm um die Schultern, und sogleich lehnte sie sich an ihn.
    Die beiden sind ein Paar, sie gehören zusammen, ich war für ihn nur ein flüchtiges Abenteuer, dachte Tara traurig. Irgendwie musste sie damit zurechtkommen, dass er nicht mit ihr, sondern mit Caroline zusammen sein wollte.
    Die Kehle war Tara wie zugeschnürt. Mit Tränen in den Augen trat sie vom Fenster zurück und ging langsam die Treppe hinunter und aus dem Haus.
    Obwohl Tara nicht lange weg gewesen war, kam ihr der Geruch in ihrem Apartment fremd vor. Sie rümpfte die Nase, als sie sich bückte, um die Post aufzusammeln.
    Unter den Rechnungen und Werbezetteln entdeckte sie einen weißen Umschlag, auf den jemand ihren Namen und die Adresse mit der Hand in Großbuchstaben geschrieben hatte. Sie öffnete ihn. Die Nachricht war kurz und präzise, nur ein einziges Wort stand auf dem weißen Briefbogen: Hexe.
    Ihr wurde übel, während sie das Papier in der Hand zerknüllte. Dieser Verrückte wusste offenbar genau, wo sie wohnte und wo sie ihren Urlaub verbracht hatte. Die zerstochenen Reifen waren kein Zufall, jemand hatte es auf sie abgesehen.
    Sie wagte kaum, sich die Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter anzuhören. Aber es war nichts Dramatisches darauf gespeichert. Ihre Eltern hatten angerufen, auch Becky hatte sich gemeldet und Janet, Taras Sekretärin, die ziemlich aufgeregt und verwirrt klang, was sonst nicht ihre Art war. Sie bat um Rückruf.
    Gibt es etwa ein Problem mit dem Bericht über Tom Fortescue, überlegte Tara verblüfft. Nein, das war eigentlich unmöglich.
    Am Montag kümmere ich mich als Erstes darum, nahm Tara sich vor und seufzte.
    Irgendetwas beunruhigte sie, ohne dass sie genau wusste, was es war. Ist es ein Wunder nach allem, was passiert ist, fragte sie sich. Sie würde noch herausfinden, was los war.
    Zuerst musste sie das Wochenende überstehen. Da das Wetter schön war, ging sie im Park spazieren, setzte sich zum Lunch in ein Straßencafé und besuchte ein Museum.
    Dabei bemühte sie sich nach Kräften, nicht an Adam zu denken.
    Bei
Marchant Southern
begrüßte man sie am Montag herzlich. Man war natürlich überrascht, dass sie ihren Urlaub abgebrochen hatte.
    “Sie hatten wohl zu große Sehnsucht nach uns, stimmt’s?”, meinte Leo Southern. “Das kann man von Ihrer Sekretärin nicht behaupten”, fügte er hinzu.
    Tara runzelte die Stirn. “Mir ist aufgefallen, dass sie nicht an ihrem Schreibtisch saß.”
    “Ja, sie hat letzte Woche gekündigt und sich heute krankgemeldet. Vermutlich wird sie gar nicht mehr kommen.”
    “Janet hat gekündigt?”, wiederholte Tara ungläubig. “Warum denn bloß?”
    “Sie hat gesagt, sie würde mit Ihnen reden. Offenbar hat sie es sich anders überlegt.” Leo runzelte die Stirn. “Ich hatte den Eindruck, es handle sich um

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