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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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blickte sie an und lächelte leicht. “Soll ich es dir vorführen?” Als sie zurückwich, streckte er die Hand aus. “Nein, das war eine dumme Bemerkung. Es tut mir leid. Sagen wir einfach, es war gut, dass ich genau in diesem Moment da war.”
    “Ja”, stimmte sie zu. Doch plötzlich fügte sie etwas schärfer hinzu: “Ich meine, warum bist du überhaupt hier? Wie hast du mich gefunden?” Sie biss sich auf die Lippe. “Spar dir die Antwort, ich weiß, es war meine liebe Schwester, wer sonst?”
    “Verrate mir eines”, forderte er sie auf. “Warum fällt es dir so schwer, andere für dich sorgen zu lassen?”
    “Sag du mir lieber, wie weit deine Heiratspläne gediehen sind”, entgegnete sie.
    Er kniff die Lippen zusammen. “Im Augenblick stecke ich damit irgendwie fest.”
    “Das tut mir leid für dich. Ich dachte, ihr würdet perfekt zusammenpassen.”
    “Davon bin ich überzeugt. Ich muss nur noch mehr Überzeugungsarbeit leisten.”
    “Ist etwa dein Besuch bei mir Teil deines Plans?” Ihre Stimme klang gereizt und leicht verächtlich. “Was willst du von mir? Soll ich schwören, dass ich niemandem etwas von deinem kleinen Ausrutscher erzähle? Das tue ich gern, obwohl ich befürchte, dass Becky Bescheid weiß und es Harry, ihrem Mann, erzählt hat. Deshalb ist es nicht mehr nur unser kleines Geheimnis.”
    “Das ist mir völlig klar.”
    Sie sah ihn verblüfft an. “Hat deine Verlobte es herausgefunden und zögert jetzt mit der Hochzeit?”
    “Natürlich weiß sie es”, erklärte er kurz angebunden. “Aber es geht nicht nur darum, es sind noch andere Dinge zu berücksichtigen.”
    Tara schluckte. “Adam, es tut mir leid. Ich wollte eure Beziehung nicht belasten.” Sie machte eine Pause. “Hast du es ihr gesagt?”
    “Das war nicht nötig.”
    “Du liebe Zeit.” Tara ließ sich aufs Sofa sinken. “Das ist ja schrecklich. Ich … fühle mich irgendwie schuldig.”
    “Brauchst du aber nicht”, antwortete er ruhig. “Ich habe es so gewollt, und ich bin ganz allein dafür verantwortlich. Jetzt muss ich sehen, wie ich damit fertigwerde.”
    “Vielleicht ist es noch nicht das Ende eurer Beziehung. Wenn du mit ihr redest, ihr klarmachst, dass es ein Fehler war und dass es nichts zu bedeuten hat, wird sie dir bestimmt verzeihen. Davon bin ich überzeugt.”
    “Könntest du mir so etwas verzeihen?” Er blickte sie mit den blauen Augen forschend an.
    “Ja”, erwiderte sie leise. “Wenn ich dich wirklich liebte und dich nicht verlieren wollte.”
    “So?” Seine Miene wirkte ausgesprochen rätselhaft. “Wir werden sehen.” Er zögerte kurz, ehe er hinzufügte: “Die Sache ist aber sehr kompliziert, Tara, denn ich begehre dich immer noch.” Dann wurde seine Stimme sanft und klang ganz rau. “Ich sehne mich danach, dich zu umarmen, dich auszuziehen, deine Brüste zu küssen und deinen Körper zu erforschen und zu streicheln. Ich möchte mich in dir verlieren und spüren, wie du erbebst, wenn du zum Höhepunkt kommst.”
    “Das … solltest du nicht sagen”, stieß sie hervor.
    “Der Gedanke, mein Leben lang nur von den Erinnerungen an dich zu zehren, macht mich beinahe wahnsinnig”, fuhr er fort, als hätte es ihren Einwand überhaupt nicht gegeben.
    Dann entscheide dich doch, deine Verlobte oder ich, du kannst nicht beide haben, rief sie ihm insgeheim zu.
    “Ich habe gesagt, dass es aus und vorbei ist”, erklärte sie jedoch und hatte das Gefühl, die Kehle sei ihr wie zugeschnürt. “Und das meine ich ernst. Es hätte nie passieren dürfen.”
    Sie wagte es nicht, ihn anzusehen, weil sie befürchtete, er würde ihre Gefühle erraten. Wenn er den Raum durchquerte, zu ihr kam und sie berührte, könnte sie ihm nicht widerstehen.
    “Nein”, stimmte er ihr seltsam verbittert zu. “Das begreife ich auch – jetzt, wo es zu spät ist.”
    Dann hörte sie, dass er hinausging und leise die Tür hinter sich schloss.
    Lange saß sie reglos da und konnte noch nicht einmal weinen. Erst als ihr Melusine auf den Schoß sprang und sich an sie schmiegte, löste sich Tara aus der Erstarrung und drückte das Tier an sich.
    “Er hat sich entschieden”, flüsterte sie ins weiche Fell ihrer Katze. “Und jetzt bin ich diejenige, die von den Erinnerungen zehren und damit zurechtkommen muss, mit der Sehnsucht zu leben. Wie ich das schaffen soll, weiß ich nicht.”
    Tara hatte gehofft, die Arbeit im Büro würde sie ablenken, aber sie hatte sich getäuscht. Sie konnte sich einfach nicht

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