Vertrau mir! - Thriller
Nachricht auf Erics Account. Das Telefon war auf eine gewisse Jane Mornay registriert, sie hatte eine Pariser Adresse in der Nähe von Saint Germain, in einer Straße namens Rue de l’Abbé-Grégoire. Er verließ die Seite, ohne die versprochenen Konten zu schicken. Da er den Typ betrogen hatte, der ihm die Information verschafft hatte, würde sein Passwort wahrscheinlich bald ungültig sein, und er konnte die Seite nicht wieder benutzen, aber das spielte keine Rolle. Er würde dafür die Frau finden, die ihn in diesen Wahnsinn hineingezogen hatte, die Frau, die ihm sein Leben gestohlen hatte.
Und er würde der Wahrheit über seinen Vater näherkommen und vielleicht auch mehr über Hellfire erfahren. Er nahm an, dass Jane im Zentrum von alldem stand, eine unsichtbare Hand, die er in ihrem Versteck aufstöbern würde.
Er verließ das Haus und schirmte sein Gesicht vor der Kamera ab.
50
Mouser trat Aubrey und Warren Dantry aus dem Van, und sie landeten vor Henry Shawcross’ Füßen im Dreck. Der Boden der riesigen alten Scheune roch nach Pferden und Heu. Aubrey blinzelte. Das Licht, das von draußen hereinfiel, warf helle Streifen. Sie sah einen BMW hinter Henry stehen. Sie rollte sich zusammen, um sich möglichst klein zu machen. Einer der Männer hatte sie geschlagen, nachdem sie ihn an dem Schuss auf Luke gehindert hatte, und ihr die Pistole an den Kopf gesetzt, um so Warren Dantry zu zwingen, sich nicht zu bewegen. Sie blickte zu Mouser und Henry auf, die als Einzige von diesen Kerlen noch da waren. Die beiden Männer beachteten sie jedoch nicht - ihre Aufmerksamkeit galt dem anderen Gefangenen.
Warren Dantry drehte sich auf den Rücken, und Henry starrte ihn an. »Du kennst …«, begann Mouser, doch Henry brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
»Du warst in dem Flugzeug. Du bist gestorben«, sagte Henry.
»Hallo, Arschloch«, sagte Warren.
Mouser sah, dass Henrys Hände zu zittern begannen und sich zu Fäusten ballten.
»Luke ist weg«, sagte Mouser. »Er ist sicher kein Amateur. Ich glaube, er arbeitet schon die längste Zeit für seinen Dad. Henry, sie haben dich zum größten Narren auf dem Planeten gemacht.«
»Nein«, sagte Henry. »Nein, nein. Unmöglich.«
»Was ist unmöglich?«, entgegnete Warren. »Dass ich hier bin oder dass Luke es dir ordentlich gezeigt hat?«
»Lass uns allein«, sagte Henry, zu Mouser gewandt. »Ich will allein mit dem lebenden Toten reden.«
»Nein«, erwiderte Mouser. »Du bist blind, Henry. Blind von deiner Affenliebe zu deinem Stiefsohn. Jetzt ist Schluss damit. Du bist unfähig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Du hast unser Geld, unser ganzes Netzwerk und Hellfire in Gefahr gebracht. Ich übernehme das Kommando.«
Henry sah ihn mit einem bitterbösen Blick an. »Nein, das wirst du nicht.«
»Oh Gott, Henry, wo immer du das Sagen hast, geht einfach alles schief«, warf Warren ein. »Obwohl anscheinend alle denken, du wärst besonders schlau.«
»Halt den Mund. Halt den Mund, du bist tot«, sagte er in ruhigem Ton, doch darunter spürte man eine unbändige Wut kochen.
»Ein Professor sollte in der Lage sein, Tatsachen zu erkennen«, meinte Warren.
Henry packte den gefesselten Warren und zerrte ihn in einen unbenutzten Raum in der Scheune. Er knallte die Tür hinter sich zu und warf Warren auf den Boden.
»Was ist Quicksilver?«, fragte Henry.
»Dein Tod«, sagte Warren. »Und im Gegensatz zu meinem Tod wird deiner echt sein.«
Henry studierte Warrens Gesicht. »Wer immer sie sind - sie müssen dir ein Vermögen bezahlt haben, damit du deine Frau und dein Kind verlässt. Ich hätte deinen Tod genossen, wenn Barbara und Luke nicht so sehr darunter gelitten hätten. Du hast doch keinen Moment lang daran gedacht, wie es ihnen dabei geht.« Er ging neben ihm in die Knie. »Du
glaubst, ich habe verloren? Du hast verloren, du herzloser Mistkerl. Du hast die letzten zehn Jahre verloren.«
»Du hast mein Leben übernehmen müssen, weil du es nie geschafft hättest, dir ein eigenes aufzubauen.«
»Ich war gern mit Barbara verheiratet, und genauso gern war ich Lukes Vater. Und ich war ein besserer Vater als du.«
»Oh, bitte. Du hast alles kaputtgemacht. Barbara hat gewusst, was du bist und was du vorhattest.«
Henry schwankte auf seinen Beinen.
»Wahrscheinlich hat sie dich auf deine verbrecherischen Aktivitäten angesprochen, als ihr damals im Auto unterwegs wart. Niemand hat sie so gut gekannt wie ich. Sie war sicher empört, als sie’s gemerkt
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