Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
wird es schwer, ihr eine Beteiligung nachzuweisen.«
    »Ich bin schon zufrieden, wenn wir die beiden Entführungsopfer lebend befreien können«, brummte Wallbach. »Der Rest ist reine Routinearbeit. Haben wir erst mal die Zeugenaussagen, werden wir auch jeden einzelnen an der Entführung Beteiligten rankriegen. Darauf können Sie sich verlassen.« Wallbach nahm das Funkgerät des Wagens. »Einsatzgruppe bereit?« fragte er.
    »Bereit«, kam die Rückmeldung.
    Wallbach sah zu Maike. »Ich gehe mit der Gruppe, die das Haupthaus stürmt. Sie gehen mit der anderen ins Nebengebäude. Zeigen Sie dem Gruppenführer den besten Weg.«
    »Alles klar.«
    Sie stiegen aus dem Wagen, begaben sich zu den Männern der Einsatzgruppe. Wallbach besprach mit dem Einsatzleiter das Vorgehen, deutete auf Maike. Der Mann sah sie an und nickte. Maike nickte zurück. Fünf Minuten später waren alle instruiert. Der Einsatz begann. Im Schutz der Bäume näherte man sich dem Jägerhof. Am Eingang teilte man sich wie besprochen auf. Maike lief mit den Männern zum Nebengebäude. Alles ging absolut lautlos vor sich.
    Vor Bens »Praxis« stand immer noch ein Teil der Käfige, die am Vormittag ausgeladen worden waren. Maike hörte ihn in seinem kleinen Raum hantieren. Einer der Männer näherte sich vorsichtig der offenen Tür. Mit einer schnellen Bewegung, die Waffe im Anschlag, baute er sich in der Tür auf. Maike hörte nur einen leisen erstaunten Laut. Der Einsatzbeamte gab seinen Kollegen ein Zeichen, welches bedeutete, dass eine Person gestellt war. Maike verspürte den Drang, zu Ben zu gehen und ihn zu beruhigen. Er war ganz sicher kein brutaler Entführer. Nur ein Mensch mit einem Gewissen. Doch für derartiges Mitgefühl war nicht der richtige Augenblick. Sie folgte den anderen Männern der Einsatzgruppe. Stück für Stück sicherten sie das Nebengebäude. Schließlich hatten sie das ganze Gebäude abgecheckt, bis auf einen Raum, vor dessen Tür sie sich jetzt postierten.
    Dann ging alles sehr schnell. Die Tür zu dem Raum wurde aufgebrochen, die Männer stürmten hinein und jede der drei Personen, die am Tisch saßen, wurde von zwei Beamten kontrolliert. »Sitzenbleiben. Keine Bewegung«, hallten die Rufe durch den Raum. Die drei wurden nach Waffen abgesucht.
    Maike sah irritiert von einem zum nächsten. Keiner der drei glich auch nur im Entferntesten einem der Entführungsopfer. Was ging hier vor? In Maikes Kopf arbeitete es. Jetzt hörte sie Schritte näherkommen. Claudia erschien in der Tür, begleitet von Wallbach und einem Mann der Einsatzgruppe. »Ich werde mich über diese Polizeiwillkür beschweren«, sagte Claudia aufgebracht. Ein kalter Blick traf Maike, drohend und triumphierend zugleich. »Wie kommen Sie nur darauf, dass wir hier Leute festhalten?«
    Wallbach sah sich um. Auch er suchte offenbar nach einem der Entführungsopfer. Er winkte Maike zu sich. »Was haben Sie gefunden?«
    »Nur den Tierarzt und die drei Männer hier.« Sie wies mit einer Kopfbewegung zu den dreien, die immer noch am Tisch saßen.
    »Im Haus sind die Entführten auch nicht. Und die Anzahl der Personen stimmt mit der von den Wärmebildern überein.« Wallbach sah Maike eindringlich an. »Sie sind sich ganz sicher, dass es in dem Gespräch, das Sie belauscht haben, um die Entführten ging?«
    »Aber ja.«
    »Sie haben da nicht irgend etwas hineininterpretiert?«
    »Ganz sicher nicht. Die haben die beiden woanders hingeschafft.«
    »Wie wollen Sie das beweisen? Wie können Sie so überzeugt sein, dass man die Männer hier festhielt und nicht woanders? Sie haben sie nicht gesehen.«
    Nein, das hatte sie nicht. Aber die Aufregung in Dirks Stimme, als er mit Claudia stritt, war auf dem Höhepunkt. Seine Stimme überschlug sich fast. So, als habe er eben erst jemanden gesehen, der mit dem Tod rang. Nicht vor einer halben Stunde und eine Autofahrt lang entfernt. »Rufen wir die Spurensicherung. Irgendwo muss es ja einen Hinweis geben. Ein Haar, eine Hautschuppe, irgend etwas, das die Anwesenheit der Opfer hier bestätigt.«
    Wallbach winkte ab. »Hat keinen Sinn. Sehen Sie sich doch mal um. Hier gibt es eine Milliarde Haare. Von Tieren aller Art. Wie wollen Sie da das eine entscheidende finden? Das Labor wäre wochenlang beschäftigt. Ist so, als suche man die Nadel im Heuhaufen.« Er schüttelte den Kopf. »Falls die Männer wirklich hier waren, sind wir zu spät gekommen. Oder zu früh. Wie man’s nimmt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Je mehr ich darüber

Weitere Kostenlose Bücher