Vertraue mir (German Edition)
und verstockte Kinder kümmern sollte.
Maura schoss kurz der Gedanke durch den Kopf, dass solchen Kindern ein Aufenthalt auf Killarney bestimmt auch gut täte und sie nahm sich vor mit ihren Schwiegereltern darüber zu sprechen. Dann war Gabe mit seinem Vortrag zu Ende und bekam tosenden Applaus.
„Vielen Dank Ihnen allen, dass Sie mit Ihrem Hiersein heute mein Projekt so zahlungskräftig unterstützen. Aber nun zum zweiten Teil des Abends: Das Buffet ist eröffnet! Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit und hoffe, Sie amüsieren sich gut.“
Unter neuerlichem Applaus verließ er die Bühne, allerdings an der anderen Seite des Saals und verschwand hinter einem Vorhang. Maura beobachtete einen Moment lang die Menschen, die sich an das Buffet drängten, dann wandte sie sich Garibaldi zu. Dieser ergriff sofort das Wort.
„Maura, ich weiß, ich hätte es Ihnen sagen sollen. Aber dann wären Sie vermutlich nicht gekommen. Ich wollte es Ihnen unten am Eingang dann doch noch sagen, aber wir waren schon so spät dran. Und irgendwie...“ Erstmals fehlten ihm die Worte.
Maura unterbrach ihn.
„Vincent, ich habe, wie Sie gesehen haben, damit kein Problem. Es kann natürlich sein, dass Sie ein Problem mit Richard bekommen. Denn das hier ist natürlich nicht das, was er sich unter einem `netten Abend ohne brenzlige Situationen´ vorstellt. Was hätten Sie denn gemacht, wenn ich hier eine Szene geliefert hätte?“
„Aber Sie haben doch gesagt, Sie wollten Bennett nicht noch mehr schaden! Ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, dies zu demonstrieren.“
Maura dachte wütend: „Und wer soll dir das glauben, du schleimiger Intrigant? Ich nicht, so viel ist mal klar! Und dass Gabe da oben fast umgekippt wäre, verzeihe ich dir bestimmt nicht.“
Laut sagte sie mit monotoner Stimme: „Na, da haben Sie ja Glück gehabt, dass ich so gut einzuschätzen bin, nicht wahr? Also, werden Sie mich den Herrschaften am Tisch vorstellen oder gehen wir zum Buffet?“
Garibaldi beeilte sich das Versäumte nachzuholen, seine Wangen brannten über den öffentlichen Tadel Mauras. Alle drei Herren waren Rechtsanwälte, die Dame die Frau des einen.
Der älteste der drei äußerte ohne Aufschub sein Erstaunen, dass Maura nach ihrem Krieg mit Bennett hier sei.
Maura ließ Garibaldi sicherheitshalber gar nicht erst zu Wort kommen und erklärte frei von der Leber weg, warum sie sich umentschieden habe.
Alle drei beglückwünschten sie zu dieser Entscheidung und der älteste der Herren sagte mit verächtlichem Seitenblick zu Garibaldi, dass kein fachlich kompetenter Anwalt diesen Weg des Kampfes hatte nachvollziehen können.
„Ja, ich kann es auch nur durch meine übergroße Trauer erklären, meine Herren, aber die Zeit hat meine Wunden geheilt und anscheinend auch meinen gesunden Menschenverstand. Das heute ist gewissermaßen das Abschiedsessen mit meinem Anwalt. Ach übrigens, Vincent, haben Sie diese Unterlagen dabei, die ich noch unterschreiben sollte?“
„Natürlich, Maura. Aber vorher sollten wir zum Essen gehen, denken Sie nicht?“, fragte er eifrig. Maura nickte kurz.
Als sie fast mit dem Essen fertig war und an ihrem Wasser nippte (auf Alkohol hatte sie verzichtet, um einen klaren Kopf zu behalten) sah sie Gabe wieder den Raum betreten. Er ging langsam in ihre Richtung und blickte auch zu ihr hinüber.
Die Band begann zu spielen und Gabe wurde vor der Tanzfläche von einer Frau aufgehalten, die sich an seinen Arm hängte und eindringlich auf ihn einsprach.
Die Frau war groß, hatte eine lange, fast schwarze Mähne und eine atemberaubend weibliche Figur. Garibaldi folgte Mauras Blick und entschloss sich, Mauras guten Willen etwas auszutesten.
„Das ist Elizabeth Kostner, eine Reporterin von CNN und eine ehemalige Geliebte von Bennett. Ich habe ein Gerücht gehört, dass er wieder eine Freundin hat. Vielleicht ist es sie. Aber machen Sie sich nichts daraus, Maura! Sie sind eine junge schöne Frau. Wenn Sie jetzt ins Leben zurückkehren, werden auch Sie bald wieder glücklich sein.“
Dies kam so kitschig aus seinem Mund, dass Maura aufmerksam wurde und die Absicht hinter seinen Worten heraushörte. Er wollte sie auf Gabes glückliches Liebesleben eifersüchtig machen. Ha, das war der Witz des Tages! Maura sah, dass Gabe ihren Blick auffing und sich von der Reporterin losmachte.
Er lächelte Maura zu und machte von der Tanzfläche aus eine kurze Drehbewegung mit der Hand. „Willst du tanzen?“
Sie nickte und
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