Vertraue mir (German Edition)
Essen gerade recht.“
Sie nahmen Platz und Maura fragte den Polizeibeamten, was er trinken wolle.
Capshaw grinste: „Kommt darauf an, inwieweit ich heute noch beruflich handeln muss.“
Gabe lachte auf: „Ich glaube, heute passiert nichts mehr, Lieutenant.“
„Dann bitte für mich auch ein einziges Glas Wein.“ Er deutete auf die Flasche, die bereits auf dem Tisch stand. Gabe schenkte ein und Maura trug das Essen auf.
Sie stießen kurz an und begannen zu essen. Als Maura etwa die Hälfte auf ihrem Teller verspeist hatte, legte sie die Gabel beiseite. Sie war nun doch etwas nervös. Sie würde keinen Bissen mehr herunterbringen, bevor sie ihre Geschichte nicht losgeworden war. Gabe hatte es bemerkt und legte beruhigend seine Hand auf ihre.
Capshaw beobachtete die beiden aus unergründlichen Augen, dann nickte er ihr zu.
„Mrs. Callahan, legen Sie los, wenn Ihnen danach ist!“
Sie nickte und holte tief Luft. Dann begann sie zu erzählen. Knapp und sachlich bei den Geschehnissen in der Hütte. Sie erzählte in der Reihenfolge ihrer Erinnerungen, ohne Gefühle in ihre Aussage zu legen. Capshaw hörte ungläubig zu, gelegentlich schüttelte er den Kopf. Zwischendurch aß er ein paar Bissen, was Maura aber nie irritierte. Während sie sprach, durchlebte Gabe nochmals die Absurdität ihrer Lage, aber auch ihrer Liebe.
Als Maura fertig war, sagte Gabe kurz: „Unser Problem ist nun, dass wir nicht wissen, hinter wem der Attentäter her ist. Ich nehme aber an, es ist Maura! Wir können nicht großartig herumfragen, weil wir sonst allen sagen müssen, was Maura beabsichtigte und das möchte ich nicht. Ich weiß, dass sie ihre Vergangenheit überwunden hat und ich will sie nicht verlieren!“
Capshaw nahm einen großen Schluck aus dem Glas, dann starrte er dieses kurz an und drehte es in seinen Händen. Als Gabe und Maura dachten, sie könnten die Spannung keinen Moment länger aushalten, sah er Maura in die hellgrünen Augen, in denen sich das gedämpfte Licht der Deckenlampe spiegelte. Er sah die Nervosität darin, aber auch die Entschlossenheit.
„Sie sind eine mutige Frau, Mrs. Callahan! Sie wagen es, einen Mordversuch durchzuführen, sie vertrauen Menschen, die Ihnen sagen, wer und wie Sie sind und Sie glauben dem Mann, den Sie lieben, seine Geschichte, ohne daran auch nur den Schatten eines Zweifels zu haben.“
„Ohne Vertrauen können wir das nicht durchstehen! Außerdem finde ich der Mutigere von uns ist Gabe. Was sollte er für ein Motiv haben, mir Märchen zu erzählen?“
Gabe war blass geworden. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt.
„Ich weiß es nicht.“, sagte der Detective gelassen. „Aber etwas ist oberfaul an dieser Sache! Hier geht es um mehr als eine eifersüchtige Frau. Das Ganze fängt mit dem Tod Ihres Mannes an, da bin ich mir sicher. Als erstes müssen wir alle Möglichkeiten durchgehen, damit wir mögliche Täter und Motive finden können. Fangen wir mit Ihnen an, Mrs. Callahan! Wer profitiert von Ihrem Tod?“
„Keine Ahnung, ich weiß es nicht!“, sagte Maura nun etwas erbost, weil sie spürte, wie sehr der Lieutenant Gabe erschreckt hatte.
„Haben Sie Vermögen?“
„Nein, aber ich bin als Erbin für das Weingut meiner Schwiegereltern eingetragen.“
„Gibt es andere Verwandte, die darauf Anspruch erheben?“
„Meines Wissens nicht, denn Kathleen hat nur noch eine Großmutter und Richard einen Bruder mit Familie, die alle in Irland leben und wohlversorgt sind. Er hat seinen Bruder sogar um sein Einverständnis gebeten, mir das Weingut ganz überschreiben zu können. Er hat gemeint, sonst hätte er mich adoptiert, wenn dieser sich geweigert hätte, aber es hat keinerlei Probleme gegeben.“
„Haben Sie sich bei der Army Feinde gemacht?“
„Keine Ahnung, ich kann mich doch an nichts mehr erinnern! Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass wir von einem Profi bedroht werden. Er oder sie kann mit einer Waffe umgehen, ist aber keinesfalls ein besonders guter Schütze. Das spricht eher gegen die Army.“
„Ja, das stimmt! Können ihre Schwiegereltern mit Waffen umgehen?“
„Richard schießt recht gut. Kathleen kann gar nicht mit einer Waffe umgehen. Warum?“
„Vielleicht haben die beiden es doch nicht so gerne, dass Sie einen Neuen an Ihrer Seite haben, statt des geliebten Sohnes?“
Maura sah ihn fassungslos an. „Niemals!“, keuchte sie entsetzt.
„Mr. Bennett, wie denken Sie darüber?“
„Richard Callahan kann sicher ein
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