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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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schossen gleichzeitig darin herum. Sie zwang sich konzentriert zu atmen und ruhiger zu werden.
Sie war ein Profi, verdammt! Zumindest, was ihre Ausbildung betraf! Stück für Stück ging sie das zuvor Gefolgerte noch einmal im Geist durch.
Zögernd sagte sie dann: „Das lässt nur einen einzigen Schluss zu: Diesen Brief hat ein anderer als der Attentäter geschrieben, denn sonst wäre der gestrige Tag in diesem Brief erwähnt worden. Das hieße, hier haben zwei Leute ihre Finger drin! Einer hat es auf mich abgesehen, der andere auf Gabe! Und der, der es auf mich abgesehen hat, weiß möglicherweise nichts von meinem Gedächtnisverlust. Und derjenige, der es auf Gabe abgesehen hat, weiß nichts von gestern, weiß aber, dass da noch jemand im Spiel ist! Wow, es wird langsam unübersichtlich. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, warum Gabe hier hergebracht wurde!“
Capshaw grinste spöttisch. „Na, wenigstens brauchen Sie mich zu dieser Auskunft noch, wenn Sie sonst schon alles alleine rauskriegen. Ich habe ihn holen lassen, damit es so aussieht, als schenkte ich dem Brief Glauben. Wir schlagen zurück, Mrs. Callahan! Wir spielen das Spiel mit, bis einer die Nerven verliert! Und ich bin froh zu wissen, dass es nicht gerade Sie sind, die schwache Nerven hat.“
Er bat einen Beamten vor der Türe, Gabriel Bennett zu holen.
Gabe hatte Sorgenfalten auf der Stirn, die sich bei Mauras Anblick verflüchtigten, jedoch zögerte er, sie zu begrüßen. Maura sprang von ihrem Stuhl und drängte sich in seine Arme. Es tat so gut, ihn zu spüren. Dann fühlte sie sein Zögern und sah erstaunt auf. Die linke Augenbraue hob sich und sie lächelte etwas schief. „Gabe, hast du gedacht…? Ich glaube kein Wort von diesem Unsinn, Gabe, das ist ja wohl klar, oder?“
Gabe sah sie ein wenig schuldbewusst an und atmete tief. „Gott sei Dank, ich hatte wirklich etwas Angst vor dieser Möglichkeit.“
Capshaw räusperte sich. „Also: Mrs. Callahan und ich sind das Ganze gerade durchgegangen. Ich fasse es mal kurz zusammen, vielleicht fällt Ihnen noch etwas dazu ein!“
    Bevor Gabe sich jedoch äußern konnte, platzte ein wütender Everett Bennett in den Raum. Ihm folgte ein sehr distinguiert wirkender Herrn, der sich als der Anwalt der Firma Bennett Mining Company vorstellte.
Capshaw hatte Jake Kadison bereits als Anwalt erlebt und schätzte ihn als fachlich versiert und ehrlich ein. Die beiden begrüßten sich, bevor sie jedoch ein Gespräch beginnen konnten, fiel Everett Bennett erneut aus der Rolle. Er packte Maura bei den Armen und zog sie zu sich heran.
„Sie verdammtes Flittchen! Ich habe es doch gewusst, dass Sie ihm kein Glück bringen würden! Sie schrecken aber auch vor nichts zurück, oder? Aber Sie mache ich mit links fertig, Sie...“
In diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse: Lieutenant Capshaw und Gabe packten von jeder Seite einen Arm von Bennett und zwangen ihn, die wie zu Stein erstarrte Maura loszulassen, während Kadison versuchte auf seinen Auftraggeber mit beruhigender Stimme einzuwirken. Bennett riss sich los und machte wieder einen Satz auf Maura zu, als Capshaw mit Donnerstimme loslegte:
„Ein Schritt noch und ich verhafte Sie, das ist mein Ernst!“ Er hatte die Waffe gezogen und richtete sie auf Everett, welcher wie an einer Betonmauer bremste.
Bennett sah den Beamten hasserfüllt an. „Sie hat sie wohl auch schon herumgekriegt, was? Ihr seid doch alle die gleichen Waschlappen! Ein nettes Figürchen und ein schüchternes Lächeln und ihr glaubt alles. Seht sie doch an! Sie weiß, dass sie es nicht nötig hat, vor mir zu fliehen! Wird schon irgendwo ein Mann sein, der sie schützt! Sie lacht sich ins Fäustchen über euch Idioten! Aber das Lachen wird dir noch vergehen!“
Maura war tatsächlich stehen geblieben, weil sie wusste, dass ihr in Gabes Nähe keine Gefahr drohte. Aber nach Lachen war ihr nicht zumute. Mal wieder sollte sie der Bösewicht sein in diesem Spiel. Sie war es so leid!
Aber da war noch etwas anderes: Ihr Unterbewusstsein war hellwach, alle Sinne geschärft, als sei da etwas, was sie nicht übersehen dürfe. Sie betrachtete den Tobenden. Wie konnte sich ein Mensch innerhalb von Sekunden so wandeln, wie Everett Bennett soeben? Damals im Schlafzimmer von wütend zu entgegenkommend und nun von angriffslustig in eiskalt drohend. Dieser Mann hatte viele Facetten. Zu viele! Aber falls er es vorspielte, was hätte er für Gründe?
    Gabe trat zwischen seinen Onkel und die

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