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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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zerstreute sich, stumm und furchtsam. Als sie aus dem Gerichtssaal flohen, kam Dante aus dem hinteren Teil des Raumes, wo Benson entkommen war. »Der Direktor ist tot, Lucan. Hab ihn eben im hinteren Korridor gefunden. Dreimal aus unmittelbarer Nähe in den Kopf geschossen. Keine Spur von den JUSTIS -Beamten, die ihn rausgebracht haben.«
    »Der verdammte Bastard.« Lucan fuhr sich mit gespreizten Fingern über den Kopf. Benson hatte etwas von Ackmeyers UV -Technologie gewusst. Das hatte er praktisch gestanden in den Sekunden, bevor Kellan ihn angefallen hatte. Offenbar hatte er genug über Morningstar gewusst, und wer immer die Technologie jetzt in den Händen hatte, hatte offenbar dafür gesorgt, dass Benson keine Gelegenheit bekam, noch mehr zu sagen. Aber wer?
    Wie weit reichte diese Verschwörung wirklich?
    Und jetzt gab es auch noch eine andere Frage, die eine schnelle Antwort erforderte: Wer oder was war Opus Nostrum ?
    Lucan sah zu Kellan zurück, auf die Dutzenden von Schusswunden, die den jungen Mann gefällt hatten. »Es hätte nicht so ausgehen müssen, verdammt. Er hatte Besseres verdient. Er hatte eine Chance verdient – er und Mira.«
    Dante nickte grimmig. »Vielleicht können wir noch etwas für ihn tun.«
    Der Krieger warf seiner Stammesgefährtin Tess, die beim Rest des Ordens und ihren Gefährtinnen stand, einen bedeutungsvollen Blick zu. Bevor Lucan oder Dante noch etwas sagen konnten, hatte Tess ihn verstanden und trat in Aktion. Sie kniete sich neben Kellan und strich ihm mit ihren heilenden Händen über den Körper. »Sein Blut ist immer noch warm, aber sein Herz ist stehen geblieben.«
    »Kannst du’s kurzschließen?« Jetzt erinnerte Lucan sich an etwas, was Dante ihm einmal von Tess erzählt hatte, aus der Zeit, bevor sie ihren Kriegergefährten kennengelernt hatte. Als junge Frau hatte sie einmal jemanden wiederbelebt, der überraschend an Herzversagen gestorben war. Später als Tierärztin hatte sie mit ihrer außergewöhnlichen Stammesgefährtinnengabe einen kleinen Straßenköter von seinem Krebs und anderen Krankheiten geheilt.
    In ihren letzten zwanzig Jahren beim Orden hatte sie weiß Gott jede Menge Kampfverletzungen kuriert.
    Aber jetzt schien Tess wenig zuversichtlich. »Ich kann sein Herz wieder zum Schlagen bringen«, sagte sie, »aber ich kann nicht gleichzeitig die Blutungen stoppen und die Schusswunden heilen. Ich kann ihn wiederbeleben, aber er könnte schneller verbluten, als ich ihn wiederherstellen kann.«
    »Ich helfe dir.« Tess’ und Dantes gemeinsamer Sohn Rafe kauerte sich neben sie. Das Gesicht des jungen Kriegers war feierlich, in seinen Augen – vom selben Ultramarinblau wie die seiner Mutter – brannte dieselbe Entschlossenheit, die Lucan auch auf dem Schlachtfeld an ihm gesehen hatte. Rafe legte seine Handflächen auf zwei der Schusswunden und nickte seiner Mutter zu. »Du wirfst seine Pumpe wieder an, ich kümmere mich um den Rest.«
    Tess lächelte voll mütterlichem Stolz, als die beiden Heiler sich gemeinsam an die Arbeit machten.
    Lucan wollte so gerne wie alle anderen im Raum wissen, ob der Orden hier und heute ein Wunder erleben würde oder einen Verlust erleiden müsste, einen Verlust, der dazu führen würde, dass sie morgen früh den Körper eines der Ihren in einem Bestattungsritual der Sonne überantworten müssten.
    Aber ungeachtet der Frage, in welcher Verfassung Kellan Archer ins Hauptquartier des Ordens zurückkehren würde, so hatten Lucan und seine Krieger jetzt ihre eigenen ernsten Probleme zu bewältigen.
    Probleme, die nur noch dringender wurden, nachdem der GN -Vorsitzende Benson vor einigen Minuten praktisch hingerichtet worden war.
    Lucan sah sich in der Runde von Gideon, Tegan, Dante und dem Rest der Ordensältesten um. »Opus Nostrum«, sagte er grimmig, und in seinem düsteren Tonfall lag eine Frage.
    Gideon schüttelte den Kopf und reihum auch die anderen Krieger. »Das ist Latein. Bedeutet unsere Arbeit oder unser Werk.«
    »Irgendeine Ahnung, was das sein soll, oder noch wichtiger, wie das mit Ackmeyers Morningstar-Projekt zusammenhängen könnte?«
    »Ich höre das zum ersten Mal«, antwortete Gideon.
    Tegan senkte den Kopf, sein Blick war kalt und ausdruckslos. »Ich stelle ein Team zusammen und gehe mit ihm auf Erkundungstour. Wir können zu Sonnenuntergang loslegen.«
    Lucan nickte. »Wir werden brauchen, was immer ihr finden könnt. Geht jedem Hinweis nach. Gebt mir jedes Mal sofort durch, wenn ihr was habt.«
    Tegan

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