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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ihn verließ, als ihm die Augen zufielen. »Kellan? Oh nein … Kellan, bitte, bleib bei mir. Verlass mich nicht.«
    Aber schon trieb er fort von ihr, von unsichtbaren Händen gezogen, die ihn nicht mehr losließen. Sie spürte, wie der Faden ihrer Blutsverbindung sich anspannte und immer dünner wurde, ein Spinnwebfaden, den sie nicht wieder einholen konnte, so sehr sie es auch versuchte.
    Und dann riss er.
    Sie spürte den Schock, als die Verbindung abriss. Spürte, wie ihr Herz taub und leer wurde, alleingelassen in ihrer Brust.
    Oh Gott. Sie hatte ihn verloren.
    Dieses Mal für immer.
    »Kellan, nein«, rief sie und würgte an heißen, brennenden Tränen. »Nein!«
    Sie konnte ihren Kummer nicht zurückhalten, er brach mit wildem, abgehacktem Schluchzen aus ihr hervor, als sie auf seinem leblosen Körper zusammenbrach und um ihn weinte.
    Kellan war fort.
    Tot.
    Genau wie von ihrer Vision prophezeit.
    Wieder und wieder rief sie seinen Namen, außer sich vor Kummer und seelenzerreißender Qual. Sie wollte nicht glauben, dass er fort war, aber seine Hand in ihrer war schlaff, sein starker Körper reglos und blutüberströmt, übersät von so vielen schrecklichen Wunden.
    Sie hatten ihn umgebracht.
    Ihren Liebsten.
    Ihren Gefährten.
    Ihren besten Freund, ihren Partner … ihr Alles.
    Er war fort.
    Während Mira sich schluchzend und verlassen an Kellans leblosen Körper klammerte, registrierte sie kaum, dass sich sanfte Hände auf ihre Schultern legten. Sie hörte kaum Nikolais tiefe Stimme, der mit seinem ungewohnt vorsichtigen, ruhigen Ton das Entsetzen noch viel realer für sie machte. »Mira«, sagte er sanft.
    Auch Renata war bei ihm, sie versuchten beide, ihr beizustehen. Rennies Finger streichelten ihr den Hinterkopf. »Komm, Maus. Lass ihn gehen, Liebes.«
    »Nein«, knurrte sie und schlug die Hände weg, die ihr als Kind immer so viel Trost gespendet hatten. Als sie ein kleines Mädchen gewesen war, war es Niko und Renata immer gelungen, für sie alles Schlimme wiedergutzumachen. Sie waren ihre Eltern auf jede Art und Weise, auf die es ankam, ihre starken Schultern und liebevolle Arme waren immer für sie da, wenn sie sie brauchte. Aber nicht heute. Nicht jetzt. Das hier konnten sie nicht wiedergutmachen.
    »Sie haben ihn umgebracht«, murmelte sie, elend vor Verzweiflung. »Oh Gott … sie haben ihn umgebracht.«
    Sie sah wild zu Nikolai und Renata auf. Lucan und die meisten Ordensmitglieder waren auch da, die Krieger und ihre Stammesgefährtinnen versammelten sich feierlich um Kellans Leiche, alle sprachlos vor Schock.
    Und hinter ihnen allen starrten die Ratsmitglieder, von denen die meisten bereitwillig die Todesstrafe über Kellan verhängt hatten, mit morbider Neugier zu ihnen herüber. Stammesvampire wie Menschen verrenkten sich die Hälse, um einen Blick auf die Leiche des verunglimpften Mannes zu erhaschen. Bei ihrem Anblick schoss Mira heiße Wut durch die Adern. Sie waren genauso für Kellans Tod verantwortlich wie die JUSTIS -Wächter, die das Feuer auf ihn eröffnet hatten.
    Heiße Verachtung stieg in ihr auf und machte sich Luft in einem qualvollen Schrei. »Raus mit euch«, fauchte sie den Rat an. »Weg von ihm, alle!«
    Sie wollte sich auf sie stürzen, aber Niko packte sie und hielt sie mit festem Griff zurück, als jede Zelle ihres Körpers nach Rache schrie. Ihr verzweifelter Klageschrei klang wie der eines Tieres, sogar für ihre eigenen Ohren. Sie sackte in Nikolais Armen zusammen, und alles verschwamm ihr vor den Augen.
    »Bringt sie ins Hauptquartier zurück«, sagte Lucan zu Niko und Renata, seine tiefe Stimme war ernst, aber voller Mitgefühl. »Kümmert euch um sie, sorgt dafür, dass sie alles hat, was sie braucht.«
    Mira konnte nicht ankämpfen gegen die Arme, die sie jetzt fortzogen. Sie hatte keine Kraft, keinen Willen, überhaupt kein Gefühl mehr.
    Ihr Brustkorb fühlte sich an, als wäre er aufgebrochen und mit einem kalten, betäubenden Wind gefüllt.
    Kellan war tot.
    Hölzern ging Mira mit, nicht einmal sicher, ob sie noch atmete, als Nikolai und Renata sie aus dem stillen Raum führten.
    Lucan warf den gaffenden Ratsmitgliedern einen wütenden Blick zu, als Mira den Raum verließ. In seinen Augen glühten bernsteinfarbene Funken, beim Sprechen spürte er seine scharfen Fänge an der Zunge, und in seiner Stimme vibrierte tödliche Wut. »Die Show ist vorbei. Ihr wolltet seinen Kopf, jetzt habt ihr ihn. Und jetzt zum Teufel macht, dass ihr rauskommt.«
    Die Gruppe

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