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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Miras Wut und Schmerz die Asche ihres Herzens in winzige Diamanten der Verachtung.
    Denn, so sehr sie sich auch gegen den Gedanken sträubte – Kellan Archer existierte nicht mehr.
    Und der Mann, der jetzt an seinem Platz stand, war nicht nur mit diesen Rebellenschweinen verbündet, sondern ihr Anführer.

6
    Da Lucan und Gideon den Großteil des Tages bei Treffen hinter verschlossenen Türen verbrachten, war Darion Thorne die letzten paar Stunden im Waffenraum des Ordenshauptquartiers in D. C. gewesen. Das gnadenlose Training fühlte sich gut an, konnte ihn aber nur vorübergehend ablenken. Es hatte die rastlose Energie nicht bezwungen, die in ihm lebte. Das tat es nie.
    Er war ein Krieger – das wusste er tief in seiner Seele, mit absoluter Gewissheit. Wie konnte sein Vater nicht sehen, dass er eine wertvolle Ressource vergeudete, indem er Dare in der Kommandozentrale ankettete, wo er doch hinaus auf das Schlachtfeld gehörte? Wie lange konnte Dare noch ertragen, dass ihm die Hände auf den Rücken gefesselt waren, bevor er seine Ketten abwarf und andere in die Schlacht führte – mit oder ohne die Zustimmung seines Vaters?
    Diese Frage war es, die ihn verfolgte, als er über ein dickes Buch gebeugt im Archiv des Ordens saß. Sein Haar war immer noch feucht vom Duschen, seine Trainingsklamotten hatte er gegen ein dunkles T-Shirt und Jeans ausgetauscht, die Dolche und Wurfsterne durch einen Stift ersetzt, mit dem er einen müßigen Rhythmus auf dem langen Holztisch in der Mitte der geräumigen Bücherkammer trommelte.
    Obwohl sein Körper nach Action gierte, dürstete sein Verstand nach Wissen. Und die Geschichte, die allein in diesem Raum enthalten war, war genug, um ihn für Jahrzehnte zu beschäftigen.
    Nicht überraschend, denn es hatte zwanzig Jahre gedauert, sie zu sammeln. Die Bibliothek enthielt die Informationen von Jahrtausenden, alles von den außerirdischen Ursprüngen des Stammes und seiner Alien-Vorfahren, ihrer Sprache, ihren Bräuchen und ihrer Nachkommenschaft hier auf der Erde, zu ihrer oft blutigen Vergangenheit als mächtige, wilde Wesen an der Spitze der Nahrungskette. Der Reichtum an Informationen war absolut überwältigend.
    Und Jenna Tucker-Darrow, die Frau, die für das Archiv zuständig war, fügte ihm ständig neue Bände hinzu.
    »Wenn du noch viel mehr Stunden hier verbringst, fange ich allmählich an, mir Sorgen um meinen Job zu machen.«
    Beim Klang von Jennas Stimme sah Dare abrupt auf. Sie lächelte, als sie den Raum betrat. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid und hochhackige Sandalen an den Füßen, ihr braunes Haar war kurz geschoren, was ihre schmalen Wangenknochen und großen haselnussbraunen Augen gut zur Geltung brachte. Sie war zum Ausgehen gekleidet, zweifellos für ein Date mit ihrem Gefährten, dem Krieger Brock, aber sie hatte einen neuen Band mit Aufzeichnungen in der Hand, den sie offenbar eben fertiggestellt hatte.
    »Um deinen Job wirst du dir nie Sorgen machen müssen«, sagte Dare zu ihr. »Dich kann niemand ersetzen.«
    Sie zwinkerte ihm zu. »So ein Cyborg ist eben unbezahlbar.«
    Sie schlenderte zu einem Bücherregal am anderen Ende des Raumes und stellte den neuen Band auf eines der Regale, wobei sie seinen Platz sorgfältig aussuchte. Es fiel ihm schwer, diese Frau nicht offen anzustarren, und das nicht nur, weil sie umwerfend schön und Dare ein Mann mit Augen im Kopf war. Jenna war auch aus einem anderen, völlig einzigartigen Grund so erstaunlich.
    Ihr schlichtes schwarzes Kleid war am Rücken tief ausgeschnitten und enthüllte ihren blassen Nacken und Rücken, die mit einem zierlichen Gewirr von Dermaglyphen bedeckt waren. Ungewöhnlich, besonders angesichts der Tatsache, dass Jenna weder eine Stammesvampirin noch eine Stammesgefährtin war.
    Sie war eine normalsterbliche Menschenfrau gewesen, aber all das hatte sich vor zwanzig Jahren schlagartig geändert, als der letzte der außerirdischen Väter des Stammes einen Biotech-Chip aus seinem eigenen Körper in Jenna transplantiert hatte. Der Älteste musste seine Gründe dafür gehabt haben, ein Stück von sich zurückzulassen, bevor er vom Orden getötet wurde. Das Körnchen voll außerirdischer DNA und Technologie hatte Jenna zahlreiche erstaunliche physische und psychische Veränderungen gebracht, zusammen mit Erinnerungen an eine lange, oft verstörende Vergangenheit, die nicht ihre eigene war.
    Diese Erinnerungen waren es, die jetzt die unzähligen Bände handschriftlicher Aufzeichnungen füllten,

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