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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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die die eingebauten Bücherregale des Archivs füllten.
    »Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du und Brock aus Atlanta angekommen seid«, sagte Dare.
    Jenna fuhr mit den Fingern über die Rücken von mehreren Bänden auf dem Regal und hielt inne, um einen neu einzustellen, der offenbar falsch einsortiert war. »Heute Morgen vor Sonnenaufgang. Ich wollte früh ankommen und hier vor dem Gipfel noch etwas arbeiten. Dante und Tess kommen heute Abend, Tegan und Elise auch. Alle anderen sollten in den nächsten paar Nächten ankommen, soweit ich weiß.«
    Dare nickte. Lucan hatte ihn über die Versammlung aller Ordensältesten und ihrer Gefährtinnen aus ihren diversen Kommandobereichen auf der ganzen Welt informiert. Es würde schön sein, sie alle wiederzusehen. Die Krieger und ihre Gefährtinnen standen ihm so nahe wie Verwandte, aber Dare gefiel nicht, dass die öffentliche Versammlung nicht mehr als eine Sondervorstellung auf Anweisung der GN -Führung war. Nur ein Mittel, um der Welt zu zeigen, dass der Orden den Friedensgipfel voll unterstützte und die Bedingungen des GN fraglos akzeptieren würde. Die politischen Aspekte der ganzen Sache widerten ihn an.
    Jenna sah ihn über die Schulter an. »Kommst du auch zum Galaempfang, Darion?«
    Er knurrte leise. »Ich, in einem Smoking? Definitiv nicht. Ich kann mir hundert Dinge vorstellen, die ich lieber täte, als herumzustehen und diesen posierenden Angebern vom GN die Ringe zu küssen. Und die Ärsche schon gar nicht.«
    Jenna hob die Brauen. »Du bist deinem Vater ganz schön ähnlich, weißt du das?«
    »Bin ich überhaupt nicht«, beharrte Dare. »Er überlässt den Menschen viel zu bereitwillig das Ruder. Er geht so verdammt vorsichtig mit ihren fragilen Egos um, wo die Welt so viel besser und sicherer für die Menschheit und den Stamm wäre, wenn der Orden das Sagen hätte.«
    »Und wenn du die Menschen fragst, sagen sie das genaue Gegenteil. Früher oder später würde es Krieg geben.« Jenna kam zu ihm hinüber und setzte sich neben ihm auf die Tischkante. »Damals vor der Ersten Morgendämmerung waren die Dinge einfacher. Der Stamm kümmerte sich um seine Angelegenheiten, lebte in den Schatten. Jetzt, wo die Menschen von unserer Existenz wissen, haben wir mehr Freiheiten. Wir haben mehr Macht, weil wir uns nicht mehr verstecken müssen, aber das ging nicht ohne Kompromisse. Und der ewige Spagat, den Frieden zu erhalten, ist sogar noch schwieriger geworden. Was Lucan tut, hat heute Auswirkungen auf den Stamm weltweit. Diese Verantwortung nimmt er nicht auf die leichte Schulter.«
    »Er traut auch niemandem genug, um sich etwas von dieser Last abnehmen zu lassen.« Dare sah von Jennas weiser Miene fort und schüttelte knapp den Kopf. »Er gesteht niemandem zu, dass er nützlich sein könnte, womöglich sogar so fähig wie er, wenn er ihm nur eine Chance geben würde, sich zu bewähren.«
    Als er wieder zu ihr aufsah, lächelte Jenna ihn wissend an. »Du kämpfst immer noch dieselbe alte Schlacht mit ihm? Eines Tages wird er so weit sein, Darion.«
    Er schnaubte verächtlich. »Da kennst du meinen Vater schlecht. Der gibt nicht nach.«
    »Sein Sohn auch nicht, soweit ich sehe.« Immer noch lächelnd beugte sie sich vor, um zu sehen, was er in dem aufgeschlagenen Band gerade las. »Ach, das ist eines der ältesten. Das habe ich vor der Ersten Morgendämmerung geschrieben.«
    Die Enttäuschung über die Politik und die elterlichen Bedenken waren schlagartig vergessen, als Dare seine Aufmerksamkeit wieder dem Band zuwandte, den er die letzten paar Wochen über durchgearbeitet hatte. »Weißt du vielleicht, was das hier für eine Zahlenfolge ist?«
    Jenna spähte auf die handgeschriebene Seite und zuckte leicht mit den Schultern. »Die Dinge, die ich aufzeichne, machen nicht immer Sinn. Manchmal sind es Symbole oder Zahlen – wie diese hier –, die mir gar nichts sagen, aber weil ich sie durch die Erinnerungen des Ältesten sehe oder höre, dokumentiere ich sie.«
    Dare nickte, aber es war nicht die Antwort, die er erhofft hatte. »Das ist nicht das einzige Mal, dass diese Sequenz in den Aufzeichnungen auftaucht.«
    »Wirklich?« Jennas Augen blitzten interessiert auf.
    »Bisher habe ich sie schon in zwei anderen Bänden gefunden«, sagte Dare zu ihr. »Jede Wette, dass ich sie anderswo noch öfter finde.«
    »Nun, worauf warten wir? Schauen wir, ob du recht hast.« Jenna glitt von der Tischkante und ging auf eines der Regale zu. Sie schlüpfte aus ihren schicken

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