Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
haben ihn mit Kugeln erschossen, die aus super-hochkonzentriertem UV -Licht bestanden, das in eine flüssige Form umgewandelt war. Diese Kugeln sind nur für einen einzigen Zweck hergestellt worden: um Vampire zu töten.«
Mira ließ es sich einen Moment durch den Kopf gehen, doch dann lachte sie ungläubig auf. »Ach, komm schon, Kellan. Da musst du dir schon eine bessere Geschichte einfallen lassen. Regierungsattentäter, die Kugeln mit flüssigem UV -Licht verwenden? So eine Technologie gibt es nicht, das ist pure Science-Fiction.«
»Gibt es das wirklich nicht?«
»Nein, das gibt es nicht«, sagte sie mit Nachdruck. »Zum einen würde so etwas gegen das Verbot von Waffen mit potenziell katastrophalen Auswirkungen verstoßen. Der Rat der Globalen Nationen würde das nie bewilligen. Und dann würde der Orden die Entwicklung von solchen Waffen auf keinen Fall zulassen. Sie würden sämtliche Forschungsergebnisse in diese Richtung sofort zerstören, noch lange bevor etwas so Vernichtendes wie UV -Geschosse überhaupt erst in die Entwicklungsphase kommt.«
Er zuckte mit den Schultern. Ihre Worte hatten ihn sichtlich wenig überzeugt. »Und doch ist offenbar genau so ein Geschoss bei dem Mord eingesetzt worden.«
»Das musst du mir beweisen.«
Wortlos schob er die Hand in die Tasche seiner dunklen Jeans, holte eine leere Patronenhülse hervor und reichte sie ihr. »Das hier hat die Zeugin in der Asche des toten Vampirs entdeckt. Er war ihr Lover. Laut ihrer Aussage hatte er keine Feinde. An dem Morgen wollte er nur vor Sonnenaufgang nach Hause, als die Menschen ihn belästigt und mit Beleidigungen gegen Stammesangehörige provoziert haben. Dann haben sie ihn wie ein Tier erschossen. Nein, schlimmer als ein Tier.«
Mira schluckte ihre Wut hinunter und betrachtete die leere Patronenhülse in ihrer Hand. Es waren keine Markierungen oder Hinweise darauf zu sehen. Wie furchtbar musste es für die Frau gewesen sein – einen Mann aus den Dunklen Häfen zu lieben und dann zusehen zu müssen, wie er vor ihren Augen getötet wurde.
»Sie wusste nicht mehr, wem sie noch trauen oder wohin sie gehen konnte«, sagte Kellan. »So ist sie zu uns gekommen.«
»Wer ist sie?«
»Du hast sie vorhin in dem Raum bei den anderen gesehen – Nina. Sie ist eine Freundin von Candice. Und jetzt hat sie sich meinem Team angeschlossen.«
Mira schüttelte wieder den Kopf, während sie versuchte, alles zu verstehen, was Kellan ihr erzählte. »Willst du mir weismachen, Jeremy Ackmeyer sei irgendwie für diesen Mord verantwortlich?«
Kellan nahm ihr die Patronenhülse aus der Hand und ließ sie wieder in seiner Tasche verschwinden. »Es ist seine Technologie. Wir haben eine ganze Weile dafür gebraucht, aber dann konnten wir die Technologie zweifelsfrei zu Ackmeyer zurückverfolgen. Ursprünglich wollten wir sein Labor zerstören, aber der Komplex ist eine uneinnehmbare Festung – er ist noch stärker gesichert als sein Zuhause. Dann haben wir gehört, dass Ackmeyer das Haus verlassen würde. Er erwarte, so hieß es, eine Sicherheitseskorte bei seinem Haus.«
»Die Sicherheitseskorte war ich.« Mira kam sich vor wie eine Figur in einem Schachspiel.
»Wir mussten schnell agieren«, erklärte Kellan. »Ich wusste nicht, dass der Orden Ackmeyer den Begleitschutz stellen würde. Die Operation fand am Tag stand, und neunundneunzig Prozent der Ordenskrieger sind nur für Nachtmissionen einsetzbar –«
»Vom wem hast du die Informationen?«
Kellan starrte sie kühl an. »Wir haben unsere Quellen in der Stadt.«
»Rooster.« Es war nur eine Vermutung, doch als Kellan es nicht leugnete, musste Mira kurz auflachen, auch wenn ihr überhaupt nicht nach Lachen zumute war.
»Der Typ ist das Letzte.« Wenigstens gab Kellan es zu. »Aber er erfüllt seinen Zweck.«
»Weißt du auch, dass ich nur seinetwegen für den Begleitschutz bei Ackmeyer eingeteilt wurde?« Sie presste die Lippen aufeinander und hob leicht das Kinn. »Lucan hat mich damit abgestraft, weil ich den kleinen rothaarigen Wichser unten in der Kampfarena im LaNotte ein bisschen aufgemischt habe. Ich hätte ihm direkt ins Herz schießen sollen.«
Kellan hob eine Braue. »Du hasst ihn wirklich.«
»Ich hasse alle Rebellen«, sagte sie in scharfem Tonfall. »Ich hasse sie für das, was sie mir genommen haben.« Wut kochte in ihr hoch, und sie schaute Kellan direkt in die Augen.
Er wich ihrem Blick nicht aus, doch es dauerte einen Moment, bevor er ihr antwortete. »Und jetzt bin
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