Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
legte ihr die Hand an die Schläfe. »Du hast getan, was du konntest, das weiß ich. Ich bin derjenige, der hätte da sein und sich Vince vornehmen sollen.« Sein Blick wanderte zu Chaz’ Leiche und den drei ernsten Gesichtern, die ihn in der blutigen Zelle des Rebellenbunkers anstarrten. »Der Mistkerl ist ein toter Mann.«
    Ohne weitere Erklärung richtete Kellan sich auf und stapfte aus dem Raum.
    Er war nicht überrascht zu hören, dass Mira ihm folgte, sobald er den ersten Schritt auf den Korridor tat, war aber alles andere als glücklich darüber. »Was machst du?«, fragte sie seinen Rücken und rannte, um mit seinem wütenden Schritten mitzuhalten. »Kellan, wo willst du hin?«
    Dass sie ihn bei seinem echten Namen rief, brachte ihr ein gefährliches Knurren ein. Er fuhr zu ihr herum, packte sie an den Oberarmen und drückte sie gegen die nächste Wand. »Einer meiner Männer ist tot. Ein weiteres Mitglied meines Teams könnte in den nächsten Minuten verbluten, wenn Doc mit ihrem Bein nicht ein Wunder gelingt. Und ein Gefangener in meiner Obhut wurde von einem meiner eigenen Männer entführt – direkt vor meiner Nase, verdammt –, um wahrscheinlich an den Höchstbietenden verkauft oder heute Nacht vor Sonnenuntergang ermordet zu werden. Denkst du, ich sitze hier tatenlos rum?«
    »Aber es ist mitten am Tag. Du kannst jetzt nicht raus –«
    »Lass das meine Sorge sein«, blaffte er, bewusst barsch. Dann ließ er sie los, drehte sich um und ließ sie im Korridor stehen.
    Aber Mira hatte sich noch nie leicht geschlagen gegeben. Nein, sie nicht. Sie marschierte ihm sofort entschlossen nach, wie ihm das Geräusch ihrer nackten Füße hinter ihm sagte. Sie brauchte nur einen Augenblick, und schon stand sie vor ihm und blockierte mit ihrem Körper den Weg. Einem Körper, der in seinem T-Shirt und der an den Knöcheln aufgerollten überlangen Trainingshose definitiv zu gut aussah.
    »Sei kein Idiot«, sagte sie, und ihre Augen hinter den lila getönten Kontaktlinsen blitzten. »Wenn du jetzt da rausgehst, krepierst du.«
    »Ich habe eine gute halbe Stunde, bevor ich mir Sorgen wegen der UV -Strahlung machen muss«, bemerkte er. »Zu Fuß kann ich in knapp zehn Minuten in der Stadt sein.«
    »Und dann?«, konterte sie hitzig. »Zwanzig Minuten, um Boston auf den Kopf zu stellen und nach Vince und Ackmeyer zu suchen, bevor du als Grillware endest? Das ist ein Selbstmordkommando, und das weißt du auch.«
    Er schnaubte verächtlich, obwohl sie recht hatte. »Hast du vielleicht eine bessere Idee?«
    »Allerdings. Ich gehe sie suchen. Wenn ich Vince selbst nicht finde, nehme ich mir jeden einzelnen Rebellen in der Stadt vor, bis einer mir verrät, wo er steckt.«
    Kellan stieß ein sarkastisches Lachen aus. »Vergiss es. Das ist mein Problem, nicht deines, Mira. Und lieber gehe ich in die Sonne, bevor ich dich in diese Scheiße reinziehe.«
    Wenn er auch nur einen Funken Ehrgefühl hätte, hätte er das schon vor acht Jahren tun sollen. Dafür sorgen sollen, dass er nie die Möglichkeit haben würde, sie so zu verletzen, wie ihre Vision es ihm vor acht Jahren gezeigt hatte. Aber er hatte es einfach nicht geschafft, sich ganz von Mira zu lösen, nicht endgültig. Er war in ihrer Nähe geblieben, näher, als klug war. Er hätte Kontinente zwischen sie bringen sollen, alles tun, um sicherzugehen, dass ihre Wege sich nie wieder kreuzten.
    Aber er hatte nichts dergleichen getan.
    Selbst jetzt war es ihm fast unmöglich, nicht die Hand nach ihr auszustrecken und sie zu berühren. Er verschränkte die Arme vor der Brust, als die Versuchung, ihr die verärgert gerunzelte Stirn glatt zu streicheln, fast übermächtig wurde.
    »Du Mistkerl.« Mira holte Atem und stieß ihn mit einem scharfen Seufzer wieder aus. »Gott, du bist immer noch der dickköpfigste Kerl, den ich kenne. Du stehst da und sagst mir, ich habe nichts mit alldem zu tun – dass du dich lieber umbringst, als mich in deine Welt zu lassen –, wo du erst vor Kurzem noch deinen Schwanz in mir drin hattest? Du hast mir so viele liebe Sachen gesagt, und ich war fast so dumm, sie zu glauben –«
    Kellan fluchte. »Ich habe alles ernst gemeint, was ich gesagt habe. Jedes Wort, Mira. Aber das war vorher .«
    Sie stand mit offenem Mund da und atmete heftig. »Vor was?«
    »Bevor das in dieser Zelle da hinten passiert ist«, antwortete Kellan. »Bevor das, was Vince eben getan hat, mich daran erinnert hat, dass das mit uns nie funktionieren wird. Es kann nicht

Weitere Kostenlose Bücher