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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Stamm unternommen hat, um in Frieden mit der Menschheit zu leben, auf einen Schlag zerstört.«
    »Nein.« Sie schüttelte heftig den Kopf, dann sagte sie noch entschlossener: »Nein. Ich muss dabei sein, weil ich bezeugen kann, was du ihnen erzählst. Und wenn alles nichts hilft, dann kann ich mich ihnen immer noch vor die Füße werfen und sie um Verständnis anflehen und bitten und betteln, dass sie für dich eine Ausnahme machen. Für uns. Kellan, du musst mir versprechen, dass du mir zumindest diese eine Chance gibst –«
    »Das kann ich dir nicht versprechen, Mira. Ich habe dir schon so viel Schmerzen zugefügt. Da kann ich dir doch nicht versprechen, dass ich dich in noch größere Schwierigkeiten bringe.« Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und fuhr ihr sanft mit den Daumen über die Wangen und die zitternden Lippen. »Aber eines schwöre ich dir: Ich liebe dich. Gott, ich habe immer nur dich geliebt. Hast du das überhaupt gewusst? All die Monate und Jahre, die ich dich von mir stoßen wollte, als wir jung waren. Ich habe so sehr an dir gehangen, es hat mir Angst gemacht. Ich habe so viele Leute verloren, die ich geliebt habe. Dass ich dich lieben könnte und dann eines Tages auch verlieren – schon allein die Vorstellung war unerträglich für mich.«
    »Du wirst mich nie verlieren, Kellan.« Ein leises, ersticktes Schluchzen kam aus ihrer Kehle, als sie ihre Hände um seinen Nacken legte. Ihre hellvioletten Augen glitzerten im Mondlicht, es standen Tränen in ihnen. »Es ist mir egal, was du in der Vision gesehen hast. Ich lasse dich nicht gehen. Ich gehöre dir. Das wird sich nie ändern.«
    »Ach, Maus.« Er drückte die Stirn sanft gegen ihre und wünschte, er besäße ihren unerschütterlichen Mut. »Du tust mir Ehre an. Große Ehre.«
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Ich werde nie aufhören, dich zu lieben.«
    Sie klammerte sich an ihn, und er drückte sie so fest an sich, wie er nur konnte. Und trotzdem war es nicht fest genug. Es würde nie genug für ihn sein, wenn es um seine Gefühle für diese außergewöhnliche Frau ging.
    Kellan wollte nicht sterben. Und nichts lag ihm ferner, als Mira schon wieder zu verlassen, vor allem nicht in dieser schlimmen Lage, wenn sie ganz allein sein würde mit ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer. Alles würde er tun, wenn er nur irgendwie verhindern könnte, dass ihre Vision wahr wurde. Doch er wusste genau, wie mächtig Miras Gabe war. Er hatte gesehen, wie ihre Visionen die Zukunft mit unfehlbarer Genauigkeit vorhergesagt hatten. Er konnte dieses Wissen nicht verleugnen, auch wenn er noch so gerne glauben wollte, dass sie einen Ausweg finden könnten. Doch es war vom Schicksal vorherbestimmt, dass Lucan die Todesstrafe gegen ihn aussprechen würde.
    Aber das Hier und Jetzt gehörte ihnen.
    Diese Augenblicke gehörten ihnen allein.
    Er erhob sich und zog sie mit sich hoch auf die Füße, oben auf dem Grashügel über dem Bunker. Weit im Osten war am Horizont ein schmaler heller Streifen zu sehen, das erste Anzeichen der Morgendämmerung. Die Nacht war vorbei, und sie waren immer noch in Sicherheit, immer noch zusammen.
    Vor ihnen lagen Stunden voller Tageslicht, in denen sie Entscheidungen diskutieren konnten, die sie beide nicht treffen wollten.
    Bis dahin wollte Kellan nur Mira.
    »Komm mit«, murmelte er in ihr seidiges Haar. »Lass mich dich noch eine Weile lieben.«
    Sie legte ihre Hand in die seine, und zusammen gingen sie hinunter in das schlafende Fort.
    Und fanden himmlische Zuflucht in seinem Bett.

18
    Miras Träume waren so realistisch, sie zerrissen ihr fast das Herz. Sie waren voller Tränen und Qual und Verlust.
    Unerträglich das Gefühl, dass sie ihn verloren haben sollte.
    Kellan …
    Sie schreckte aus dem Schlaf hoch und riss die Augen auf. Über der dunklen Stille des Raumes lag der Geruch von feuchtem Stein und dem salzigen Meerwasser in der Ferne … und von ihm.
    Gott sei Dank, nur ein Albtraum.
    Kellan war bei ihr, sie lagen beide nackt in seinem Bett. Sein Herz schlug ruhig unter ihrer Wange, seine Brust fühlte sich warm an unter ihrer Handfläche. Er war hier. Er war in Sicherheit.
    Er regte sich unter ihr, und Mira hielt vollkommen still. Sie wollte ihn nicht aufwecken, nachdem er die ganze Nacht über Wache oben auf dem Bunker gehalten hatte.
    Danach hatten sie sich stundenlang geliebt, ohne jede Eile, doch irgendwann musste es ihn ermüdet haben. Nicht, dass Mira etwas von Müdigkeit bemerkt hätte, als Kellan sie dreimal zu

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