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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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viele Teams ein, wie nötig sind, um diesen Bowman zu finden und Mira heimzubringen. Er und seine Rebellen müssen ausgeschaltet werden, möglichst vor den Augen der Öffentlichkeit. Und wenn ich ausgeschaltet sage, dann meine ich für immer.«
    Kellan saß auf den kühlen, mondbeschienen Grassoden, die den Steinhügel des Bunkers an der Küste bedeckten. Er und Mira waren schon seit ein paar Stunden zurück im Rebellenlager, nachdem die Nachricht von Jeremy Ackmeyers Tod bekannt geworden war und die Reaktionen in der Stadt ziemlich rasch gewalttätig wurden. Er hatte Mira schnell weg von den aufgebrachten, explosiven Massen bringen wollen, aber Kellan war zudem mehr als nur ein bisschen besorgt wegen der Aussicht, dass eine Todesschwadron des Ordens, die es auf ihn abgesehen hatte, sekündlich näher kam.
    Auch wenn er in all den Jahren sehr vorsichtig gewesen war, würde doch früher oder später jemand den Namen Bowman fallen lassen und den Weg in Richtung Basislager bei New Bedford weisen. Und wenn dieser Moment kam, dann wollte Kellan sich ihm alleine stellen. Mira und sein Team – seine Freunde – durften bei dieser Auseinandersetzung nicht als Kollateralschaden enden.
    Dass Cassian aus dem LaNotte ihn von irgendwoher kannte, machte Kellan nur noch nervöser. Er war sich ziemlich sicher, dass der Mann ihnen gefährlich werden konnte, einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Clubbesitzer ihm nichts von sich preisgegeben hatte, trotz Kellans übersinnlicher Gabe. Oder vielleicht war er sogar noch gefährlicher, weil er so undurchschaubar war.
    Kellan hatte noch nicht viel Zeit gehabt, um sich Gedanken darüber zu machen, was sein Treffen mit Cassian auf lange Sicht gesehen für Folgen haben könnte. Viel drängender war seine Sorge um Mira und die fünf Menschen, die sich darauf verließen, dass er sie beschützte. Dabei hatte er sich nie weniger in der Lage gefühlt, einen sicheren Kurs durch die immer schneller steigenden Fluten der Zerstörung zu finden.
    Als er mit Mira ins Lager gekommen war, hatte er dem Team von der Explosion in dem Labor erzählt, bei der Vince und Ackmeyer ums Leben gekommen waren. Und er hatte ihnen von den öffentlichen Unruhen berichtet, die der Tod des Wissenschaftlers ausgelöst hatte. Dann hatte Kellan zusammen mit Doc und Nina den Toten begraben, während Mira draußen Candice bei der Vorbereitung für die Trauerfeier half. Chaz’ Grab auf dem Gelände des alten Bunkers roch nach frisch umgegrabener Erde, vermischt mit dem feuchten Geruch von Salz und Meer, der aus der Bucht herüberwehte zu der Stelle, wo Kellan Nachtwache hielt.
    Von seinem Posten auf der breiten Landzunge, auf der das aufgegebene Fort und die Geschützbatterien lagen, starrte Kellan hinüber zu den Lichtern Bostons, die in weiter Ferne schimmerten. Der Bunker war während des Bürgerkriegs der Menschen als militärisches Bollwerk erbaut worden und hatte danach fast zwei Jahrhunderte überdauert. Doch nun kam er Kellan ausgeliefert und schutzlos vor. In der Dunkelheit konnte jeden Moment der Orden zuschlagen. Und während des Tages war das Lager ein leichtes Ziel für Überfälle von schießwütigen JUSTIS -Beamten.
    Kellan wusste nicht, wie spät es war – sicher schon früher Morgen. Aber es war noch dunkel, und so wartete er. Und hielt Wache. Er bereitete sich vor auf das, was er tun musste, um Mira und sein Team in Sicherheit zu bringen.
    »Hey.« Ihre weiche Stimme ließ ihn zusammenfahren, als sie leise den Hügel hochkletterte und sich neben ihn setzte. »Alle schlafen. Willst du überhaupt noch mal reinkommen?«
    »Bald.« Er streckte den Arm aus, und sie kuschelte sich an ihn. Ihr Körper schmiegte sich wie von selbst an seine Seite, ihr blonder Kopf fiel leicht gegen seine Brust. Ihre Haare glänzten wie Seide und dufteten, weil sie gerade geduscht hatte. Er legte ihr den Arm um die Schultern und schloss die Augen. Wie gut es sich anfühlte, sie einfach nur unter dem Sternenhimmel in den Armen zu halten. Er drückte einen Kuss auf ihren Scheitel. »Du warst eine große Hilfe heute Abend, wie du Candices Wunde versorgt hast und bei der Begräbnisfeier für Chaz … wenn man es als Feier bezeichnen kann.«
    »Ich habe nur getan, was getan werden musste«, sagte sie mit leiser Stimme. »Und was das Begräbnis deines Freundes betrifft, ihr alle habt ihm einen wundervollen Abschied bereitet. Einfach, aber von Herzen. Du hast ihm Ehre getan, Kellan.«
    Diese rituelle Redewendung wurde sonst nur

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