Vertraute Schatten
diesen kleinen Teil von sich ohne Bedauern geschenkt hatte.
Er gab ein leises, fast schon gequält wirkendes Geräusch von sich und küsste sie mit einer Leidenschaft, als sei dies für ihn die einzige Möglichkeit, seinen Gefühlen für sie Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig bewegte er sich in ihr, und das verursachte ihr keinen Schmerz, nur Lustgefühle. Sie schlang die Beine um seinen Rücken und biss sich auf die Lippen, als sich diese Lustgefühle durch die neue Stellung noch verstärkten.
Er hob den Kopf und sah sie mit glasigen Augen an. »Allmächtiger. Ja. Genau so, Liebling.«
Dann fuhr er fort, sich in ihr zu bewegen, erst langsam, doch je mehr er die Kontrolle verlor, desto fester stieß er in sie hinein. Ariane klammerte sich an ihn. Mitzuerleben, wie er sich immer mehr seiner Lust hingab, intensivierte auch ihre Lust ein weiteres Mal, bis sich alles in ihr sammelte, anspannte und nach Erlösung schrie.
Ihr Bedürfnis, die Zähne in ihn zu schlagen, wurde immer stärker, immer drängender. Sie kämpfte dagegen an, denn sie wusste, dass sie zu solch einem Schritt – zu einer derartigen Verbindung mit ihm – nicht in der Lage war. Aber sie wollte es, wollte ihre Zähne in seinem Körper und seine in ihrem spüren. Vereint. Für alle Ewigkeit.
Dann griff Damien zwischen sie, um sie zu streicheln, und das Verlangen in seinen Augen, in seiner Stimme blendete alles andere aus.
»Komm mit mir«, flüsterte er mit heiserer Stimme. »Jetzt, Liebes.«
Auf einmal zerbarst etwas in ihr, alles um sie herum wurde schwarz, und sie krallte sich an ihm fest und schrie seinen Namen.
16
Zu Damiens Lieblingsbeschäftigungen gehörte es nicht unbedingt, in einem staubigen alten Laden voller schimmeliger Bücher und so entzückender Dinge wie Schrumpfköpfe herumzuschnüffeln. Es gemeinsam mit Ariane zu tun machte es allerdings fast schon zu einer angenehmen Aufgabe.
Ach verdammt, wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Es
war
angenehm.
»Ich werde die Vorstellung nicht los, dass irgendwas zwischen den Seiten hervorkriechen und mich beißen wird«, knurrte er und warf einen Blick über das schmale Buch hinweg, das schon bessere Tage gesehen hatte, auf Ariane, die sich gerade in einen deutlich umfangreicheren Band vertieft hatte. Der Ladenbesitzer, ein Mann mit dem Aussehen eines gedrungenen Trolls und dem Namen Perkins, schlurfte wieder einmal an ihnen vorbei, wie er das alle fünf Minuten tat, seit sie seinen Laden betreten hatten.
»Ich bin keine Leihbücherei«, schimpfte er und ließ sie dabei seine gelben Zähne sehen. »Wenn Sie was wollen, dann kaufen Sie es gefälligst.«
Damien machte eine abwiegelnde Geste. »Ich habe genügend Geld, das ich hier ausgeben kann, Mr Perkins. Lassen Sie uns in Ruhe oder Sie sehen keinen Cent davon.«
Perkins bedachte ihn mit einem Blick, der Damien sich die Frage stellen ließ, was genau der Mann eigentlich war. Ein Vampir mit ziemlicher Sicherheit nicht. Der Shade, der Damien diesen Laden empfohlen hatte, ein Ptolemy-Halbblut namens Yvaine, hatte ihm eingeschärft, ja nicht nachzufragen. Damien fiel es nicht schwer, seine Zunge im Zaum zu halten.
Perkins sah aus wie ein Wesen, das sich nicht mit einem Schluck Blut begnügen würde, wenn es zubiss.
»Ich glaube, dieses Buch brauchen wir«, sagte Ariane und zwängte sich neben ihn, um ihm die Seiten zu zeigen, die sie interessierten. Es dauerte einen Moment, bis er sich auf das Buch konzentrieren konnte. Selbst nach einer Woche, die sie jetzt schon miteinander schliefen, war seine körperliche Reaktion auf sie eher noch intensiver geworden. Und je mehr er sie abzuschrecken versuchte, desto wohler schien sie sich mit ihm zu fühlen.
Es war unglaublich kompliziert.
Er schien einfach nicht genug von ihr bekommen zu können.
»Was hast du denn entdeckt, Kätzchen?«, fragte er. »In dem hier steht genauso wenig über deine Dynastie wie in all den anderen Büchern. Allmählich frage ich mich, wieso sich überhaupt jemals jemand die Mühe gemacht haben sollte, über die Grigori zu schreiben, wenn das wenige an Informationen nie mehr als einen Absatz ergab.«
Jetzt, da Oren tot, der Grigori, der Manon umgebracht hatte, spurlos verschwunden und von Sariel – laut Drake – nicht das Geringste zu hören war, hatte Damien beschlossen, sich auf Orens rätselhafte Bemerkung über die Auferstehung zu konzentrieren, was auch immer das sein mochte. Immerhin war es ein Ansatz, und auch Ariane schien das so zu sehen. Der Besuch
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