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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Vorstellung gewöhnt, der einzige Mann in ihrem Leben zu sein. Bisher war Sammael nur ein gesichtsloses Etwas gewesen. Jetzt war er plötzlich ein Mann aus Fleisch und Blut, der Arianes Aufmerksamkeit beanspruchte. Damien teilte nicht gern. Nicht einmal mit Vaterfiguren.
    Andererseits würde er Ariane in guten Händen wissen, wenn er sie verließ …
Falls
er sie verließ.
    Wobei er gar nicht mehr recht wusste, wie er das fertigbringen sollte.
    Erschrocken über den Weg, den seine Gedanken einschlugen, flüsterte er: »Ich weiß ganz genau, wie das ist, wenn man eine einzige Enttäuschung ist, Ariane. Du bist keine. Die Grigori haben offensichtlich nicht die geringste Ahnung – die können dich wirklich am Arsch lecken.«
    Sie lehnte sich zurück, um ihn anzulächeln, und er badete in der Zuneigung, die sich in diesem Lächeln ausdrückte. Komisch, wie sie das immer machte … sie half ihm, sich besser zu fühlen, wenn er noch gar nicht gemerkt hatte, wie sehr er das brauchte.
    Ein weiterer Punkt, der zu ihren Gunsten sprach. Was sollte er bloß mit ihr machen?
    »Du bist unglaublich ungehobelt, Damien. Wie schaffst du es bloß, dass ich mich trotzdem besser fühle?«
    »Ich hatte übrigens auf dich gewartet«, gestand er. »Du hättest dich bei mir ausheulen können, anstatt allein hier draußen rumzusitzen.«
    »Ich habe einfach ein bisschen Zeit für mich allein gebraucht. Und … ich bin es nicht gewöhnt, dass mir jemand zuhört, wenn ich mich so fühle wie jetzt. Aber ich bin froh, dass du gekommen bist.«
    Sie kuschelte sich wieder an ihn, und Damien nahm sie fest in die Arme, überrascht, wie viel Freude ihm das bereitete. Die Nacht war still, die Luft warm und voller Düfte. Es war, als wären sie die beiden einzigen Wesen auf dieser Welt, und Damien ertappte sich dabei, dass er sich wünschte, es wäre wirklich so, und sei es auch nur für ein paar weitere Nächte. Oder auch für immer.
    Ach, verdammt!
    »Damien?«
    »Hmm?«
    »Danke, dass du hier bist. Ich bin froh, dass ich nicht mehr allein bin.«
    Ihre Worte brachten irgendetwas in seinem Inneren zum Klingen, dort, wo es sich oft so hohl anfühlte – auch wenn er das längst als Teil von sich akzeptiert hatte. Und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass auch er nicht mehr allein war – zum ersten Mal seit langer Zeit. Er konnte dem Bedürfnis unmöglich widerstehen, aus diesem zarten Band, das sich zwischen ihnen entsponnen hatte, mehr zu machen.
    Dagegen anzukämpfen kostete mehr Kraft, als es wert war. Diese Erkenntnis akzeptierte er, ohne sie groß zu hinterfragen, allerdings überraschte ihn die damit verbundene Erleichterung. Er dachte noch immer, dass sie verrückt sein musste, ihn zu wollen, aber es war längst zu spät, ihr das auszureden. Außerdem hätte er auch dann keine Chance, von ihr loszukommen.
    Hinter dem schicken Drumherum verbarg sich bei Damien ein ausgeprägter Sinn fürs Praktische. Das und ein gesunder Eigennutz halfen ihm, seine Aufträge zu erledigen und zu bekommen, was er wollte. Ob es jetzt eine gute oder eine schlechte Idee war – er wollte Ariane. Daran war nichts zu ändern.
    Es wurde Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit sie bei ihm blieb.
    Damien betrachtete Arianes schönes Gesicht und die violetten Augen, aus denen sie ihn so liebevoll ansah. Er wartete auf irgendein Warnzeichen, irgendeinen Hinweis, dass er im Begriff stand, einen Riesenfehler zu machen. Aber da war nichts, nur Hingabe und Genuss und ein Gefühl unendlichen Friedens.
    Also legte er ihr seine Hand unter das Kinn, ließ den Daumen über ihre Lippen gleiten, die sich weich wie Blütenblätter anfühlten, und sagte ihr dann mit einem Kuss all das, was er mit Worten nicht auszudrücken wusste. Sie reagierte sofort auf ihn, so offen und ehrlich, dass er sich zum wiederholten Mal fragte, womit er die Zuneigung einer solchen Frau verdient hatte. Doch die Zeit, um solche Fragen zu stellen, war erst mal vorbei.
    Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und Ariane schlang ihm die Arme um den Hals und fuhr ihm an der empfindsamen Stelle am Nacken durch die Haare. Wärme durchflutete ihn, und alles in ihm wurde weich und nachgiebig. Ihr leises Stöhnen war wie eine Bitte um mehr. Sofort erwachte der Hunger in ihm, der offensichtlich nie zu stillen war und immer nur ihr galt. Sanft wie die Flügel eines Schmetterlings glitten ihre Hände über seinen Nacken, sein Gesicht, seine Schultern.
    Als er die Hand um ihre Brust legte, presste sie sich an ihn und

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