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vertreiben das Schulgespenst

vertreiben das Schulgespenst

Titel: vertreiben das Schulgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Barrows
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Arm. »Siehst du den Nebel direkt neben dem Kopf des Mädchens? Kannst du ihn sehen?«
    Bean blinzelte. Je mehr sie blinzelte, desto deutlicher wurde die blasse, milchige Nebelschwade, die neben der Toilettentür schwebte. Das Mädchen, das gerade herausgekommen war, rieb sich den Arm. »Da hast du es!«, quiekte Ivy aufgeregt. »Siehst du? Ihr ist kalt, weil sie gerade mitten durch ein Gespenst gegangen ist!«
    Jetzt konnte Bean es deutlich erkennen. Der blasse Fleck wurde immer dichter, bis er sich schließlich in eine Nebelwolke verwandelt hatte, die so groß war wie ein Mensch. Man konnte die Toilette dahinter nicht mehr erkennen.

    »Ich kann es sehen«, flüsterte Bean. »Hat es gelbe Augen? Wie zwei kleine Taschenlampen?«
    »Ja!«, flüsterte Ivy und umklammerte Beans Arm noch fester. »Tatsächlich!«
    Sie sahen sich an und mussten lächeln. Das hier war sogar noch besser als ein Blutschwur. »Mann, das ist supertoll!«, rief Bean. Ein Klo, in dem es spukte! Und das an ihrer Schule!
    »Was ist supertoll?«, kreischten Emma und Zuzu einstimmig. »Sagt es uns!«
    Doch in diesem Moment klingelte es. Die Mittagspause war vorbei.
    »Wir sagen es euch«, versprach Ivy. »Hier an dieser Stelle. Nach der Schule.«
    »Das wird euch umhauen!«, sagte Bean.



EIN HÄSSLICHES VIEH
    Schon als Ivy und Bean noch keine Freundinnen waren, gingen beide in Frau Aruba-Tates zweite Klasse. Damals saßen sie nicht zusammen. Aber an dem Tag, nachdem sie Beans Schwester Nancy mit Regenwürmern beworfen hatten, fragten sie Frau Aruba-Tate, ob sie sich zusammensetzen dürften. Frau Aruba-Tate freute sich immer, wenn Schüler untereinander Freundschaft schlossen. Lächelnd sagte sie: »Das ist ja wunderbar, Mädchen! Ihr beide werdet sicher ein gutes Gespann!« Doch einenMoment später fügte sie hinzu: »Aber wenn ihr im Unterricht nur schwatzt, muss ich euch trennen.«
    Bisher waren Ivy und Bean sechs Mal getrennt worden.
    Das war nicht weiter überraschend. Bean war von jedem ihrer Mitschüler schon mindestens ein Mal getrennt worden. Egal, neben wem sie gerade saß –
    Bean plapperte. Sogar MacAdam, der meistens
    Selbstgespräche führte, musste von Bean getrennt werden. Einmal setzte Frau Aruba-Tate sie alleine an einen Tisch, aber das führte nur dazu, dass Bean noch lauter redete.

    Bean bemühte sich ja, im Unterricht nicht zu schwatzen. Sie versprach, im Unterricht nicht zu reden. Aber sie redete jeden Tag im Unterricht. Meistens wollte sie nur anderen helfen. Sie versuchte, den anderen das zu erklären, bei dem sie nicht mitkamen. Zum Beispiel beim schriftlichen Plus und Minus rechnen. Eric verstand nicht, dass er beim Subtrahieren abziehen musste. Frau Aruba-Tate hatte es zwar erklärt, aber er begriff es einfach nicht. Und so zählte er zusammmen, statt abzuziehen. Bean hielt es nicht aus, ihm beim Zusammenzählen zusehen zu müssen, obwohl sie genau wusste, dass er die Zahlen voneinander abziehen musste. Zu wissen, dass er gerade zusammenzählte, machte es ihr unmöglich, selbst abzuziehen. Sie musste ihm einfach sagen, dass er es falsch machte. Sie musste ihm zeigen, wie es richtig gemacht wurde.
    »Bean ist nur für Bean verantwortlich«, sagte Frau Aruba-Tate immer wieder. Aber Bean fand, dass das nicht stimmte, denn Frau Aruba-Tate sagte doch immer, dass eine Schulklasse wie eine große Familie war. Und in Familien waren doch auch alle füreinander verantwortlich. Als Bean Frau Aruba-Tate darauf hinwies, klappte die Lehrerin den Mund auf und wieder zu, ohne etwas zu sagen.
    Ivy dagegen war sehr still. Sie war die Stillste der ganzen Klasse. Deshalb ließ Frau Aruba-Tate Bean auch immer wieder neben Ivy sitzen. »Sie hofft wohl, dass Ivys Ruhe auf mich abfärbt«, erklärte Bean ihrer Mutter. »Aber bisher hat sie das nicht.«
    Auch wenn Bean nicht gelernt hatte, den Mund zu halten, so lernte sie doch eine Menge, wenn sie neben Ivy saß. Zum Beispiel hatte sie mitbekommen, dass Ivy gar nicht so still war, wie alle dachten. Ivy redete nämlich auch im Unterricht. Sie redete nur so leise, dass die anderen sie nicht hören konnten.
    Nach dem Mittagessen hatten die Zweitklässler Biologie. Sie nahmen gerade Dinosaurier durch. Beans Lieblingsdinosaurier waren die mit den großen, knochigen Schädeln. Wenn sie gegeneinander kämpften, schlugen sie sich die Köpfe ein. Ivy mochte die Vogeldinos mit den Federn, scharfen Krallen und roten Augen am liebsten. Heute sollte die Klasseschwimmende Dinosaurier kennenlernen.

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