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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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zu der Stelle, um den verräterischen Rauch auszutrampeln.
    Plötzlich wurde ich mit so einer Schnelligkeit von hinten gepackt, dass ich nicht die geringste Chance hatte. Mein Mund wurde hart von einer Hand umschlossen. Ich konnte nicht Schreien und wurde rücksichtslos nach hinten gezerrt. Verzweifelt versuchte ich mich zu befreien. Schließlich ließ man kurz von mir ab, nur um mich dann mit dem Rücken gegen die harte Felswand zu stemmen.
    Ich schlug meinen Angreifer mit voller Kraft. Bevor er mich wieder richtig im Griff hatte, versuchte ich so viele Treffer wie möglich zu landen. Er drückte mich mit seinem Körper gegen den Felsen. Da schaute ich ihm ins Gesicht - und sah Jake.
    Er hielt mir immer noch eindringlich den Mund zu und deutete mit dem Kopf nach oben.
    Ich atmete stoßweise in Jakes Hand. Mein Herz drohte voller Panik aus meinem Brustkorb zu springen. Es hatte einfach nicht genug Platz in mir drin.
    Jake legte den Zeigefinger auf seinen Mund, um mir zu zeigen, dass ich leiser atmen sollte. Das war jedoch leichter gesagt, als getan. Langsam lockerte er seinen Griff, ließ jedoch seine Finger auf meinen Lippen liegen.
    Er schaute mich flehend an. Noch nie hatte ich ihn so verstört und ängstlich erlebt.
    Ich nickte fast unmerklich, denn ich hatte ihn verstanden . . . und in diesem Moment hörte ich sie auch.
    Die Hufe ihrer Pferde dröhnten über unseren Köpfen, als die Reiter im hohen Tempo über die Felsformation hinwegritten, an deren meterhohen Wänden wir uns versteckten. Erdbrocken und Steine hagelten unablässig auf uns herunter. Jake presste sich noch weiter gegen mich. Schützend breitete er einen Arm über mir aus. Er hatte immer noch seinen Daumen auf meinem Mund gelegt, während er dabei mein Gesicht mit seiner Hand beruhigend umfasste. Doch das brauchte er nicht mehr. Ich gab nicht den leisesten Ton von mir.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis die Reiter vorübergezogen waren. Das war knapp. Erleichtert ließ ich meinen Kopf gegen Jakes Brust sinken. Doch er spannte sich augenblicklich an und hielt mir erneut mit der Hand den Mund zu.
    Da hörte ich auch schon das nahe Schnauben eines Pferdes über uns.
    Ich wagte nicht mehr zu atmen.
    Der Reiter stieg ab und trat an den Abhang, unter dem wir uns verbargen.
    Hätte Jake mich mit seinem Körper nicht gegen die Felswand gedrückt, so hätten meine zitternden Knie unter mir nachgegeben. Ich hatte Todesangst. Noch mehr Angst hatte ich allerdings um Jake. Wir hatten keine einzige Waffe. Wie sollte er sich gegen einen bewaffneten Unsterblichen verteidigen. Würden wir jetzt beide sterben?
    Unsere letzten Sekunden auskostend, schmiegte ich mich an ihn. Er stieß sich jedoch von mir ab und schnellte nach oben.
    Unser Feind war in die Hocke gegangen und beugte sich gerade nach vorn. Jake packte ihn am Kragen. Im hohen Bogen schleuderte er ihn Überkopf zu uns in den Abgrund.
    Er konnte seinen Überraschungsangriff dazu nutzen, dem völlig überrumpelten Mann das Schwert zu entwenden, das dieser bei seinem Sturz verloren hatte.
    Das alles passierte so schnell, dass ich wie gelähmt war. Nachdem Jake von mir abgelassen hatte, gaben meine Beine unter mir nach. So saß ich mit dem Rücken an den Felsen gelehnt und hielt mir unter Tränen mit meinen beiden Händen den Mund zu, um nicht aufzuschreien. Ich schaffte es gerade noch, die Augen zu schließen, als Jake zu seinem tödlichen Schlag ausholte.
    Ohne zu zögern, trennte er dem Unsterblichen den Kopf ab, bevor dieser überhaupt in der Lage war, aufzustehen.
    Unter Schock ließ ich mich von Jake hochziehen. Ich kletterte ihm hinterher, den Felsen hinauf. Als er oben angekommen war, lehnte er sich zurück und half mir.
    Er hob mich auf das Pferd des toten Mannes. Schnell ritten wir davon.
    Ich schaute mich immer wieder besorgt um. Wie lange würde es wohl dauern bis die Abwesenheit des Reiters bemerkt wurde? Vielleicht hatten sie die Verfolgung schon aufgenommen!
    Als ein kleiner Bach unseren Weg kreuzte, lenkte Jake das Pferd ins Wasser hinein und trieb es weiter an. Ich nahm an, dass er so unsere Spuren verwischen wollte. Das Wasser spritzte an uns hoch und machte meinem Empfinden nach einen unüberhörbaren Lärm.
    Immerzu suchte ich mit meinen Augen die Umgebung ab. Dann blieb mein Blick an dem Schwert hängen, das sich Jake durch den Gürtel gesteckt hatte. Die scharfe Klinge war befleckt mit silbernem Blut.
    Ohne einen Funken Mitleid zu zeigen, hatte Jake den Mann hingerichtet. Mir war

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