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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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geht es schließlich die ganze Zeit.”
    “Ach so. Nur darum geht es.” Seine Miene wirkte seltsam starr. “Was erwartest du von mir? Soll ich den beiden auch noch gratulieren?”
    Sein abfälliger Ton ärgerte sie. “Natürlich nicht! Sie haben sich dumm benommen, aber junge Menschen machen nun einmal Fehler. Das müsstest du doch am ehesten wissen.”
    Zu spät wurde ihr klar, dass sie das besser nicht gesagt hätte. Wie ein Raubvogel schoss er auf sie zu, fasste sie an den Handgelenken und zog sie grob auf die Füße. “Wer hat da aus der Schule geplaudert?”, fragte er drohend. “Rede nicht von Dingen, von denen du nichts verstehst! Was weiß ein unerfahrenes kleines Ding wie du schon von der Liebe? Du lebst in einem Elfenbeinturm und denkst, alles sei ganz einfach. Im wirklichen Leben geht es anders zu!”
    “Erzähl mir nichts über das wirkliche Leben!”, stieß sie mit bebender Stimme hervor. Ohne es zu ahnen, hatte er sie an ihrer wundesten Stelle getroffen. “Ich weiß genug vom Leben! Ich weiß, dass ein Mann auf einen Schlag drei Menschen umbringen kann und dafür ganze drei Monate eingesperrt wird. Drei Monate!” Sie konnte sich nicht länger beherrschen. Alles, was sie so lange für sich behalten hatte, sprudelte aus ihr hervor. Ihre Stimme wurde immer lauter.
    “Aber ich kann wenigstens noch an das Gute im Menschen glauben, im Gegensatz zu dir! Auch wenn die Welt noch so schlecht ist, es gibt immer wieder Menschen, die sich darüber erheben! Ich war oft kurz davor, den Kampf aufzugeben und so hart und verbittert zu werden wie du, aber ich habe es nicht getan! Es ist nicht leicht, Unrecht zu vergeben, doch wenn man sich in seinen Hass verrannt hat, schadet man am Ende nur sich selbst. Auf einen schlechten Menschen kommen hundert gute!”
    Dimitrios hatte schweigend und unbewegt zugehört. Als Ria schließlich verstummte, fragte er böse: “Du denkst wohl, du wüsstest alles besser?”
    “Nein”, antwortete sie müde. Anscheinend drang nichts durch den Panzer, den er um sein Herz errichtet hatte. “Letztlich muss jeder auf seine Art mit dem Leben fertig werden.”
    “Dann tu mir den Gefallen, und kümmere dich in Zukunft um deine eigenen Angelegenheiten! Deine Theorien interessieren mich nicht. Ich kann nicht behaupten, dass du mir in deiner neuen Rolle besser gefällst. Wieweit du mit dem Zuckerpüppchen da unten unter einer Decke gesteckt hast, kann ich nicht beurteilen. Mich täuschst du jedenfalls nicht noch einmal.”
    “Dazu werde ich auch kaum Gelegenheit haben.” Entmutigt wandte sie sich ab und betrachtete die Berge in der Ferne. “Ich werde euch alle so bald wie möglich in Ruhe lassen.”
    Da sie Dimitrios den Rücken zukehrte, bemerkte sie nicht, wie seine Miene sich verfinsterte und er hart die Lippen zusammenpresste. “Soll ich dafür sorgen, dass du mich nicht so schnell vergisst?” Er drehte sie zu sich herum und küsste sie wild und leidenschaftlich auf den Mund.
    Als sie den vertrauten Duft seines Rasierwassers einatmete, zog sich ihr Magen schmerzlich zusammen. Verzweifelt begann sie sich zu wehren, nicht nur gegen Dimitrios, sondern auch gegen ihre eigenen Gefühle.
    “Du kannst mir nicht widerstehen!”, flüsterte er, den Mund an ihre Wange gepresst. “Was immer du von mir hältst, du willst mich, Ria!” Er drückte sie immer fester an sich, und Ria spürte, wie ihr Körper nachgab. Das Blut dröhnte ihr in den Ohren.
    “Nicht! Lass mich los!”, stieß sie hervor.
    Langsam ließ er die kühlen Lippen ihren Hals hinabgleiten, küsste sie auf die wild pochende Pulsstelle, dann aufs Ohr und auf die geschlossenen Augen, und plötzlich wusste Ria, dass sie verloren war.
    Seufzend schmiegte sie sich an ihn, und als er sie wieder fordernd auf den Mund küsste, gab sie sich hungrig seiner Umarmung hin. Sie spürte, wie seine Leidenschaft wuchs. Wellen der Erregung überliefen ihren Körper, bis sie kaum noch stehen konnte und sich haltsuchend an Dimitrios klammerte.
    Ohne ihren Mund freizugeben, drängte er sie ins Zimmer und zum Bett und drückte sie nach hinten, sodass sie weich in die Kissen sank. Im gleichen Augenblick legte er sich neben sie. Sekundenlang schaute er sie wild triumphierend an, dann bedeckte er ihr Gesicht mit heißen Küssen und begann ihren Körper zu streicheln. Mit Händen und Lippen stimmte er sie auf sein Verlangen ein, sanft und geschickt wie ein erfahrener Musiker.
    Nie gekannte Gefühle überfluteten Ria, bis sie kaum noch atmen

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