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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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Zeit.” Christinas Stimme hatte plötzlich einen bittenden Unterton. “Wenn ich jemanden hätte, der mir dabei hilft, würde mir das eine große Last von den Schultern nehmen.”
    Erst jetzt fiel Ria ein, warum Dimitrios ursprünglich nach England gekommen war. Christina war krank. Natürlich würde sie mit den Vorbereitungen nicht allein fertig werden, und Ria wusste aus Erfahrung, dass von Poppy nicht viel Hilfe zu erwarten war. “Wie lange brauchst du mich denn?”, fragte sie zögernd.
    Christina lächelte dankbar. “Mit etwas Glück können wir in einem Monat so weit sein, oder spätestens in sechs Wochen.” Ria nickte ergeben. Sie konnte Christina diese Bitte einfach nicht abschlagen.

7. KAPITEL
    B eim Abendessen herrschte gedrückte Stimmung. Poppy hatte vom Weinen gerötete Augen, und weder sie noch Nikos sprachen viel. Dimitrios war schweigsam und verschlossen wie immer. Nur wenn er Christina anschaute, wurde sein Blick sanfter. Christina erklärte noch vor dem Kaffee, sie habe Kopfschmerzen, und ging auf ihr Zimmer.
    Als Ria ihren Kaffee ausgetrunken hatte und aufstehen wollte, gab Dimitrios ihr ein Zeichen. “Ich muss mit dir sprechen. Komm einen Moment mit in den Garten.” Gehorsam folgte sie ihm nach draußen, während Nikos und Poppy mürrisch vor ihren Tassen sitzen blieben.
    “Für Christina war es ein größerer Schock, als sie zugibt”, begann Dimitrios, sobald sie saßen. Es war schon dunkel, doch die Luft war noch warm. “Ich möchte nicht, dass sie sich bei den Hochzeitsvorbereitungen übernimmt und wieder krank wird. Würdest du hierbleiben und ihr helfen?”
    Überrascht hob Ria den Kopf. “Hat sie es dir noch nicht erzählt?”
    “Was?”
    “Sie hat mich vorhin selbst gebeten, ihr zu helfen. Ich habe versprochen, so lange zu bleiben, wie sie mich braucht.”
    Seine Miene blieb unbewegt. “Ich danke dir.” Es klang nicht sehr dankbar. “Soweit ich sehen kann, wird Poppy überhaupt keine Hilfe sein”, fuhr er bissig fort.
    Ria hatte das Gefühl, ihre Cousine verteidigen zu müssen, auch wenn sie insgeheim Dimitrios’ Meinung war. “Poppy ist in Ordnung”, behauptete sie unsicher. “Sie macht manchmal Dummheiten, aber sie hat ihr Herz auf dem richtigen Fleck, und …”
    “Ach, hat sie eins? Ich bin gespannt, wann sie es zeigen wird.” Ria wollte antworten, doch er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen und rückte ein Stück näher. Rias Herz setzte einen Schlag aus. “Man kann auch zu loyal sein. Das müsstest du inzwischen eigentlich gelernt haben.”
    Wie gebannt sah Ria zu ihm auf.
    “Wirst du dich an meiner Stelle um Christina kümmern?” Diesmal klang seine Stimme nicht befehlend, sondern bittend. Ria nickte heftig, ohne nachzudenken. Am liebsten hätte sie eine Hand ausgestreckt und Dimitrios’ raue sonnengebräunte Wange gestreichelt.
    Er strich ihr sanft über den Kopf hinunter zum Nacken und ließ nachdenklich ihr feines weiches Haar durch die Finger gleiten. Die Berührung ließ Ria erschauern.
    “Wie süß du bist!”, flüsterte er rau. Plötzlich wandte er sich ab und ließ die Hand sinken. “Jedenfalls wirst du eine Woche Ruhe vor mir haben.”
    “Warum?”, fragte sie verwirrt.
    “Ich muss geschäftlich ins Ausland. In den letzten beiden Wochen habe ich zu viel Zeit mit privaten Dingen vergeudet. Jetzt lässt sich die Reise nicht länger aufschieben.” Er drehte sich wieder zu ihr um. “Wirst du mich vermissen?”
    “Ja”, antwortete sie einfach und senkte den Blick. Sie hatte Angst, sich zu verraten.
    Forschend betrachtete er ihr Gesicht. “Wir haben noch einiges zu klären, du und ich. Das muss warten, bis ich wieder da bin. Fürs Erste mag das hier genügen.”
    Endlich tat er, worauf sie unbewusst die ganze Zeit gehofft hatte. Er beugte sich über sie und küsste sie warm auf die Lippen. Es war ein sanfter, zärtlicher, unerträglich süßer Kuss, ohne jede Leidenschaft, aber voll Verheißung. Er berührte Ria mehr als alles, was bisher zwischen ihnen geschehen war. Als Dimitrios sich wieder von ihr löste, bemerkte sie, dass er die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt hatte, als müsste er sich an die Kandare nehmen.
    “Ich möchte nicht, dass du dich vor mir fürchtest.” Er sprach so leise, dass Ria ihn kaum verstand. Nachdenklich und leicht belustigt schüttelte er den Kopf. “Unschuld ist eine furchtbare Waffe.”
    Verständnislos sah sie zu ihm auf. Er strich ihr kurz über die Wange, stand dann auf und verschwand

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