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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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wieder rief Poppy den Namen ihrer Cousine.
    Ria erwachte. Zu ihrer Überraschung war es schon Morgen. Erschauernd dachte sie daran, wie katastrophal der gestrige Tag zu Ende gegangen war. Müde stand sie auf und ging zur Tür. In ihrer Verzweiflung musste sie gestern Abend abgeschlossen haben, ohne es zu bemerken.
    Poppy hielt ein Tablett mit Kaffee und heißem Toast in den Händen. “Du siehst ja furchtbar aus!”, begrüßte sie Ria fröhlich, kam herein und stellte entschlossen das Tablett ab. Es standen zwei Tassen darauf.
    Ria fühlte sich mit einem Mal wie erschlagen. Offenbar wollte Poppy sich mit ihr aussprechen, und ihren bohrenden Fragen war Ria heute Morgen nicht gewachsen. Taktgefühl und Rücksichtnahme waren noch nie Poppys Stärken gewesen.
    “Was war denn hier los, um Himmels willen?”, fing Poppy dann auch gleich an. “So wütend hat Nikos seinen Onkel noch nie erlebt. Normalerweise soll Dimitrios immer ganz cool bleiben. Du musst ihm tüchtig unter die Haut gegangen sein.”
    “Lass das, Poppy.” Der unbeschwerte Tonfall ihrer Cousine ging Ria auf die Nerven. Selbst Poppy musste doch gemerkt haben, dass es sich hier nicht nur um ein unwichtiges Missverständnis handelte!
    Nachdenklich betrachtete Poppy ihr blasses Gesicht. “Oh nein, Ria! Du hast dich doch nicht etwa in ihn verliebt?”, fragte sie ehrlich besorgt. “Du bist doch sonst so unnahbar!”
    “Du sollst still sein!”
    Poppy hörte nicht darauf. “Da hast du dir aber einen Brocken ausgesucht! An dem wirst du dir die Milchzähne ausbeißen. Der isst Frauen doch zum Frühstück! Und alle schwärmen sie für ihn. Nikos sagt, dass …”
    “Noch ein Wort, und ich schlage dir ins Gesicht, Poppy!”, fuhr Ria wütend auf. “Du glaubst wohl, du kannst dir alles leisten? Wann wirst du endlich begreifen, dass du durch deine Worte und Taten andere Menschen verletzen kannst? Und zwar sehr tief. Ich bin deinetwegen in diesen Schlamassel hineingeraten, und wenn du mir nichts als Spott und Geschwätz anzubieten hast, dann lass mich in Ruhe!”
    “Ich habe …”
    Aber Ria war noch nicht fertig. “Dimitrios hat mich ununterbrochen mit Fragen und Vorwürfe bombardiert, während ich keine Ahnung hatte, worum es ging! Mit deiner Hilfe habe ich ihn in jedem Vorurteil bestärkt, dass er jemals gegen Frauen hatte!”
    “Ich habe dich nicht gebeten, dich für mich auszugeben!” Trotzig warf Poppy das rote Haar zurück.
    “Keine Sorge. Von nun an werde ich mich nicht mehr einmischen.” Sie hätte wissen müssen, dass Poppy nur an sich denken würde.
    “Bitte, lass uns nicht streiten!”, bat Poppy plötzlich mit veränderter Stimme. “Es tut mir ehrlich leid, dass ich dich in Schwierigkeiten gebracht habe. Ich habe dich doch lieb, Ria. Ich weiß, dass du mir helfen wolltest, und bin dir dafür dankbar. Wirklich.”
    Ihrem flehenden Blick konnte Ria nicht widerstehen. Poppy und deren Vater waren die einzigen Verwandten, die sie noch besaß, und sie verdankte ihnen viel.
    Sobald Poppy merkte, dass Ria weich wurde, fasste sie sie an der Hand und zog sie auf den Balkon hinaus. Ihre roten Locken leuchteten wie Feuer in der Sonne. “Komm, setz dich”, drängte Poppy. “Beim Essen werde ich dir alles erklären. Ich brauche eine Stärkung, bevor ich zu Dimitrios gehe.”
    Ria atmete tief die frische Morgenluft ein. Es war noch sehr früh. Über dem Garten lag golden schimmernder Dunst, und aus der Küche, wo Rosa das Frühstück vorbereitete, wehte der Duft von warmem Brot und frisch gebrühtem Kaffee herauf. Plötzlich kam Ria die Zukunft nicht mehr so hoffnungslos vor. Sie hatte nur Poppy zu schützen versucht. Sicher würde Dimitrios das einsehen, wenn er Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Selbst wenn er ihr trotzdem nicht verzeihen konnte, würde er vielleicht wenigstens ihre Gründe verstehen.
    Unwillkürlich richtete sie sich etwas auf und hob entschlossen das Kinn. Es war nun einmal geschehen. Wie es weiterging, lag bei ihm. Zumindest musste sie von nun an nicht mehr lügen oder sich verstellen.
    Ria setzte sich Poppy gegenüber auf den Balkon und zog den Bademantel enger um sich. Der Morgen war noch frisch. “Seit wann kennst du Nikos?”
    “Ach, schon ewig!” Als Ria die Augenbrauen hob, lachte Poppy ein wenig verlegen. “Na, mir kommen vier Monate wie eine Ewigkeit vor. Du kennst mich ja.”
    “Nur zu gut!” Ria lachte nicht mit. Allzu leicht wollte sie es Poppy nicht machen.
    “Er ist in Dimitrios’ Auftrag geschäftlich nach

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