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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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verloren.“
    Sie holte tief Luft. Dann hörte sie etwas. Einen Laut. Jemand rief ihren Namen.
    „Hör doch.“
    Er blieb stehen. „Was denn?“
    „Ein Mann. Er ruft meinen Namen. Und deinen.“ Sie beugte sich vor, dann ging sie weiter. „Dryden.“
    Meg schritt durch die Dunkelheit, dicht gefolgt von Will, der fluchte und sich mühsam vortastete. Sie zählte vier Zellen, an denen sie vorüberkamen, ohne sie zu überprüfen. Doch zuerst wollten sie Dryden befreien. Dann wären es drei Menschen, die nach Ada suchen würden.
    Wieder tastete sie mit dem Schwert, bis sie die Holztür fand, die sie von Dryden trennte. „Hier, Will.“
    „Scarlet! Meg! Seid Ihr es?“
    „Leise, Milord“, flüsterte Will. „Wartet.“
    Meg klemmte sich das Schwert zwischen die Knie und nahm den Schlüsselring von ihrem Handgelenk. In der Stille des Verlieses klirrte das Metall unnatürlich laut. Sie betastete das Schlüsselloch, um Größe und Form zu erkennen, dann wiederholte sie dasselbe bei der Suche nach einem passenden Schlüssel. Keiner schien der richtige zu sein. Noch ein Schlüssel. Noch ein Versuch.
    Dann klickte das Schloss. Die Tür ging nach innen auf.
    Bewundernd drückte Will ihren Arm. „Gut.“
    „Ja. Vielen Dank, Meg“, sagte Dryden erleichtert. „Haben wir keine Fackel?“
    Sie schob ihre Hand wieder durch den Schlüsselring und nahm das Schwert hoch. „Vorhin schien es ein guter Plan zu sein, im Dunkeln zu gehen.“
    „Und das ist es immer noch“, sagte Will. „Meine Knie und Zehen leiden zwar ein wenig, aber wir werden jedem Widersacher aus der Dunkelheit gegenübertreten, das ist unser Vorteil. Dryden, seid Ihr verletzt?“
    „Nein. Wütend, ärgerlich – aber nicht verletzt. Euch geht es gut?“
    Will lachte leise. „Für den Augenblick.“
    „Und jetzt suchen wir nach Ada“, erklärte Meg.
    Dryden seufzte. „Vor einigen Stunden noch hätte ich gesagt, dass wir uns an die Behörde wenden, die uns eingesperrt hat, um die Freilassung Eurer Schwester zu erwirken. Aber dies ist einfach abscheulich. Es war naiv von mir zu glauben, ich könnte Euch allein mit Titeln und Einfluss helfen. Wir müssen das hier allein klären.“
    Laute Geräusche vom anderen Ende des Ganges wurden hörbar. Meg spannte alle Muskeln an, aber niemand kam.
    „Wir haben nur noch wenig Zeit“, erklärte Will. „Deine Schwester kann nicht weit sein.“
    Aus einiger Entfernung flüsterte Dryden ihren Namen. „Sie ist hier.“
    Meg eilte an zwei Türen vorbei und prallte gegen Dryden. „Verzeihung.“
    „Hört!“, sagte er. Hinter der Tür weinte eine Frau.
    „Ada“, flüsterte sie. „Woher wusstet Ihr das?“
    „Vor einer Stunde habe ich neben meiner Zelle Soldaten gehört, und die Schreie einer Frau“, antwortete Dryden. „Ich dachte, wir sollten hier anfangen.“
    Eine weitere Reihe falscher Schlüssel verzögerte ihr Weiterkommen, ehe Meg endlich die Tür öffnen konnte. Dryden und Will standen hinter ihr, als sie die Zelle betrat. Der enge, stickige Raum verwirrte ihre Sinne, da jeder Laut von den Wänden widerhallte.
    „Ada?“
    „Meg?“ Zweifel lag in der Stimme einer Frau, die zu träumen glaubte. „Du bist hier?“
    „Ja.“ Endlich trat sie zu ihrer Schwester und umarmte die schmale, zitternde Frau. Dass sie einander hier wiedersahen, ließ sie die Jahre der Bitterkeit vergessen.
    Ada schluchzte, aber dann erwachte ihre Hoffnung. „Gepriesen sei die Jungfrau Maria! Ich bin frei.“
    „Nein, nein. Wir werden noch verfolgt und sind in Gefahr.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen fliehen. Soldaten kommen.“ Meg wischte Ada das verschwitzte Haar aus der Stirn. „Bist du verletzt?“
    „Ich …“ Ein ersticktes Schluchzen erklang. „Meine Füße. Er hat mich geschnitten.“
    „Wer?“
    „Der Sheriff. Finch.“
    „Dieses Ungeheuer“, zischte Dryden vom Gang aus.
    „Wer ist das, Meg? Wer ist noch hier?“
    Meg zwang sich zu einem leichten Tonfall. „Ich habe Verbündete mitgebracht. Das ist der Sohn des Earl of Whitstowe, mit einem Begleiter.“
    Eine Tür ging auf, und die Befehle von Soldaten durchdrangen die Stille des Verlieses. Ihre Zeit war abgelaufen.
    „Meg“, flüsterte Will. „Bleib in der Zelle.“
    Sie löste sich aus Adas angstvoller Umklammerung und trat ihm in der Tür entgegen. „Damit du im Dunkeln herumstolperst? Nein. Allein zu sein wäre beängstigender als zu kämpfen.“
    „Um der Sicherheit willen …“
    „Ich werde

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