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Verwesung

Verwesung

Titel: Verwesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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können Sie sich denn erinnern, Jerome? Wenn Sie vielleicht versuchen würden   …», begann Sophie, doch Terry unterbrach sie.
    «In Ordnung, bringen wir es hinter uns. Zeigen Sie uns einfach die Stelle», meinte er.
    Sophie starrte ihn wütend an, doch die Beamten hatten sich mit dem riesenhaften Monk in ihrer Mitte bereits aufgemacht.
    «Das ist doch absurd», brummte Wainwright, als wir ihnen durch den Morast folgten. «Ich glaube nicht, dass diese Kreatur uns irgendwas erzählen will. Er hält uns doch nur zum Narren.»
    «Vielleicht würde es schon helfen, wenn Sie aufhören würden, ihn ständig auf die Palme zu bringen», sagte Sophie noch immer verärgert.
    «Man darf solchen Kreaturen gegenüber keine Schwäche zeigen. Sie müssen wissen, wer die Oberhand hat.»
    «Ach, tatsächlich?» Sophies Stimme klang gefährlich süßlich. «Jetzt hören Sie mir mal gut zu. Versuchen Sie nicht, mir meinen Job zu erklären, dann werde ich Ihnen nicht sagen, wie man Löcher schaufelt.»
    Der Archäologe schaute sie finster an. «Ich werde mich darum kümmern, dass DCS Simms von Ihren Gedanken erfährt», sagte er und ging dann voraus.
    «Wichser», brummte Sophie, aber nicht so leise, dass er es nicht hören konnte. Sie warf mir einen Blick zu. «Was?»
    «Ich habe nichts gesagt.»
    Sie lächelte schief. «Das müssen Sie auch nicht.»
    Ich zuckte mit den Achseln. «Wenn Sie sich mit dem gesamten Ermittlungsteam anlegen wollen, bitte schön.»
    «Entschuldigen Sie, aber das Ganze ist einfach verdammt frustrierend. Was soll ich hier, wenn man mich meinen Job nicht anständig machen lässt? Und was Terry Connors angeht   …» Sie seufzte und schüttelte den Kopf. «Die Sachehier wird völlig falsch angegangen. Wir dürfen uns nicht von Monk an der Nase herumführen lassen. Man muss ihn wenigstens dazu bringen, dass er uns ein paar Hinweise auf die Grabstellen gibt. Wie soll er sie denn finden, wenn er sich nicht einmal an bestimmte Punkte in der Landschaft erinnern kann?»
    «Glauben Sie, dass er lügt?»
    «Schwer zu sagen. In einem Moment wirkt er unschlüssig, im nächsten völlig klar. Jetzt verhält er sich so, als wüsste er genau, wohin er will, aber es ist ein verdammt langer Weg, um eine Leiche zu transportieren.» Sie runzelte die Stirn und starrte auf die Gruppe der Polizisten vor uns, aus denen der kahle Schädel Monks hervorragte. «Ich muss ein bisschen herumlaufen. Ich komme dann nach.»
    Sie marschierte in die Richtung des Weges, der zum Black Tor führte. Ich konnte ihre Zweifel verstehen, wusste aber auch nicht, was zu tun war. Je weiter wir ins Moor vordrangen, desto schwerer kam man voran. Die Stiefel versanken in dem aufgeweichten Torfboden, und das Heidekraut und das lange Gras schlugen uns gegen die Beine. Monk hatte immer größere Mühe und strafte die Legende Lügen, er kenne das Moor wie seine Westentasche. Einige Male strauchelte und stolperte er und knurrte dann die Wachmänner an, wenn sie ihm aufhelfen wollten.
    Ich bemerkte, dass sich Roper hatte zurückfallen lassen und in sein Funkgerät sprach. Er hatte die Stimme gesenkt, doch als ich näher kam, konnte ich ein paar Worte aufschnappen.
    «…   nicht sicher, Sir   … Ja, ja   … natürlich, Sir, ich halte Sie auf dem Laufenden.»
    Als er mich sah, beendete er das Gespräch. Man musstekein Genie sein, um zu wissen, dass er gerade Simms Bericht erstattet hatte. Ich fragte mich, ob Terry davon wusste.
    «Gefällt Ihnen der Spaziergang, Dr.   Hunter?», fragte der Constable grinsend, als ich neben ihm war. «Artet in einen regelrechten Marathon aus, was?»
    Der Mann ging mir irgendwie auf die Nerven. Für seine Mäusezähne konnte er zwar nichts, aber seinem ständigen widerlichen Grinsen traute ich nicht.
    «Die frische Luft tut mir gut.»
    Er wackelte mit dem Kopf und kicherte, als hätte ich einen Witz gerissen. «Ein bisschen zu viel für meinen Geschmack, aber was soll man machen? Und, was halten Sie von Monk? Das ist schon eine Type, was? Ein Gesicht wie von Picasso.»
    Du bist auch nicht gerade ein Kunstwerk.
«Woher stammen die Schrammen in seinem Gesicht? Hat er sich geprügelt?»
    «Nicht ganz.» Ropers Grinsen wurde breiter. «Gestern Abend ist er wild geworden und musste ‹gezähmt› werden. Fast hätte die Sache heute abgesagt werden müssen. Offenbar macht es ihm Spaß, einen Koller zu kriegen, wenn das Licht aus ist. Deswegen nennen ihn die Wächter auch Spaßvogel. Er scheint das immer sehr lustig zu finden. Hey,

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