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Verwesung

Verwesung

Titel: Verwesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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Nachrichten hören. Und ich weiß, wie Simms tickt. Durch Monks Verhaftung hat er sich einen Namen gemacht, und er wird alles tun, damit sein Ruf nicht beschädigt wird. Er folgt seinen eigenen Zielen.»
    «Soll das heißen, er will nicht, dass Monk gefasst wird?» Ich mochte Simms nicht, aber das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
    «Nein, aber ich denke, dass es ihm vor allem darum geht, sich selbst zu schützen. Besonders jetzt, wo Wainwright ermordet worden ist. Das wird eine Menge Scheiße aufwühlen, und du kannst dich darauf verlassen, dass er alles tun wird, um einen Deckel draufzuhalten. Er verkauft es vielleicht so, dass er die Ermittlung nicht durch Medienhysterie gefährden will, aber das ist nur P R-Schwachsinn .» Terry grinste schief.
    «Du hast dieses Gespräch bereits mit ihm gehabt, oder? Dann weißt du, dass ich recht habe. Wainwright und Simms waren Freunde, soweit Arschlöcher wie er überhaupt Freunde haben können. Und es macht einen ziemlich schlechtenEindruck, wenn ein stellvertretender Polizeichef nicht einmal seine alten Spezis schützen kann. Besonders wenn die Leute zu fragen anfangen, warum Monk überhaupt hinter Wainwright her war.»
    «Vielleicht hat er sich daran erinnert, wie Wainwright ihn behandelt hat.»
Kaum zu glauben, dass unsere Gesellschaft Geld verschwendet, um solche Tiere am Leben zu erhalten
. «Du hast selbst gesagt, dass er vielleicht auf jeden Teilnehmer der damaligen Suche sauer ist. Oder hast du dir das auch nur ausgedacht?»
    «Nein, aber es muss mehr dahinterstecken. Monk ist ein Vergewaltiger, die letzten acht Jahre war er eingesperrt. Glaubst du wirklich, dass der nichts Wichtigeres zu tun hat, als einen senilen, alten Archäologen umzulegen, der ihn gekränkt hat?»
    «Und weshalb hat er ihn dann getötet?»
    «Um wieder an Simms ranzukommen.» Terry, offensichtlich aufgeregt, beugte sich über den Tisch. «Denk mal darüber nach: Simms hat Monk nicht nur hinter Gitter gebracht, er hat die Suche nach ihm zu einem persönlichen Kreuzzug gemacht. Jetzt läuft es genau andersherum, nur dass Monk weiß, dass Simms zu gut geschützt ist und er niemals in seine Nähe kommen kann. Deshalb will er ihn demütigen und sucht sich leichtere Opfer wie Wainwright, um so viel Wirbel wie möglich zu machen, ehe er gefasst wird. Nachdem er Anfang des Jahres einen Mithäftling umgebracht hat, ist ihm völlig klar, dass er nie wieder rauskommt. Was hat er also zu verlieren?»
    Darin lag zugegebenermaßen eine perverse Logik.
    «Warum erzählst du mir das? Was kann ich daran ändern?»
    «Du könntest zum Beispiel Sophie dazu bringen, für eine Weile wegzugehen. Ich bin noch nie da gewesen, aber ich vermute, das Haus liegt etwas abgelegen.»
Das ist eine Untertreibung
, dachte ich, während er fortfuhr. «Jetzt, wo Monk Wainwright umgebracht hat, wird es ernst. Diese Sache wird so oder so in ein paar Tagen vorbei sein, aber bis dahin werden noch mehr Menschen leiden müssen. Bring sie irgendwohin, wo sie in Sicherheit ist, bis Monk wieder hinter Gittern ist. Oder tot.»
    «Habe ich schon versucht. Ich weiß nicht, ob sie das Haus nicht verlassen will oder ihre Arbeit oder ob sie einfach nur stur ist.»
    «Ihre Arbeit?» Terry sah aus, als hätte er daran noch gar nicht gedacht. «Ach, klar. Ihre dämlichen Pötte.»
    «Simms hat Roper vorbeigeschickt, um sie zu überreden, so lange in Polizeigewahrsam zu gehen, aber sie wollte nichts davon hören. Ich habe um Polizeischutz in ihrem Haus gebeten, aber es sieht nicht so aus, als ob daraus etwas wird.»
    Er wirkte abgelenkt, doch dann verzog er höhnisch den Mund. «Simms muss sich vor Schiss in die Hose machen, wenn er Gewahrsam anbietet. Er ist ein Politiker, er achtet immer darauf, wie etwas nach außen wirkt. Wenn er anfängt, Leute unter Polizeischutz zu stellen, gibt er im Grunde zu, dass er die Sache nicht im Griff hat. Und es besteht die Gefahr, dass man ihm vorwirft, er hätte etwas unternehmen müssen, bevor Wainwright umgebracht wurde. Für Simms ist das nicht mehr eine Suche nach einem Flüchtigen, sondern Schadensbegrenzung. Jetzt kann er den Mord nur noch als Einzelfall abtun und hoffen, dass Monk gefasst wird, ehe er noch jemanden tötet.»
    Das klang plausibel, aber im Argumentieren war Terry immer gut gewesen. «Warum hast du mir das alles nicht gleich erzählt? Was sollte die Verstellung?»
    «Glaubst du, ich tauche bei dir auf und gebe zu, dass ich zum Detective Sergeant degradiert wurde? Es war so

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