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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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Geschichte noch nie aus Jeffersons Sicht gehört und ihn auch nie danach gefragt. Jetzt aber, auf einem staubigen Pfad mitten in einem Canyon Arizonas, fernab von der Küstenregion Carolinas, wurde ihr klar, dass sie sie sehr gern von ihm persönlich hören würde.
    Dann würde sie diesen sanften Mann verstehen. Weil sie sich so ähnlich waren, weil sie beide schwer an einer Tragödie trugen, würde sie vielleicht, wenn sie Jefferson verstand, sich selbst verstehen.
    Es faszinierte Marissa, wie er Black Jack beruhigte. An jenem letzten Tag in den Sümpfen hatte er bei ihr Ähnliches bewirkt. Jefferson hatte ihr die Kraft gegeben, um zu tun, was sie tun musste.
    Seine Hände hatten etwas Magisches. Er konnte einem mit seinen streichelnden Händen Mut machen und inneren Frieden geben. Eine Gabe, die sich durch eine Tragödie entfaltet hatte. Nur er selbst hatte nichts davon.
    “Wir müssen noch eine heikle Stelle passieren”, brach Jefferson das Schweigen. “Ab da führt der Pfad mühelos abwärts.”
    Black Jack stampfte mit den Hufen, weil er weiterwollte. Lady warf den Kopf zurück. “Bist du bereit?”
    “Ja, das bin ich”, erwiderte Marissa nachdenklich. Sie spürte, dass sich etwas in ihr veränderte. Etwas, das noch seine Zeit brauchte und nicht überstürzt werden durfte. “Oder ich werde es sein.” Ihre Bemerkung ging im Geklapper der Hufe auf felsigem Grund unter. “Vielleicht schon bald.”
    Als Jefferson und Marissa auf dem sich abwärts windenden Pfad tiefer in den Sunrise Canyon ritten, war plötzlich das Rauschen von Wasser zu hören.
    Gleich darauf hatten sie eine Abzäunung passiert, die diesen entlegenen Teil der Schlucht zu einer Koppel machte. Es war ein zauberhaftes Fleckchen Erde.
    “Sieh dich um”, schlug Jefferson vor. “Ich sehe eben nach den Pferden und komme dann zu dir an den Bach.” Sein Verlangen, sie zu berühren, wurde fast übermächtig. “Hast du Appetit mitgebracht?”
    “Ja.” Marissa freute sich aufs Essen wie seit Langem nicht mehr. “Ich werde bereitlegen, was ich in die Satteltasche gepackt habe. Tut mir leid, dass es nichts Besonderes ist. Wo möchtest du picknicken?”
    “Wo immer du möchtest.” Damit eilte Jefferson zu den Pferden, und sie wunderte sich, warum er plötzlich so nervös geklungen hatte.
    Marissa wählte ein Plätzchen am Bach, das im Schatten eines Baumes lag. Sie hatte nur vom Frühstück übrig gebliebene Brötchen und Schinken mitgebracht. Dazu eine Thermosflasche mit starkem schwarzem Kaffee, wie Jefferson ihn mochte. Und eine mit kühlem Bachwasser für sich selbst. Ein spärliches Picknick. Aber ein Lunch an einem heißen, staubigen Arbeitstag musste ja auch kein üppiges Festmahl sein.
    Als sie fertig war, setzte sie sich, um auf Jefferson zu warten, und genoss die friedliche Atmosphäre. Bald waren Jeffersons Schritte zu hören, doch sie drehte sich nicht um. Erneut ließ sie den Blick schweifen. “Es ist wunderschön hier.”
    “Ja.” Aber Jefferson hatte nur Augen für Marissa, als er sich neben sie setzte.
    “Ist mit den Pferden alles in Ordnung?”
    “Ja. Das Gras hier ist gut, aber wir sollten sie in einer Woche woanders hinbringen.”
    Wir, dachte Marissa. Offenbar betrachtete er sie als Partnerin. “Werden wir fremde Hilfe brauchen?”
    “Sie kennen den Pfad inzwischen. Wir beide schaffen das allein.”
    “Bist du hungrig?”
    “Ob ich hungrig bin?” Jefferson lachte, doch es klang etwas angespannt. Hungrig? Regelrecht ausgehungert war er. Aber nicht nach Essen. “Ja, wie ein Bär.”
    “Ein Bär?” Neugierig ließ sie den Blick über ihn gleiten, was es für ihn nicht einfacher machte. “Ein Wolf vielleicht oder ein Tiger. Aber als Bär sehe ich dich nicht.” Ihr Lächeln verschwand, als Marissa merkte, dass der Verband an seiner linken Hand blutig war. “Jefferson, du blutest ja wieder!”
    “Halb so schlimm.” Sie hatte kaum sein Handgelenk mit den Fingerspitzen gestreift, da fuhr er zurück. “Nicht! Fass mich nicht an, Marissa. Nicht hier. Gütiger Himmel, nicht jetzt.”
    Wie erstarrt hielt Marissa inne, dann ließ sie die Hand sinken. Ihre Freude an diesem wild romantischen Fleckchen Erde verflog. “Das habe ich wohl verdient.” Ihre Stimme klang heiser. “Tut mir leid.”
    Jefferson wünschte, er hätte den Mund gehalten, statt sie derart anzufahren, und suchte nach erklärenden Worten.
    “So, wie ich mich auf der Fahrt zur Ranch benommen habe, kann ich es dir nicht verdenken, dass du nicht von

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