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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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dass der örtliche Bikershop ihn mit allen nötigen Ersatzteilen versorgt, wenn er die Sticker des Ladens auf seinem Motorrad und seinem Trikot anbringt. Das kann ich mir bei seinem Talent gut vorstellen.
    Mein Handy klingelt. Noch ganz in Gedanken versunken klappe ich es auf. »Ja?«
    Â»Hey, Kayla«, meldet sich Nicole.
    Oh nein! Wir wollten uns ja heute treffen, um für Bio zu lernen! Wenn ich mich sofort auf den Weg mache, könnte ich es vielleicht noch rechtzeitig nach Hause schaffen.
    Â»Hallo«, sage ich und lege dann eine Hand über das Mikro. Ob sie den Motorenlärm in Hintergrund hören kann?
    Â»Ich habe meinen Zahnarzttermin schon hinter mir. Möchtest du vielleicht etwas eher vorbeikommen?«
    Â»Zahnarzt? Ich dachte, du hattest einen Termin bei deinem Arzt.«
    Sie macht eine kurze Pause. »Ein Zahnarzt ist doch ein Arzt. Dann habe ich mich eben nicht deutlich genug ausgedrückt.«
    Ich runzle die Stirn. Sie hat natürlich Recht, aber es kommt mir trotzdem irgendwie komisch vor. »Tja, also, ich, äh, habe heute doch keine Zeit. Wie wäre es morgen?«
    In meiner Magengegend machen sich Schuldgefühle breit. Schnell lege ich die Hand wieder über das Mikro. Ein Motorrad schießt um die Kurve. Ich halte den Atem an, als der Fahrer die Maschine aufheulen lässt.
    Â»Was war das?«
    Â»Der Rasenmäher«, platzt es aus mir heraus. Mist.
    Â»Du mähst Rasen? Bezahlt deine Mum nicht jemanden dafür?«
    Ich schließe die Augen und atme tief durch. »Na ja, Mum sind diese Landschaftsgärtner nicht zuverlässig genug. Also … bleibt die Arbeit jetzt an mir hängen. Können wir nicht morgen für Bio lernen?«, frage ich erneut.
    Â»Da kann ich nicht. Dann müssen wir es aufs Wochenende verschieben.«
    Ich nicke, bevor mir klar wird, dass sie mich nicht sehen kann. »Ja, okay, dann bis morgen in der Schule«, sage ich.
    Weitere Motorradfahrer rasen an der Tribüne vorbei, doch ich habe das Handy zum Glück schon zugeklappt.
    Irgendetwas läuft hier … verkehrt. Mein Verhalten ist einfach nicht richtig. Ich fühle mich ertappt und schuldig. Schlimm genug, dass ich mich heimlich zu ihrem Freund hingezogen fühle, jetzt bin ich auch noch eine riesengroße Lügnerin.
    Ich bin gar nicht mehr in der Stimmung, noch länger zu bleiben. Ich sollte sowieso nicht hier sein. Wie lange will ich mir das noch antun? Wie lange will ich ihn noch aus der Ferne anschmachten und ständig an ihn denken und das alles vor meiner besten Freundin verheimlichen?
    Das muss unbedingt aufhören. Ich quäle mich doch nur selbst. Vielleicht sollte ich ihm einfach aus dem Weg gehen, schließlich heißt es ja nicht umsonst: aus den Augen, aus dem Sinn. Ich muss versuchen über meinen Schatten zu springen und einfach so tun, als würde Ben Mackenzie nicht existieren.
    Und ich fange jetzt damit an.
    Ich stehe auf und klettere vorsichtig zwischen den Zuschauern nach unten. Ich bin schon fast an der vordersten Sitzreihe angekommen, als die Leute um mich herum plötzlich grölend und lachend aufspringen.
    Im ersten Moment denke ich, dass irgendetwas an meinem Hintern klebt, und wische möglichst unauffällig über meine Jeans. Doch dann bemerke ich, dass alle Augen auf die Rennstrecke gerichtet sind. Viele zeigen sogar dorthin.
    Ich schaue auf und mir wird ganz flau.
    Da steht ein Pony.
    Ein verdammtes rosa Pony.

D as Pony rennt kreuz und quer über die Rennbahn und hat offensichtlich tierischen Spaß. Es bäumt sich auf, dreht sich um die eigene Achse und springt so hoch in die Luft, dass die vier kleinen Hufe mindestens einen Meter über dem Boden schweben.
    Mein Mund wird trocken.
    Jetzt trippelt es einen großen Abhang hinauf. Oben bleibt es stehen und wiehert mit hoch erhobenem Kopf, als wäre es stolz auf sich. Dann stampft und scharrt es mit den Hufen, tänzelt fröhlich auf seinen kurzen Stummelbeinen umher und zertrampelt dabei auch gleich mein armes, zerbrechliches, kleines Herz.
    Ein Motorrad heult auf. Einer der Rennfahrer hat offensichtlich nicht mitbekommen, dass ein wild gewordenes rosa Pony am Abhang steht. Er dreht den Motor seiner schwarzen Maschine voll auf und rast direkt darauf zu.
    Â»Halt!«, brülle ich und stolpere die restlichen Stufen hinunter. Ich springe von der ertsen Sitzreihe und renne auf die Rennstrecke zu. Als ich mich über das weiß gestrichene

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