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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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bis zum Schuppen in unserem Garten sehen.
    Aber es ist erst Oktober! Selbst im November schneit es nur selten. Ich würde sogar wetten, dass es im Oktober noch nie geschneit hat. Ich blinzle noch einmal, starre in das Schneetreiben und frage mich, wann ich mir das gewünscht habe. Es ist ein wunderschöner Anblick, an dem ich mich gar nicht sattsehen kann. Unser Rasen ist nicht mehr grün, er liegt unter einer weichen Decke aus blütenweißem Pulverschnee.
    Â»Ann!«, flüstere ich, klettere aus dem Bett und drücke meine Stirn gegen die Fensterscheibe. Sie fühlt sich kalt an. Die Temperatur muss über Nacht unter den Gefrierpunkt gefallen sein. Ich fühle mich ganz schwindelig, wie ein Kind, das am Weihnachtstag erwacht.
    Â»Ann! Es schneit!« Ich drehe mich um – vielleicht sollte ich sie mit einem Kissen bewerfen, um sie zu wecken … Doch dann stocke ich und mein Lächeln erstirbt. Ann liegt nicht in meinem Bett.
    Der krause Rotschopf, den ich inzwischen ins Herz geschlossen habe, ist nirgends zu sehen.
    Ann ist keine Frühaufsteherin und sie schläft normalerweise so fest, dass sie sogar den Untergang der Titanic verpassen würde.
    Ich gehe zum Wandschrank. Vielleicht hockt sie da drin? Fehlanzeige. Nur der große Haufen aus Spielzeug und anderem Krimskrams, den ich vor ein paar Tagen von den Regalen gerissen habe, liegt immer noch am Boden.
    Ich ziehe den flauschigen Bademantel vom Bügel, schlüpfe in ein Paar dicke rote Schlappen und eile aus dem Zimmer. Ich stolpere fast die Treppe hinunter und muss mich am Geländer festhalten, um nicht hinzufallen. Erst als ich durch die Hintertür auf die Terrasse trete, dämmert es mir, dass ich so nicht gerade passend für den plötzlichen Wintereinbruch gekleidet bin.
    Ich sehe zum Himmel hinauf. Die Schneeflocken fallen auf meine Wangen und meine Stirn, landen in meinen Augen. Ich blinzle, dann strecke ich die Zunge heraus und fange ein paar Flocken auf.
    Sie sind echt. Es schneit im Oktober in Enumclaw! Ich sehe mich zu den Bergen um, doch durch das Schneegestöber kann ich kaum ihre Gipfel erkennen.
    Am liebsten würde ich einfach hier stehen bleiben und weiter staunen, aber es ist eiskalt, also renne ich schnell über den schneebedeckten Rasen. Der Schnee dringt in meine Schlappen und durchweicht meine Socken, bis es sich anfühlt, als würden meine Knöchel gleich vor Kälte nachgeben.
    Ich erreiche den Schuppen, öffne den Riegel und reiße die Tür auf.
    Ann ist nicht hier. Auch vom Pony fehlt jede Spur. Das hätte mich nicht weiter beunruhigt, weil sie zu einem Spaziergang aufgebrochen sein könnten, aber es fehlt noch etwas: die vielen Beutel voller Kaugummikugeln. Sie sind weg! Der Schuppen ist fast leer. Es sind weder Hufabdrücke noch Pferdekacke noch irgendwelche anderen Spuren meiner Wünsche zu sehen. Nur der Rasenmäher steht verlassen in der Ecke. Ich könnte schnell zur Garage laufen und nach dem Motorrad schauen, aber ich weiß auch so, dass es ebenfalls verschwunden ist.
    Ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter. Langsam drehe ich mich um und blicke auf den weißen Rasen hinaus. Die Stille dröhnt in meinen Ohren. Warum macht der Schnee alles so … ruhig?
    Ann ist wirklich fort. Sie sind alle fort. Die Schneeflocken sind der letzte Wunsch, der sich erfüllt hat, und mit ihm wurde der Fluch gebrochen.
    Obwohl ich mich die ganze Zeit danach gesehnt habe, fühle ich mich irgendwie leer. Ich stapfe zurück zum Haus und der Schnee knirscht unter meinen Schlappen.
    Ann wird mir fehlen. Und Ken. Und das alberne Pony.
    Ich blicke kurz nach unten. Na ja, die große Oberweite werde ich jedenfalls nicht vermissen. Ich bin mit meinem flachen Busen sehr zufrieden. Kaum zu glauben, dass ich ihn vorher nicht mochte.
    Ich versuche mir ein italienisches Wort einfallen zu lassen, aber es klappt nicht. Es ist tatsächlich vorbei. Zwei völlig verrückte, irrsinnige Wochen gehören jetzt endgültig der Vergangenheit an.
    Ich laufe durch den Garten, der Schnee lässt meine Zehen langsam gefrieren und als ich in den silbergrauen Himmel hinaufblicke, streifen Flocken meine Wangen und landen auf meiner Nase. Kein Auto fährt vorbei, keine Vögel kreischen – es herrscht wunderbare Stille.
    Doch da klatscht etwas gegen meine nackte Wade und schlagartig ist es vorbei mit der friedlichen Ruhe.
    Als ich mich umdrehe, erwische ich

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