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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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endlich, legen sich seine Arme um meine Taille und ziehen mich näher. Als sich seine Lippen leicht öffnen, neige ich den Kopf und die Welt bleibt stehen.
    Erst als ein regelrechtes Wolfsgeheul ertönt, lassen wir voneinander ab. Ich kann nicht mal sagen, wie lange wir uns geküsst haben. Seine Freunde stehen auf den Ladeflächen der Pick-ups, heulen und grölen uns zu.
    Ich trete einen Schritt zurück und blicke verlegen auf meine Füße. Meine Wangen glühen. Ich kann selbst nicht glauben, was ich da gerade getan habe.
    Â»Hmm.« Er grinst. »Vielleicht darfst du doch den Film aussuchen.«

A nn schnarcht mal wieder. Das ist das Erste, was mir auffällt.
    Das Zweite ist eine große Schachtel, die auf meinem Schreibtisch steht. Es ist ein einfacher brauner Pappkarton mit einer kleinen roten Schleife. Bisher war noch kein Wunsch so klein und auch noch verpackt und ich lächle erleichtert. Doch wer weiß, was da drin ist …
    Ich schlüpfe vorsichtig aus dem Bett, um Ann die Bettdecke nicht wegzuziehen, und knie mich vor den Schreibtisch, sodass ich den Karton auf Augenhöhe vor mir habe. Ich lege die Hände auf den Deckel und warte, ob ich irgendwelche Bewegungen im Inneren spüre. Vielleicht habe ich mir irgendwann eine Klapperschlange gewünscht. Natürlich nur, um meinen Bruder zu ärgern.
    Doch es scheint nichts Lebendiges drin zu sein, also hebe ich den Deckel an und spähe hinein.
    Ballettschuhe! Wunderschöne Ballettschuhe. Sie sind aus rosa Satin, haben zarte Schleifen an den Seiten und weiche, biegsame Sohlen, die jeden Mädchenfuß glücklich machen würden. Ich weiß, auch ohne nachzusehen, dass sie kein Handelszeichen haben und mir wie angegossen passen werden.
    Mit den Fingern streiche ich sanft über die Schleifen und lächle vor mich hin. Keine Ahnung, ob ein erkennbarer Sinn dahintersteckt, aber es scheint, als würden die Wünsche genau in der richtigen Reihenfolge erscheinen. Vor einer Woche hätte ich beim Anblick der Ballettschuhe nur die Augen verdreht und den Karton unter mein Bett geschoben.
    Aber heute kribbelt es mir regelrecht in den Fingern. Ich möchte sie einfach nur über die Füße ziehen und damit tanzen und in die Luft springen.
    Ich setze mich auf den Boden, lege den Deckel unter den Karton und hole die rosa Ballettschuhe heraus. Dann ziehe ich die großen, flauschigen Socken aus, die ich immer zum Schlafen anhabe, und schlüpfe hinein.
    Sie passen traumhaft gut. Weder kneifen sie irgendwo noch engen sie meine Füße ein. Sie schmiegen sich einfach ganz weich an.
    Ich stelle mich hin und tippe erst mit der rechten und dann mit der linken Fußspitze auf. Ich sehe zu Ann hinüber, um sicherzugehen, dass sie noch schläft, dann hebe ich ein Bein, strecke die Arme so anmutig wie möglich zur Seite und drehe einen kleinen Kreis – die wahrscheinlich schlechteste Pirouette, die die Welt je gesehen hat. Trotzdem muss ich übers ganze Gesicht grinsen.
    Vielleicht sollte ich einen Versuch wagen! Nicole ist zu den Cheerleadern gegangen, obwohl sie wusste, dass sie nicht den idealen Voraussetzungen entspricht. Und es hat funktioniert. Während der Homecoming-Veranstaltung in der Sporthalle strahlte sie von einem Ohr zum anderen. Sie hüpfte jubelnd in ihr ganz persönliches Glück hinein.
    Wenn sie das kann, warum sollte ich mich dann nicht wieder beim Ballett anmelden?
    Ich drehe mich immer weiter im Kreis, bis mir so schwindelig ist, dass ich nicht mehr gerade stehen kann. Ich stoße gegen mein Bett, pralle ab und lande auf dem Boden. Ganz benommen vor Glück breche ich in lautes Gelächter aus.
    Jetzt kann mich wirklich nichts mehr aufhalten.
    Ann rollt sich herüber und beäugt mich vom Bettrand aus. »Was zur Hölle machst du da?« Sie reibt sich die Augen und versucht ein paar krause Strähnen aus ihrem Gesicht zu streichen.
    Â»Keine Ahnung. Nichts. Alles? Ich bin nicht ganz sicher.«
    Â»Na ja, wenigstens siehst du glücklich aus«, erwidert sie, gähnt und kuschelt sich wieder in die Kissen.
    Ich lächle in mich hinein, denn zum ersten Mal seit langer Zeit bin ich es auch … glücklich.

G egen Mittag läutet es an der Tür. Nicole steht draußen auf der Treppe, mit einer großen grauen Kiste unter dem Arm. Ich nehme ihr die Kiste lächelnd ab und sie folgt mir in mein Zimmer.
    Als ich die Tür aufmache, springt Ann

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