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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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aber irgendwann wird das Wasser auch da durchsickern.« Sheppard leuchtete mit der Taschenlampe auf die Mauer, die er aus Kisten gebaut hatte. Der Strahl zeigte auch schon die dunklen Stellen am unteren Ende der Kisten, wo das Wasser eingedrungen war.
    »Wir werden alles umstellen müssen«, sagte Goot.
    Dillard gab noch mehr Laute von sich, Tiergeräusche, und fing wieder an zu zappeln, als wollte er ihnen sagen, dass er pissen musste oder einen Krampf hatte.
    »Pass auf, Leo«, sagte Goot. »Ich nehm das Klebeband von deinem Mund, aber nur, wenn du versprichst, uns nicht mit deinem Scheiß zu nerven.«
    Dillard nickte mit seinem dicken Schädel.
    »Prima. Aber du kannst warten, bis ich gekackt habe.« Goot verschwand hinter dem Bambuswandschirm.
    Sheppard wandte sich wieder Emison zu und bemerkte, dass der die Augen geöffnet hatte. Sie waren wässrig, glasig, und Sheppard ging nicht davon aus, dass er tatsächlich etwas sah. Er hob Emisons Kopf und griff nach der Flasche Gatorade auf dem Boden neben ihm.
    »Doug, hier ist Shep. Trink aus dem Strohhalm. Da sind Elektrolyte drin, die dein Körper braucht.«
    Emison stöhnte, zwinkerte, und seine Lippen schlossen sich mit der Gier eines Säuglings um das Ende des Strohhalms. Dann ließ er wieder los, und das heisere Flüstern, das zwischen seinen trockenen Lippen hervordrang, erschien Sheppard genauso drängend und vertrauensvoll wie Emisons Finger, die sich um sein Handgelenk schlossen. »Sie … et-was …«
    »Willst du noch mehr trinken?« Sheppard hob die Flasche Gatorade.
    Emison schüttelte den Kopf und berührte seine Brust. »Ta… i….«
    Sheppard hatte keine Ahnung, was Emison zu sagen versuchte. Es war, wie mit einem Kleinkind zu sprechen, dessen Vokabular vor allem aus Lauten bestand. »Ich weiß nicht, was du mir sagen willst, Doug.«
    Grauenvoll langsam griff der Sheriff unter sein Hemd und zog das Band mit dem Memorystick hervor, der Sheppard vor Stunden in Emisons Büro aufgefallen war.
    »Nimm. Behalt.«
    »In Ordnung. Ich bewahre ihn für dich auf.« Sheppard nahm das Band von Emisons Hals, legte es um seinen eigenen, schob den Stick unter sein Hemd. »Ich kümmere mich darum.«
    »Alles, was du brauchst«, murmelte Emison und gab sich sehr viel Mühe mit den Worten.
    Alles, was ich wofür brauche? Hatte sein Laptop noch Strom? Hätte er genug Energie, um die Dateien zu übertragen?
    »Doug, was ist da drauf?«
    Emison murmelte etwas Unverständliches – und sackte dann wieder in ein allumfassendes Schweigen, seine Augen schlossen sich, der Mund stand ein wenig offen, der Atem ging unruhig. Sheppard deckte Emison zu und erhob sich.
    Um zur Spüle zu kommen, musste er über die Mauer aus Kisten klettern, die er gebaut hatte, und dahinter trat er in etwa zehn Zentimeter Wasser. Das Wasser aus dem Abfluss sammelte sich auf dieser Seite des Damms. Die Handtücher und Laken, die er gegen die Kisten geschoben hatte, waren inzwischen klatschnass, und das Zeug, das aus dem Rohr hochquoll, wurde nicht weniger. Es machte ihm Angst. Gut war einzig, dass das Wasser sich nur langsam sammelte, vielleicht würden sie ja doch nicht ertrinken. Vielleicht waren sie lange weg, wenn der Keller komplett überflutet war.
    Goot kam hinter dem Bambuswandschirm hervor und entfernte das Klebeband von Dillards Mund »Könntet ihr mich bitte losmachen, Jungs? Ich habe Krämpfe in den Beinen und muss pissen.«
    Er klang freundlicher, als Sheppard den guten alten Dillard je gehört hatte. »Mach ihn los, Goot.«
    »Meinst du wirklich?« Goot schien die Vorstellung Sorgen zu machen.
    »Ich glaube, er hat verstanden.«
    Aber Goot zog sein Küchenmesser heraus und drückte es an Dillards Wange. »Mit dem Ding könnte ich dich rasieren, Leo. Und ich persönlich würde dir am liebsten den Hals durchschneiden. Aber Sheppard hält sich an die Genfer Konvention, also mache ich mit, es sei denn, du vermasselst es. Verstanden?«
    »Klar. Natürlich.«
    Goot durchschnitt das Seil, das Dillards Hände und Füße miteinander verband, und dessen Beine landeten auf dem Boden. Äußerste Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht, und er schloss für einen Moment die Augen. Beinahe tat er Sheppard leid.
    Aber nur beinahe. Am Ende war Dillard jemand, dessen Fähigkeit zur Einsicht begrenzt war; er war einfach nicht der nachdenkliche Typ. Er lebte in einer Welt, wo alles entweder schwarz oder weiß war – mit einer klaren Grenze dazwischen. Es gab keine Grautöne, kein Mittelfeld. Sheppard

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