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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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nach DeVries’ Besucherliste. Dort standen nur zwei Personen – ihre Mutter und eine Cousine. Keine Männer.
    Er blätterte den Rest durch, er suchte nach etwas Nützlichem. Er fand etwas Interessantes über zwei Vorfälle im Gefängnis, die von Sicherheitsbeamten untersucht worden waren. Einer auf dem Hof, wo eine Gruppe anderer Gefangene offenbar DeVries mit Messern bedroht hatte. Jemand hatte eingegriffen, möglicherweise Tia Lopez, doch das hatte nie endgültig geklärt werden können, stand in dem Bericht – und eine Insassin landete mit Brandwunden an den Händen und einer Platzwunde am Kinn, die genäht werden musste, im Gefängniskrankenhaus.
    Brandwunden an den Händen? Von was?
    Der zweite Eintrag betraf die unerlaubte Nutzung des Computers in der Gefängnisbibliothek. Man vermutete, dass DeVries online gegangen und jemanden mittels E-Mail kontaktiert hatte, aber das war nicht zu beweisen.
    Wen kontaktiert?, fragte er sich.
    Dann nahm er sich Lopez’ Akte vor und erfuhr, dass sie am 6. Januar 2004 aus Dade hierher verlegt worden war. Ihre Transferunterlagen waren angefügt und sahen ordnungsgemäß aus. In diesen Unterlagen wurde der Grund für die Maßnahme angegeben: Das zuständige Gericht hatte gewechselt, genau wie Emison es gesagt hatte. Diese Verlegung hatte ein anderer Angestellter unterschrieben als die von DeVries. Sheppard notierte auch diesen Namen, dann kehrte er zurück zu seinen Notizen über DeVries und rief die Nummer aus ihrer Akte an.
    Er wartete eine Nachricht ab, anschließend eine Reihe Fragen, dann wählte er die Durchwahl der Sachbearbeiterin. »Archiv. Mein Name ist Betty Pandrino. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Anderer Name. Sheppard nannte seinen Namen sowie die Nummer seiner Marke, und Pandrino überprüfte die Angaben an ihrem Computer. »Wie kann ich Ihnen helfen, Agent Sheppard?«
    »Ich beschäftige mich mit der Verlegung einer ihrer Insassinnen ins Gefängnis auf Tango Key. Crystal DeVries, 21. Februar dieses Jahres. Ich wüsste gern, warum sie nach Tango verlegt wurde. Ich kann in ihren Unterlagen keine Angaben dazu finden.«
    »Ich habe diesen Job erst Anfang März angetreten, Agent Sheppard. Meine Vorgängerin ist in Elternzeit. Aber warten Sie, ich rufe das einmal auf dem Computer auf.« Tasten klickten. »Okay, da ist sie. Wir scannen jetzt ihre Fotos immer ein. Ich erinnere mich an sie. Hübsches Mädchen. Banküberfall. Hm. Eigenartig. Hier ist auch kein Grund angegeben.«
    »Wann ist der Antrag gestellt worden? Steht das in ihrer Akte?«
    Mehr Klicken. »Der Antrag wurde Anfang Januar gestellt, aber ich finde keine Begründung.«
    »Wurde das Gefängnis nicht renoviert?«
    »Das schon. Im Januar haben wir etwa dreißig weibliche Häftlinge in andere Gefängnisse verlegt. Aber als DeVries verlegt wurde, waren die Renovierungsarbeiten bereits abgeschlossen. Das kann also nicht der Grund gewesen sein.«
    »Überfüllung?«
    »Unwahrscheinlich. Deswegen haben wir ja renoviert.«
    »Wie wurde die Verlegung durchgeführt? Entscheiden Sie, wer wohin kommt, oder sucht sich das aufnehmende Gefängnis die Insassen aus? Wie läuft das normalerweise?«
    »Normalerweise machen wir das, wenn es innerhalb des Bundesstaates ist. Aber DeVries wurde in einer Bundesangelegenheit angeklagt, also ist es möglich, dass ein Bundesangestellter die Verlegung veranlasst hat. Das ist dann wohl Ihre Abteilung, Agent Sheppard.«
    Sheppard hatte das Gefühl, dass er auf der richtigen Spur war, aber nicht die richtigen Fragen stellte. »Unterschreibt der Fahrer, wenn er die Gefangenen in seine Obhut nimmt?«
    »Ja. Es ist so, dass unsere Leute die ganze Akte mitsamt Transferunterlagen dem Fahrer geben sollen, der sie dann dem neuen Gefängnis überstellt.«
    »Sie scheint hier aber nicht vorzuliegen. Könnten Sie einmal sehen, ob Sie die Informationen angezeigt bekommen?«
    Während sie an ihrem Computer arbeitete, hörte Sheppard Stimmen in seine Richtung kommen. Er nahm schnell die Transferunterlagen der beiden Insassinnen aus den Akten, faltete sie und steckte sie in seinen Rucksack. Dann packte er auch seinen Block ein. Er sprang auf, legte die Akten zurück in die Schublade, schaltete das Licht im Büro aus und eilte hinaus in den Flur und auf die Männertoilette, wo er prompt das Handysignal verlor.
    Egal, wo er sich im Raum hinstellte, er bekam keinen Empfang.
    Er wartete einen Moment, hoffte, dass, wer auch immer da gewesen war, wieder verschwunden war, und trat aus der Toilette.
    Da

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