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verwundet (German Edition)

verwundet (German Edition)

Titel: verwundet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kühn
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sie ihn.
    „Es ist sehr schön, wieder mit Tieren zu arbeiten. Und Ärger gibt es überall einmal.“
    „Ärger?“
    „Nicht der Rede wert. Mir gehen nur manchmal die Besitzer der Tiere auf die Nerven. Manche definieren sich über ihren Mercedes, manche über ihre Rassetiere.“ Er schob seinen Teller zurück.
    „Sind Sie satt?“
    „Ja, danke, ausnahmsweise einmal.“ Er half ihr beim Abräumen.“
    „Ich galt in meiner Familie immer als der Resteverwerter. Wenn etwas übrig blieb und in den Müll sollte, habe ich es mir lieber noch reingestopft. Ich kann sehr viel auf einmal essen.“
    „Nun, Sie sind ja auch ein großer Mann, die Zellen wollen ernährt werden.“
    „Die Ausrede muss ich mir merken.“ Verschmitzt grinste er sie an, dann sah er sah auf die Uhr. „Ich sollte jetzt vielleicht besser nach Hause gehen. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir und muss morgen wieder früh aus den Federn.“
    „Sie könnten hier übernachten.“ Als sie seinen Blick sah, fügte sie hinzu: „Sie könnten in Lisas Zimmer schlafen. Morgen früh würde ich Sie zur Arbeit mitnehmen, dann sparen Sie sich zwei lange Wege und könnten etwas länger schlafen.“
    Er versuchte, ruhig zu klingen, als er sich bedankte und sagte: „Das ist eine gute Idee.“
    „Wenn Sie möchten, können Sie schon ins Bad gehen. Ich gebe Ihnen noch eine Zahnbürste, und während Sie sich frisch machen, überziehe ich Lisas Bett.“
    Er summte beim Zähneputzen vergnügt vor sich hin, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass es eigentlich sehr unhöflich war, sie die Arbeit alleine machen zu lassen. Schnell spülte er sich den Mund aus und eilte dann in Lisas Zimmer, wo Lydia gerade dabei war, ein neues Laken über die Matratze zu ziehen. Sie schien in Gedanken versunken und bedankte sich zerstreut für seine Hilfe. Als sie mit allem fertig waren, kippte sie das Fenster und sah nach draußen in die Dunkelheit. „Darf ich Sie etwas fragen?“zimmerschrank und holte sich zwei Schlaftabletten heraus. Eine Tablette reichte schon nicht mehr aus.
    „Klar.“
    Sie sprach zögernd: „Haben Sie sich neulich eine Jüngere, wie haben Sie sich ausgedrückt, aufgerissen?“
    „Was?“ Dann verstand er: „Nein, natürlich nicht!“ Erregt trat er hinter sie: „Lydia, seit ich Sie kenne, habe ich keine andere Frau mehr angesehen, geschweige denn berührt.“
    Langsam wandte sie sich zu ihm um. Harald beugte sich zu ihr und küsste sie.
    *
    Lisa betrachtete die Neue, die noch nie in der Grotte gewesen war. Von Corey wusste Lisa, dass sie Andrea hieß. Sie wirkte äußerst selbstbewusst, hielt ihre Zigarette in den Mundwinkel eingeklemmt wie ein Mann und spielte Billard wie der Teufel persönlich. Im Moment saß sie mit Hans und Corey an einem Tisch. Lisa ging zu ihnen. Andrea wandte sich an sie: „Ich hab gehört, du sollst gut Billard spielen. Wir wär’s, wenn wir als Frauenteam mal die Männer einsargen würden?“ Lisa grinste: „Klar, warum nicht?“ Sie sah sich im Lokal um und dann auf die Uhr. „Jetzt ist gerade nicht viel los. Also am besten gleich.“
    Hansi und Corey traten gegen sie an. Das Spiel war spannend und Lisa staunte, wie treffsicher Andrea mit ihrem Queue umging. Schließlich gewannen sie. Andrea und Lisa klatschten sich gegenseitig mit erhobener Hand in der Luft in die Hände. „Yeah!“ Doch die geforderte Revanche verloren sie. Andrea zuckte mit den Schultern und zwinkerte Lisa zu. „Das sollten wir öfters machen.“ Lisa nickte. Sie musste leider wieder arbeiten. Im Laufe des Abends musste Andrea noch viel spielen. Lisa war guter Laune. Die Stimmung heute war sehr ausgelassen. Andrea hatte sich zu ihr an die Bar gesetzt, und sie hatten sich ein wenig unterhalten. Dabei war herausgekommen, dass Andrea schräg gegenüber der Grotte eingezogen war. Sie war eigentlich Schriftsetzerin, im Moment aber arbeitslos. Als Lisa gehört hatte, dass Andrea eigentlich mit einer Freundin einziehen wollte, diese aber einen Rückzieher gemacht hatte, war sie hellhörig geworden. Es hatte sich herausgestellt, dass Andrea eine Untermieterin suchte, weil ihr die Wohnung sonst zu teuer war. So hatten sie vereinbart, dass Lisa sich gleich nach ihrem Feierabend das Zimmer ansehen würde. Sie konnte das Ende der Schicht kaum erwarten.
    Als sie Andreas Wohnung sah, überkam sie Freude. Knapp siebzig Quadratmeter, aufgeteilt auf zwei etwa gleich große Zimmer, eine Wohnküche, Bad und eine Kammer. Lisa überlegte nicht lange. Sofort sagte sie zu

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