Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
Vom Netzwerk:
die Augen, weil seine sanfte Berührung das Feuer in ihr anfachte und sie schluchzen ließ vor Verlangen nach all dem, was ihr in diesen vergangenen Jahren verweigert worden war. »Ihr versteht überhaupt nichts«, flüsterte sie.
    »Ich weiß, dass Ihr Eure Strafe abgeleistet habt. Und das hat er auch.«
    Voller Spott machte sie sich von ihm los.
    »Gebt es zu. Ihr möchtet, dass er bezahlt. Wie könnt Ihr frei sein, wenn Ihr das nicht loslassen könnt?«
    »Weil es hart ist. Er hat nichts ertragen müssen, während ich Narben trage.«
    »Ich weiß.«
    Ihr Blick schoss zu seinem.
    »Ich weiß es schon, seit wir in der Höhle waren. Connal hat es mir erzählt.«
    Fionna nickte, weil sie sich erinnerte.
    »Zeigt sie mir«, bat Raymond.
    Sie war entsetzt über sein Ansinnen. »Das werde ich nicht tun.«
    »Zeigt sie mir, oder ich werde sie mir selbst ansehen«, warnte er.
    »Versucht es, und ich werde Euch in ein Stück Holz verwandeln und verbrennen!«
    Er schaute sie mit entschlossener Miene an, und Fionna geriet in Panik. »Bitte, Raymond. Nein. Sie sind hässlich.«
    »Nichts an Euch kann jemals abstoßend sein. Ihr habt viel zuviel Stärke in Euch, um zuzulassen, dass diese Narben Euch so tief beunruhigen. Ich habe gesehen, dass Ihr das hier akzeptiert habt«, meinte er und berührte seine vernarbte Wange. »Ich habe gesehen, dass Ihr mit der Würde einer Königin Hohn und Hass - auch meinem - widerstanden habt. Warum wollt Ihr glauben, dass diese Narben Euch zu einer minderwertigen Frau machen?«
    »Weil es so ist!«, rief sie und sank mit gesenktem Kopf auf den Stuhl. Fionna sah auf ihre Hände, die zusammengepresst auf ihrem Schoß lagen. »Seit Jahren habe ich mir gewünscht, das loszuwerden«, bekannte sie und schlug sich gegen die Brust. »Ich habe die Tage herbeigesehnt, da ich an jene schrecklichen Momente denken und nur ein wenig Trauer und Bedauern fühlen würde, aber nicht diese Wut. Ich habe mir eingeredet, dass mir die Verbannung nichts ausmacht. Ich hatte die Peitschenhiebe verdient. Aber ich hatte nicht das Gefängnis dafür verdient, dass ich den Falschen geliebt hatte. Ich war ja noch ein Mädchen.« Sie schluckte krampfhaft und hob den Blick zu Raymonds.
    Sie weinte. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, fielen Tränen herab. Raymond sank auf die Knie und ergriff ihre Hand, während sie still weinte. Sein Herz zersprang fast bei dem mitleidsvoll quälendem Ton.
    »Ihr habt nicht so viel verdient, Fionna, aber es ist vorbei. Vergebt euch.«
    Sie schaute nach unten und ihre Schultern zitterten, sie versuchte, das Schluchzen zu unterdrücken.
    »Es ist vorbei«, wiederholte er.
    Sie sah zu ihm auf, warf sich dann mit einem Aufschrei in seine Arme und schluchzte hemmungslos. Raymond hielt sie fest und streichelte ihr über den Rücken, und sie klammerte sich an ihn. Die Zeit verging, und noch immer schluchzte sie, und er nahm sie auf den Schoß und flüsterte wieder und wieder ihren Namen.
    Außerhalb der Kammer verblassten die Geräusche in der Burg, während Fionna die Tränen von zehn Jahren auf seine breite Brust vergoss. Nachdem sie ihre Unschuld schon vor so langer Zeit verloren hatte, versuchte sie nun verzweifelt, diese Wut hinter sich zu lassen, die sie tief in ihrem Herzen mit sich herumgetragen hatte. Und sie ließ sie in Raymonds tröstenden Armen los, wo niemand sich über ihre Schwäche lustig machte, wo sie sich sicher und beschützt vor der Schlechtigkeit der Welt fühlte - zum ersten Mal, seit ihr Vater sie geschlagen hatte.
    Langsam verebbten ihre Schluchzer, und noch immer hielt er sie fest, ließ seine Hände in langsamen Kreisen über ihren Rücken gleiten und hielt die Lippen auf ihren Scheitel gepresst. Als das Feuer zu erlöschen begann, drehte er sich um, um ein neues Stück Holz nachzulegen. Fionna hob den Kopf, betrachtete sein Profil und erkannte in diesem Moment, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Diese Erkenntnis war nicht so überraschend, denn ihr Herz hatte schon immer mit diesem Mann gesprochen, schon von dem Moment an, da sie ihn in Donegal gesehen hatte. Es hatte wieder nach ihm gerufen, als er hierher gekommen war, und jedesmal, wenn er sie anschaute, brannten sich ihre Gefühle tiefer in ihr Herz ein. Sie konnte dieser Zärtlichkeit nicht entkommen, die sie für ihn empfand.
    Doch sie konnte ihn niemals bekommen. Er war bereit, auf das zu verzichten, was sie verband, um dem Befehl seines Königs Folge zu leisten. Und noch immer enthielt er ihr das vor, was sie

Weitere Kostenlose Bücher